Oberhausen. Rot-Weiß Oberhausen holt ein spätes 2:2 gegen den Wuppertaler SV. So bewerten Trainer Mike Terranova, Sven Kreyer und Robin Benz das Remis.
Eigentlich hätte Nils Winter gar nicht spielen sollen. Gleiches gilt auch für Sven Kreyer. Die zwei Routiniers von Fußball-Regionalligist Rot-Weiß Oberhausen waren zuletzt krankheitsbedingt ausgefallen und hatten gerade einmal zwei Trainingseinheiten in dieser Woche hinter sich gebracht. Doch im Heimspiel gegen den Wuppertaler SV musste, sowohl Winter (bereits ab der siebten Minute für Fabian Holthaus) als auch Kreyer (ab Minute 80), in die Bresche springen. Schlussendlich waren es ausgerechnet diese zwei Spieler, die am Ende das 2:2 (0:1) für die Kleeblätter sicherten.
„Daran sieht man einfach, wie wichtig es ist, dass diese erfahrenen Leute auf dem Platz stehen“, meinte RWO-Trainer Mike Terranova. Winter hatte sich in der Nachspielzeit nach einem Kraftakt gegen gleich mehrere Gegenspieler auf der rechten Seite durchgesetzt und zu Kreyer gepasst, der per Kopf den umjubelten Ausgleich markierte.
RWO-Stürmer Sven Kreyer lobt die Willensstärke von Nils Winter
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„So kurz im Spiel, so kurz vor Schluss den Ausgleich gemacht – da freut man sich besonders. Ich bin gesundheitlich immer noch angeschlagen, viel länger hätte ich auch nicht gekonnt“, berichtete Kreyer unmittelbar nach Abpfiff. Nils, dem es auch nicht gut ging, hat gezeigt, was man mit Willensstärke noch machen kann. Wuppertal hat uns am Leben gelassen, das haben wir genutzt.“
Es war zunächst ein zähes Spiel, was RWO seinen Zuschauern im Stadion Niederrhein bot. Der frühe verletzungsbedingte Wechsel von Holthaus tat sein Übriges. „Wir hatten einen Plan, der aber schon nach sieben Minuten über den Haufen geworfen wurde. Gestern Abend dachte ich mir noch, dass mit unseren Spielern nichts passieren darf, weil dann bei uns nichts mehr geht. Das hat man dann leider auch gemerkt“, analysiert Terranova. „Wenn es schon nicht läuft, muss es halt mal knallen. Ohne dass man jetzt unfair wird, aber man muss gewissen Leuten auch wehtun, und über den eigenen Schweinehund gehen. Man muss sich mehr wehren. Das habe ich vermisst.“
Für den Wuppertaler SV sind es „zwei verlorene Punkte“
Ein wieder einmal starker Robin Benz im Kleeblatt-Gehäuse verhinderte Schlimmeres für die Hausherren, wobei er beim Fallrückzieher von Wuppertals Lion Schweers zum 0:1 (10.) machtlos war. „Einen Fallrückzieher als Gegentor habe ich irgendwann in der Jugend mal gekriegt, so furchtbar oft kommen so Tore ja auch nicht vor. Aber der Wuppertaler Schütze stand sehr alleine da“, so der 28-jährige Schlussmann. „Ansonsten mache ich meiner Abwehr ein Kompliment, zumal sie noch nie so zusammengespielt hat, und Wuppertal ist ja auch nicht irgendein Gegner.“
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Nach dem Seitenwechsel konnte Anton Heinz per Foulelfmeter den Ausgleich erzielen (50.). „Den kann man pfeifen, muss man aber nicht“, lautete die Einschätzung von WSV-Coach Hüzeyfe Dogan. Nach der erneuten Führung der Gäste durch Serhat Güler (68.) schmissen die Rot-Weißen schließlich alles nach vorne. Der Lohn für die Mühen folgte schließlich in der Nachspielzeit. „Gerade für die Moral ist der Punktgewinn unheimlich wichtig“, so Terranova. Trainerkollege Dogan haderte dagegen mit den vielen vergebenen Möglichkeiten in den ersten 45 Minuten. „Das ist bitter. Für uns sind das zwei verlorene Punkte.“
Am kommenden Sonntag tritt RWO bei Rot Weiss Ahlen an
Dem stimmte auch WSV-Vorstand Thomas Richter zu, der zwischen 1981 und 83 selbst das RWO-Gehäuse hütete. „Ich bin überhaupt nicht zufrieden. Nach dem frühen 1:0 und dem glänzenden Start hätten wir die Führung erhöhen müssen. Aber wir wurden von Minute zu Minute pomadiger und haben Oberhausen förmlich eingeladen.“
Trotz des späten Remis bleibt RWO dagegen auch im fünften Ligaspiel in Folge ohne einen Sieg. Eine Serie, die am kommenden Sonntag (14 Uhr) bei Rot Weiss Ahlen ein Ende finden soll. „Davon bin ich felsenfest überzeugt“, so Terranova.