Mülheim. Ein harter Zusammenprall sorgt für verletzte Spieler auf beiden Seiten – die HSG Mülheim/Styrum steckt den Ausfall aber schlechter weg.
Zwei Platzwunden, eine Rote Karte, keine Punkte für die Spielgemeinschaft. Das war die Bilanz aus dem Topspiel der Handball-Verbandsliga, HSG Mülheim/Styrum gegen den Tabellenführer Meerbuscher HV.
Dabei sah es lange Zeit so aus, als könnten die Mülheimer den mit zahlreichen Fans angereisten Gästen die ersten Punkte abnehmen – am Ende stand ein 22:24 (11:10).
Mülheims Phil Richter muss mit einer Platzwunde ins Krankenhaus
Die HSG kam deutlich besser ins Spiel, führte nach zwölf Minuten mit 7:3. Zu dem Zeitpunkt waren zwei Spieler schon nicht mehr dabei und auf dem Weg ins Krankenhaus. Mülheims Phil Richter war in einer Abwehraktion mit seinem Gegenspieler Julian Duval unglücklich zusammen gerasselt.
Beide trugen eine Platzwunde am Kopf davon, die mit mehreren Stichen genäht wurde. Bei dem einen saß der Cut direkt über dem Auge, bei dem anderen über der Augenbraue. Nachdem das Spielfeld wieder vom Blut befreit war, war schnell klar, dass die beiden nicht mehr ins Geschehen eingreifen können.
Mülheimer mussten einen wichtigen Spieler im Rückraum ersetzen
„Der Ausfall von Phil hat uns wohl härter getroffen als den Gegner“, sagte HSG-Trainer Michael Pelikan. Denn für die Mülheimer bedeutete dies, wieder einen Aktivposten im Rückraum weniger. Dort fehlte ihnen gegen den Tabellenführer auch Luca Schöneich, der sich zuletzt in starker Form präsentierte. Hinzu kam, dass Calvin Stattrop aufgrund beruflicher Verpflichtungen im Trainingsrückstand ist. „Das hat man heute gesehen, dass er aktuell nicht bei 100 Prozent ist“, so Pelikan, dem dadurch ein Stück weit die Alternativen ausgingen.
„Die haben einfach ihr Ding gemacht, haben sich nicht aus der Ruhe bringen lassen.“
Schon zur Halbzeit hatten die Hausherren ihre Führung eingebüßt und lagen nur noch mit einem Tor vorne (11:10). Auch nach dem Seitenwechsel konnte sich die HSG nicht mehr weiter absetzen. Das hatte zwei Gründe: Erstens stand hinten die Abwehr nicht. Der in den vorherigen Partien so sicher wirkende Mittelblock um Tim Koziorowski bekam den starken Kreisläufer nicht in den Griff. Kevin Kasper wurde immer wieder von seinen Rückraumleuten in Szene gesetzt. „Eigentlich wussten wir schon, dass der Pass kommt, konnten ihn aber trotzdem nicht verhindern“, so Pelikan. Das machte Meerbusch einfach gut, wie auch der Mülheimer Trainer anerkannte.
Meerbuschs Torwartwechsel macht es Mülheim schwer
Das zweite – vielleicht noch größere – Problem lag in der Offensive. Denn die Spielgemeinschaft ließ zu viele Torchancen liegen. Insbesondere nach dem Torwartwechsel der Gäste hatten die Mülheimer so ihre Probleme. Seit der ersten Auszeit – da waren rund 15 Minuten gespielt – stand Felix Brendel zwischen den Pfosten des Tabellenführers. „Mit dem kamen wir gar nicht zurecht“, ärgert sich Pelikan. Dazu zählen unter anderem drei verworfene Siebenmeter, einen machte Jannik Hinz erst im Nachwurf. Aber auch aus dem Spiel heraus zeigten die Mülheimer beim Abschluss Schwächen.
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Beides zusammen führte jedenfalls dazu, dass in der 52. Minute Meerbusch erstmals vorne lag (20:19) und dann in der Schlussphase einfach cleverer agierte als die Gastgeber. „Die haben einfach ihr Ding gemacht, haben sich nicht aus der Ruhe bringen lassen“, so der HSG-Trainer. Das hatte sich zum Beispiel auch nach der Roten Karte für Meerbuschs Maximilian Marg nach einem Gesichtstreffer gegen HSG-Spielmacher Kieron Schöneich gezeigt.
Zu einem Bruch im Spiel kam es dadurch nicht. „Daraus konnten wir leider keine Vorteile ziehen“, sagt Pelikan. Für ihn geht der Sieg – trotz eigener langer Führung – auch deswegen nicht unverdient an den Gegner.
So haben sie gespielt
HSG Mülheim/Styrum – Meerbuscher HV 22:24 (11:10)
HSG: Justen, Zorawik – Koziorowski (1), Diehm, Weidner, Krusenbaum (3), Von den Driesch, Schroer (3), Bühne, Stattrop (3/1), Hillen (5), Hinz (3/2), Richter (1), Schöneich (3)
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