Müleheim. Im Derby der Handball Verbandsliga schlug der HSG Mülheim/Styrum am Samstag Grün-Weiß Essen-Werden. Den Trainer wird der Sieg freuen und „ärgern“ zugleich.
- Im Ruhrpott-Derby in der Handball-Verbandsliga trafen am vergangenen Sonntag der HSG Mülheim/Styrum und die DJK Grün-Weiß Essen-Werden aufeinander. Das Spiel ging, in dieser deutlichen Höhe etwas überraschend, 27:17 für die Mülheimer aus.
- HSG-Trainer Michael Pelikan hat selbst nicht mit so einem Sieg gerechnet. Die Werdener sind eigentlich deutlich stärker als das Ergebnis aussagt.
- Für den HSG Mülheim/Styrum läuft diese Saison bisher rund. Der Sieg war schon der zweite mit weniger als 20 Gegentreffern. Das heißt: Der Trainer muss erneut ein Versprechen halten und etwas in den Geldbeutel greifen.
Die Handballer der HSG Mülheim/Styrum überzeugten im Spiel gegen die DJK Grün-Weiß Werden. Sie gewannen klar mit 27:17. HSG-Trainer Michael Pelikan war selbst überrascht über die Höhe und muss nun schon zum zweiten Mal in dieser Saison Frikadellenbrötchen kaufen gehen.
Denn vor heimischem Publikum am Samstagabend in der Sporthalle an der Von-der-Tann-Straße blieb die Mülheimer Spielgemeinschaft erneut unter 20 Gegentore. Das bedeutet: Für die Trainer wird es teuer. Sie müssen das nächste Kabinenfest sponsern.
Handball: HSG Mülheim/Styrum hat mit diesem Derbysieg so nicht gerechnet
„Mit diesem Ergebnis habe ich wirklich nicht gerechnet“, sagte der Coach nach der Partie. Denn mit den Essen-Werdenern hatte die HSG keine Laufkundschaft zu Gast. „Das ist eine starke Truppe, ich habe eine enge Partie erwartet“, so der Mülheimer Trainer weiter.
Knapp war es eigentlich aber nur in der ersten Hälfte, nach 30 Minuten stand es 12:11 für die Gastgeber. Allerdings waren die auch schon vor der Pause überlegen, nutzten ihre klaren Torchancen, etwa bei Tempogegenstößen oder freien Würfen von der rechten Außenseite, nur nicht gut genug aus. So führten die Mülheimer zwar schnell 4:1, Werden glich aber nach rund 15 Minuten wieder zum 7:7 aus und blieb der Spielgemeinschaft auch danach noch auf den Fersen.
HSG Mülheim/Styrum: Torwart als Trikotsponsor des eigenen Teams
Nach dem Seitenwechsel setzte sich die HSG dann aber erstmals auf fünf Tore ab (17:12). Den Grundstein legten sie dafür in der Defensive. Denn das Zusammenspiel zwischen Defensivblock und Torhüter hat sich im Vergleich zur letzten Saison deutlich verbessert bei den Mülheimern.
Gegen die DJK war es erneut Kreisläufer und Abwehrspezialist Tim Koziorowski, der die Abwehrriege der Spielgemeinschaft zusammenhielt. Das ließ vor allem Torhüter Tim Justen glänzen. „Kelly ist ein Torhüter, der sich auf den Block verlässt. Wenn das funktioniert, sieht er gut aus“, erklärte Pelikan. Neben Paraden aus dem Spiel heraus, wehrte der Keeper auch drei Siebenmeter ab.
Passenderweise liefen seine Mitspieler gegen die Gäste aus Essen erstmals mit seinem Namen auf der Trikothose auf. Denn „Kelly“ sponsert in dieser Saison quasi seine eigene Mannschaft. Weil ein fest eingeplanter Trikotsponsor kurzfristig einen Rückzieher gemacht hat, ist der HSG-Torhüter eingesprungen und bekam dafür sogar ein eigenes Logo mit seinem Namen kreiert. „Vielleicht habe ich damit ein paar Karmapunkte gesammelt“, grinst der erfahrene Torhüter.
Handball Verbandsliga: Nächstes Wochenende wartet „Angstgegner“ auf die HSG Mülheim/Styrum
Ob es am Karma gelegen hat, dass Justen in der 2. Halbzeit nur sechsmal hinter sich greifen musste, ist unklar. Und auch vorne legten die Hausherren nach der Pause nochmal einen Zahn zu, nutzten ihre Vorteile in der 2. Welle besser aus und machten mehr Druck im Positionsspiel. Hier bekam erneut Spielmacher Kieron Schöneich ein Sonderlob seines Trainers, weil er „immer wieder den Durchbruch gesucht hat“. Aber auch sein Bruder Luca sowie Linksaußen Philemon Hillen waren in Torlaune und mit sieben beziehungsweise sechs Treffern die erfolgreichsten Werfer der Mülheimer.
Am Ende stand ein souveräner 27:17-Erfolg auf der Anzeigetafel. Die HSG Mülheim/Styrum kann damit eigentlich voller Selbstbewusstsein in die nächste Partie gehen. Ja, wenn es denn am kommenden Wochenende nur nicht gegen den Kettwiger SV gehen würde. „Die Jungs sagen immer, das ist ein Angstgegner, aber sowas will ich überhaupt nicht hören“, so Pelikan. Der Sportverein ist allerdings mit drei Siegen ähnlich gut in die Saison gestartet wie die Mülheimer selbst.