Essen. Die HSG am Hallo fährt zum Spitzenspiel nach Mülheim. Der Trainer setzt auf den Mittelblock und schreibt seinen Torhüter eine wichtige Rolle zu.
Am Sonntag findet in Mülheim das Topspiel der Handball-Oberliga statt. Die HSG am Hallo tritt dann beim aktuellen Tabellenführer, dem HSV Dümpten, an.
Beide Mannschaften sind noch verlustpunktfrei in der laufenden Saison. Das Spiel ist im Vorfeld auf großes Interesse gestoßen, die Karten sind restlos ausverkauft.
HSG am Hallo bereitet sich mit Videoanalyse auf das Spiel vor
Die Essener wollen die Partie dennoch nicht zu hoch hängen. „Wir gehen das sachlich an. Es ist erstmal ein Spiel wie jedes andere für uns“, sagte HSG-Coach Peter Nauen. Eine spezielle Vorbereitung gab es nicht, sogar eine kleine Herbstpause hat der Trainer seiner Mannschaft gegönnt. Zum Abschlusstraining am Donnerstag hatte Nauen dann allerdings den Kader wieder komplett. Standardmäßig steht dann eine Videoanalyse des kommenden Gegners an.
Wer dabei besonders im Fokus stand und was den HSV Dümpten ausmacht, dazu wollte sich der Essener Trainer nicht äußern. Vielmehr gelte es die Aufmerksamkeit auf das eigene Spiel zu setzen. Hier will die HSG vor allem mit einer stabilen Abwehr punkten und den HSV zu schlechten Würfen zwingen. Den Abschluss dürfen die Hausherren dann gerne über den Mittelblock suchen, sagt Nauen. Denn dort werden die beiden Janus-Brüder, Sebastian und Damian, stehen. Beide sind an die zwei Meter groß.
Essener müssen Mülheims Rückraum stoppen
Wichtig ist für den Essener Trainer aber auch eine gute Torwartleistung. „Das kennen wir ja auch aus der Bundesliga. Wenn die Torhüter da mal einen freien Wurf wegnehmen, dann kann das Momentum kippen“, so Nauen. Es sei wichtig, dieses dann auch zu nutzen, denn über Sieg oder Niederlage werden am Sonntag „Nuancen entscheiden“, ist der Coach überzeugt. Auch der Gastgeber erwartet ein knappes Spiel auf Augenhöhe.
Entscheidend dürfte aber vor allem auch sein, wie gut die HSG Dümptens Spielmacher Matthis Blum in den Griff bekommt. Dieser war aus der zweiten Liga vom VfL Lübeck-Schwartau nach Mülheim gewechselt und ist wohl aktuell der beste Rückraumspieler in der Oberliga. Dass auf ihm viel Aufmerksamkeit liegen wird, steht deswegen außer Frage. Mit einer Manndeckung allein wird es vermutlich nicht getan sein, das hatte sich auch in anderen Spielen der Mülheimer schon gezeigt. Denn der HSV ist darauf mittlerweile taktisch gut eingestellt und vor allem eingespielt.
HSG am Hallo: Trainer warnt vor „gewisser Müdigkeit“
Die HSG hat bisher alle sechs Partien recht souverän gewonnen, der Saisonauftakt in der Oberliga kann sich nach dem Aufstieg also durchaus sehen lassen. „Wer mich kennt, weiß aber, ganz zufrieden bin ich nie“, sagt Nauen. Denn dann stelle sich schnell mal eine gewisse Müdigkeit ein. Baustellen und To-dos sieht er vor allem noch im Tempospiel nach vorne, insbesondere, weil die Essener dies mit zwei Kreisläufern angehen. „Da sind wir noch im Prozess, das müssen wir noch konsequenter spielen in der zweiten und dritten Welle“, fordert der Trainer.
Die Stoppenberger haben bislang vor allem mit ihren individuell starken Einzelspielern überzeugt. Denn der Kader der HSG sucht auch in höheren Ligen seinesgleichen. Deswegen gilt das Team von Trainer Peter Nauen auch als erster Aufstiegskandidat. Ob sich dies bewahrheitet, muss sich noch zeigen. Das Spiel gegen den HSV Dümpten kann aber ein erster Gradmesser sein. Aber auch an der Stelle bremst der Coach, für ihn bedeute das Ergebnis zum jetzigen Zeitpunkt gar nichts, dafür sei es noch zu früh im Saisonverlauf. Klar sei aber auch: „Natürlich treten wir bei jedem Spiel an, um zu gewinnen, dafür machen wir das ja auch.“
Ein Spaziergang wird es sicher nicht in Dümpten für die HSG am Hallo, so viel ist klar. Um am Sonntag zum Erfolg zu kommen, betont Nauen nochmal die Wichtigkeit aller Beteiligten: „Das ist immer eine Mannschaftsleistung. Ich bin an der Stelle auch kein Trainer, der sich mit dicken Eiern nach vorne stellt.“
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