Oberhausen. Nach dem Saisonabbruch blickt der U19-Trainer von RWO, Markus Kaya, auf ein schwieriges Jahr zurück, in dem vor allem der Wettkampf zu kurz kam.

Seit knapp zehn Monaten ist Markus Kaya wieder bei Fußball-Regionalligist Rot-Weiß Oberhausen tätig. Als Trainer der A-Junioren trat der 41-Jährige die Nachfolge von Aufstiegskollege Dimitrios Pappas an, um, wie er damals selbst sagte, „ein Team zu, übernehmen, das ich ständig weiter entwickeln kann.“ Nun wurde nach langem Warten die U19-Bundesliga-Saison ohne Wertung abgebrochen, was gerade diesen Prozess der ständigen Weiterentwicklung erheblich erschwerte. Schließlich weiß Kaya: „Training ist eine Sache, aber der Wettkampf gehört zum Fußball genauso dazu.“

Und gerade der kam in den vergangenen Monaten viel zu kurz, konnten doch unter dem Strich lediglich drei Liga-Spiele ausgetragen werden. Auf die beiden Derbysiegen mit dem 3:2 gegen Rot-Weiss Essen und dem 2:1 gegen den MSV Duisburg folgte eine 1:3-Niederlage bei Bayer 04 Leverkusen. „Ich bin mir sicher, dass wir eine gute Runde gespielt hätten. Das Potenzial war ohne Frage da“, versichert Kaya, dessen Pläne allerdings durch den erneuten Corona-Lockdown jäh vereitelt wurden.

„Wir waren in jedem Bereich eine Klasse schlechter“

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Dabei konnte seit März am Nachwuchsleistungszentrum wieder trainiert werden. „Die Jungs ziehen super mit. Nur merkt man eben auch, dass die Motivation nicht die gleiche ist, als wenn jedes Wochenende ein Ligaspiel ansteht“, so Kaya, der die Entscheidung für den Saisonabbruch letztlich aber als unausweichlich ansieht: „Wir haben uns bereitgehalten. Aber irgendwann macht es vom Zeitplan her keinen Sinn mehr. Und dieser Punkt war nun erreicht.“

Zuletzt konnten zumindest drei Testspiele ausgetragen werden. Nachdem es zum Auftakt ein 1:6 gegen Leverkusen gab, steigerten sich die Jungkleeblätter beim 2:2 gegen Viktoria Köln und mit einem 2:0 gegen RWE kontinuierlich. „Gegen Leverkusen hat man den Jungs die lange Pause angemerkt. Wir waren in jedem Bereich eine Klasse schlechter“, so die Analyse von Kaya. „Aber gegen Viktoria war das Auftreten mutiger, gegen RWE waren wir schon so wieder in einem Modus, wie ich mir das vorstelle.“

Sorgen um seine Spieler, vor allem die Altjahrgänge, für die es die letzte Saison vor dem Schritt in den Herrenbereich ist, macht sich der gebürtige Berliner zwar nicht: „Aber klar ist auch, dass es für alle keine einfache Situation ist. Fußballerisch kann man die Spieler nicht so beurteilen, als hätten wir eine komplette Saison absolviert.“

„Zwei, drei Jungs haben auch die Chance, zur Ersten aufzuschließen“

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Von Sebastian Stachowiakund Andreas Nohlen

Trotzdem ist sich Kaya sicher, dass alle Altjahrgänge unterkommen werden. Ob bei anderen Vereinen oder bei der ersten Mannschaft von RWO. „80 bis 90 Prozent haben wir bereits untergebracht, dabei sprechen wir vor allem über die Oberliga. Zwei, drei Jungs haben auch die Chance, zur Ersten aufzuschließen“, so Kaya, der sich mit Blick auf seine Trainerrolle schwertut, sein erstes Jahr als U19-Coach bei RWO zu bewerten.

„Ein Resümee zu ziehen, das fällt unter den genannten Umständen schwer. Dennoch habe ich auch für meine Arbeit gelernt, wie ich in Sachen Mannschaftsführung umdenken muss, wenn kein Meisterschaftsbetrieb da ist.“ Kaya hofft nun auf eine bessere Saison 2021/22, die laut DFB nicht vor dem 8. August beginnen soll.