Mülheim/Essen. Vor ausverkaufter Halle hat die HSG am Hallo aus Essen das Spitzenspiel in Dümpten gewonnen. Der Trainer nennt die Gründe für den Sieg.
Der HSV Dümpten hat das Spitzenspiel der Handball-Oberliga verloren und darf sich trotzdem feiern.
Die HSG am Hallo übernimmt nach dem 32:29 (14:15)-Sieg in Dümpten die Tabellenführung.
Spitzenspiel in Mülheim ist ausverkauft
Es herrschte absolute Ausnahmesituation am Sonntag in der Sporthalle Boverstraße. Denn mit der Partie gegen die HSG am Hallo hätte der HSV sicher auch eine größere Halle füllen können, so groß war der Andrang auf die Karten. Mit 400 Zuschauern war die Tribüne jedenfalls zum Bersten gefüllt.
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Rund 100 davon kamen aus Essen-Stoppenberg, die Gäste hatten sogar extra für die Partie einen Fanbus organisiert. Mit Trommeln und Tröten sorgten beide Lager schon vor dem Anpfiff für die entsprechende Stimmung und Lautstärke. Das Schiedsrichter-Gespann sah sich wohl auch deswegen gezwungen, wie bei den Bundesligaspielen, ein Headset zu benutzen.
HSV Dümpten erwischt den besseren Start ins Spiel
Der HSV erwischte in heimischer Halle den besseren Start und führte die komplette erste Halbzeit, zwischenzeitlich sogar mit drei Toren (9:6). Abermals war Spielmacher Matthis Blum kaum zu Bremsen. Die ersten sechs Tore für die Mülheimer gingen auf sein Konto.
Das sah Peter Nauen, Trainer der HSG am Hallo, gar nicht gerne. „Wir hatten in der Abwehr zunächst nicht so den Zugriff auf Blum, wie wir das eigentlich gerne gehabt hätten“, ärgerte sich der Coach. Dabei hatte der Dümptener Mittelmann zwischenzeitlich sogar mit seinem Schuhwerk zu kämpfen. Nach rund 15 Minuten musste er sich ein neues Paar leihen, um überhaupt weiter spielen zu können.
Essens Spielmacher dreht nach der Pause auf
Auch zur Halbzeit lagen die Hausherren noch knapp vorne (15:14). Nach dem Seitenwechsel waren es dann allerdings die Essener, die immer mehr aufdrehten. Denn auch die haben mit Simon Ciupinski einen Spielmacher mit Erfahrung aus der zweiten Liga in ihren Reihen. Was die Dümptener in der ersten Hälfte noch gut machten, gelang ihnen in Runde zwei ab einem gewissen Punkt dann nicht mehr hundertprozentig und das nutzte der Essener Mittelmann gnadenlos aus.
„Wir haben nicht den breiteren Kader, bei uns saßen 14 Spieler auf der Bank und bei Dümpten auch.“
„Wir haben die Schlagwürfe nicht mehr verteidigt bekommen, weil wir nicht so zusammenstanden wie noch in der ersten Halbzeit“, sagte Kevin Michalski, Sportlicher Leiter des HSV und Kreisläufer des Oberligateams. Ciupinski habe dann noch genauer geschaut, wo die Lücken in der Dümptener Abwehr sind.
Individuelle Fehler kosten Dümpten den Sieg
So war es nun an den Dümptenern, einem Rückstand von einem oder zwei Toren hinterherzulaufen. Aber entschieden war noch nichts. „Es war bis zum Ende auf Messers Schneide“, so Michalski. In der 50. Minute stand es 25:25, dann leisteten sich die Dümptener allerdings in drei Angriffen in Folge individuelle Fehler, die sie schlussendlich den Sieg kosteten.
Die HSG am Hallo dagegen wirkte in der Schlussphase frischer, wohl auch weil sie – insbesondere im Rückraum – mehr Optionen auf der Bank hatte. Für Nauen war dies aber nicht der ausschlaggebende Punkt: „Wir haben nicht den breiteren Kader, bei uns saßen 14 Spieler auf der Bank und bei Dümpten auch.“ Entscheidend sei für ihn vielmehr gewesen, dass die Mannschaft bis zum Ende gefightet habe.
Aber auch der HSV hat „über 60 Minuten geackert“, wie Michalski es ausdrückte. Für das packende Match gab es nach Abpfiff deswegen von den Zuschauern für beide Mannschaften Applaus und Standing Ovations.
HSV Dümpten – HSG am Hallo 29:32 (15:14)
HSV: Strenger, Kretschmer – Blum (14/2), Kerger (3), Hellmich, Gernand (3), Muscheika (1), Michalski (1), Peterson (1), Grewe (2), Märker (1), Brümmer (1), Tervoort, Helfrich (2)
HSG: Stecken, Bieber – Basholli (1), Sinkovec (2), Niehoff, Enders, D. Janus (2), Rippelmeier (1), Neitsch (1), S. Janus (3), Ciupinksi (10), Basic (9/3), Rolf (1), Linden (2)
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