Oberhausen. Frühestens am 6. Mai werden die Pläne für Sport in der Corona-Krise vorgestellt. Oberhausen Tennisspieler und Golfer sind sauer.

Die Oberhausener SPD-Landtagsabgeordnete Sonja Bongers wurde kalt erwischt. In einer Pressemitteilung vor der Ansprache von Bundeskanzlerin Angela Merkel tat sie kund: „Bei Zustimmung von Bundeskanzlerin Merkel und den Ministerpräsidenten der Länder soll ab dem 4. Mai ein stufenweiser Einstieg in den Trainings- und Wettkampfbetrieb erfolgen.“ Daraus wurde bekanntlich nichts, erst am 6. Mai werden Pläne (siehe unten) vorgestellt, wie Sport wieder möglich sein soll. Was speziell Tennis- und Golfspieler verärgert.

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Denn die waren tatsächlich vom 4. Mai ausgegangen. „Wir sind nicht amüsiert“ meinte etwa TK 78-Jugendwart und Fachschaftsleiter Sven Kanthak. „Ich bin enttäuscht, dass es nicht losgeht.“ Diesen Ärger teilt er mit Hartmut Schmidt, Vorsitzender des TC Babcock, mit dem er Donnerstagabend gleich nach der Ansprache der Bundeskanzlerin mit der faktischen Verlängerung der Kontaktbeschränkungen telefonierte. „Eigentlich sind im Tennis alle sauer.“ Denn offenkundig liegen ausgearbeitete Pläne für eine Rückführung vor, denn sonst hätte Bongers nicht das Datum 4. Mai genannt. Aber offenkundig ist auch, dass dies von höherer Stelle ausgebremst wurde.

Wieder mal ein Flickenteppich

Was Kanthak erzürnt, denn er sieht den Vereinssport als Länder- und nicht Bundessache. In Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Bremen, Rheinland-Pfalz und mit dem 4. Mai in Schleswig-Holstein sei Tennis wieder möglich.

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Ähnlich verständnislos äußern sich die Golfer, die noch mehr Distanz wahren. In einem offenen Brief des Landesverbandes an die zuständige Staatssekretärin Andrea Milz heißt es: „Wie Sie wissen, ist die Ausübung des individuellen Freizeit- und Breitensports in verschiedenen anderen Bundesländern mittlerweile erlaubt. Das betrifft auch den Golfsport. Auch Österreich und Belgien, ein an NRW angrenzender Staat, der erheblich größere Corona-Probleme als Deutschland hatte und noch hat, haben für den 4. Mai die Öffnung der Golfanlagen angekündigt. Der Golfverband NRW repräsentiert mehr als 130.000 Spielerinnen und Spieler. Für die wird es, wie für uns, immer schwerer nachvollziehbar, nach welchen einheitlichen Maßstäben in der Politik entschieden wird.“

Sonja Bongers: „Sport ist Gesundheitsprävention“

Hier liegt Abgeordnete Bongers richtig: „Zur Gesundheitsprävention ist es dringend notwendig, dass Menschen und vor allem Kinder und Jugendliche mit den gebotenen Sicherheitsvorkehrungen wieder Sport treiben können.“

Wohl ab 11. Mai.

Das sind die neuen Regeln

Der Sport- und Trainingsbetrieb kann nach Maßgabe der folgenden Regeln im Breiten- und Freizeitsport in einem ersten Schritt wieder erlaubt werden:

1. wenn die Sportangebote an der „frischen Luft“ im öffentlichen Raum oder auf öffentlichen oder privaten Freiluftsportanlagen stattfinden.

2. sie einen ausreichend großen Personenabstand gewährleisten (1,5 bis zwei Meter).

3. kontaktfrei durchgeführt werden, insbesondere bei Kontakt- und Mannschaftssportarten ohne Wettkampfsimulationen und -spiele.

4. die Hygiene- und Desinfektionsmaßnahmen, insbesondere bei der gemeinsamen Nutzung von Sportgeräten, konsequent eingehalten werden.

5. die Umkleidekabinen ebenso wie Gastronomiebereiche geschlossen bleiben.

6. Kein Bekleidungswechsel, keine Körperpflege, keine Nutzung der Nassbereiche in der Sportstätte.

7. eine Steuerung des Zutritts zu den Sportanlagen unter Vermeidung von Warteschlangen erfolgt.

8. die Nutzung von Gesellschafts- und sonstigen Gemeinschaftsräumen ist untersagt.

9. Risikogruppen keiner besonderen Gefährdung ausgesetzt werden