Paris. Lukas Windfeder will mit den Hockey-Nationalmannschaft Gold gewinnen. Unterstützung aus der Heimat ist für ihn dabei ein wichtiger Faktor.
Am Montag konnte Lukas Windfeder ausnahmsweise mal ausschlafen. „Ich komme gerade vom Physio“, berichtet der 29-jährige Kapitän des HTC Uhlenhorst im Gespräch mit dieser Redaktion. Er und seine Mitstreiter aus der deutschen Hockeynationalmannschaft haben ein hartes Viertelfinale in den Knochen. Mit 3:2 rang der Weltmeister den 2016er-Olympiasieger Argentinien nieder und spielt am Dienstag um den Einzug ins olympische Finale von Paris.
„Wir haben uns das Ziel Gold gesetzt und ordnen dem alles unter“, lässt Windfeder an der Herangehensweise der deutschen Mannschaft keinen Zweifel. Der WM-Titel 2023 hat das Team in seinem Selbstbewusstsein noch einmal gestärkt. „Es war aber auch vorher nicht anders. Wir haben uns auch bei der WM das Ziel Gold gesetzt“, sagt Windfeder.
Windfeder setzte zweimal aus: „Habe unglaubliches Vertrauen gespürt“
Natürlich will jeder bei Olympia den Weltmeister schlagen, jeder weiß aber auch, dass es ein Feld von sechs bis sieben Mannschaften gibt, das um die Medaillen mitspielt. Spätestens zu sehen im Viertelfinale, als mit Belgien und Australien die beiden Finalisten von Tokio ausschieden. „Wir fühlen uns gut und haben sehr gute Leistungen gezeigt, wussten aber auch, dass die auch notwendig sein werden“, so der Mülheimer Kapitän. Zum Beispiel im Spiel gegen Argentinien im Viertelfinale. „Wir wussten, dass das unglaublich schwierig werden würde, das waren immer Spiele auf des Messers Schneide.“
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Für Windfeder selbst verlief der Start ins Turnier nicht perfekt, denn er musste die ersten beiden Spiele verletzungsbedingt aussetzen. „Da kam mir die Regelung unglaublich zu Gute, dass wir vor jedem Spiel wechseln konnten“, sagt der 29-Jährige, bei dem es mittlerweile körperlich aber besser läuft. Einen Rückfall vor den beiden entscheidenden Spielen schließt er aus. „Die letzten Spiele haben gut funktioniert.“ Zumal zwei Spiele Pause einem Routinier wie Windfeder nicht viel ausmachen. „Ich habe unglaubliches Vertrauen von den Mitspielern und dem Trainerteam gespürt“, sagt Mülheims Kapitän, der sofort wieder in seine Rolle fand. „Ich sehe mich schon als Führungsspieler und möchte die Erfahrung auch einbringen.“
Für den Verteidiger sind es bereits die zweiten Olympischen Spiele, die nach der Corona-Ausgabe in Tokio, die mit dem vierten Platz endete, noch einmal auf einer ganz anderen Stufe steht. „Das fing schon an, als wir mit dem Zug angereist sind. Da wurden wir am Bahnhof von jubelnden Fans in Empfang genommen. Der Umgang unter den Athleten im Dorf ist viel lockerer und dann gab es natürlich die Eröffnungsfeier mit 100.000 Menschen, die am Rand dabei waren“, ist Windfeder begeistert.
Noch wichtiger ist dem Hockeyspieler aber die Tatsache, dass auch Freunde und Familie ganz nah dabei sein können. „Die unterstützen dich jahrelang in allem und da ist es schon toll, sich nach den Spielen kurz zu treffen“, betont Windfeder. Auch von zahlreichen weiteren Freunden und Bekannten bekommt er regelmäßig Nachrichten mit Fotos aus dem Stadion. „Es macht schon super Spaß hier vor Ort.“
Offene Rechnung mit Indien? „So gehe ich nicht ins Spiel“
Ob er sich außer dem Siebener-Rugby vor Turnierbeginn am Ende der Spiele noch weitere Sportarten angucken wird, steht noch nicht fest. Zu sehr ist das DHB-Team im eigenen Fokus. „Wir gucken viel Fernsehen und Livestreams, ansonsten habe ich noch keinen Gedanken daran verschwendet. Es wird aber genug Sportarten geben“, ist sich Windfeder sicher.
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Zuvor will er mit seiner Mannschaft aber das große Ziel erreichen. Dazu muss am Dienstagabend (19 Uhr) aber zunächst die offene Rechnung mit den Indern aus dem Spiel um Bronze von 2021 in Tokio beglichen werden. „Ich gehe aber nicht wegen einer offenen Rechnung rein, sondern weil wir ins Finale kommen wollen“, betont der HTCU-Kapitän. Gegner dort würden entweder die Niederlande im ewigen Klassiker oder die Spanier, die Deutschland bisher als einzige schlagen konnten.
Deutsche Mannschaft will sich weiter verbessern
Lukas Windfeder bleibt betont optimistisch. „Auch wenn wir gute Ergebnisse erzielt haben, sitzen wir nachher zusammen und sehen Sachen, wo wir uns verbessern können. Ob das die Konterabsicherung ist, oder die Ecken, die wir zulassen. Das ist eine unserer Stärken, dass wir uns innerhalb des Turniers immer weiter entwickeln wollen und können.“
Am Montag stand zunächst die Regeneration im Fokus. Eine gute Stunde aufs Rad, Dehn- oder Stabilisationsübungen. Auf den Platz geht es dann erst wieder am Dienstag. Dann geht es für Windfeder & Co. um die Medaillen.
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