Mülheim. Die Herren wollen ins FinalFour, die Damen in der Liga bleiben. Wie sich Finja Starck und Felix Damberger auf die Spiele vorbereiten
Die Vorzeichen sind klar: Verlieren ist für die Bundesliga-Teams des HTC Uhlenhorst ab sofort verboten. Die Damen starten am Samstag, 12.30 Uhr, mit einem Heimspiel gegen den Münchner SC in die Abstiegsserie, die Herren wollen ab 14 Uhr beim Club an der Alster den ersten Schritt ins FinalFour machen.
Im Fokus werden Finja Starck und Felix Damberger stehen. Die beiden hüten die Tore der Uhlenhorster Mannschaften, jeweils zum ersten Mal gehen sie als klare Nummer eins in eine K.o.-Serie auf dem Feld.
Uhlenhorster Trainer loben ihre Torhüter
„Felix ist ein echt starker Rückhalt, seine Eckenabwehr ist sehr gut geworden und auf der Linie hat er starke Reflexe“, sagt Thilo Stralkowski, Trainer der HTCU-Herren über seinen Schlussmann. Und auch Phil Neuheuser findet nur lobende Worte für seine Torhüterin: „Finja ist mittlerweile eine der besten Torhüterinnen der Liga und ein wichtiger Rückhalt für uns.“
Die Entwicklung die die 20-Jährige genommen hat, ist auch dem Nachwuchs-Bundestrainer nicht verborgen geblieben. Mittlerweile gehört sie zum Kader der U21 Nationalmannschaft, eine Bestätigung für ihre starken Leistungen. „Das war immer ein Traum für mich und durch das Training habe ich mich auch noch einmal krass entwickelt“, so Starck.
Felix Damberger gehört schon bei den letzten Meistertiteln zum Team
Während sie schon in jungen Jahren Stammtorhüterin ist, musste sich Felix Damberger etwas länger gedulden. Der 25-Jährige ersetzte in der Rückrunde 2022/23 den verletzten Stammtorhüter Lennart Küppers, spielte auch die Abstiegsrunde und ist seit dem vergangenen Sommer die Nummer eins.
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„Ich konnte mir das lange genug von der Bank aus anschauen, bei mir und der Mannschaft ist der Hunger auf den Titel riesengroß“, sagt Damberger, der bei den letzten beiden Meistertiteln 2018 und 2019 jeweils als dritter Torhüter dabei war.
Nun also sein erstes Play-off-Spiel. „Ich versuche es wie jedes andere Spiel zu sehen“, sagt Damberger, wohl wissend, dass auf ihn eine entscheidende Rolle zukommen kann. Steht es nach 60 Minuten unentschieden, fällt die Entscheidung im Penalty-Schießen. Trainer Thilo Stralkowski hat ihm dafür einen Zettel vorbereitet. „Ich weiß noch nicht, ob ich den Jens Lehmann mache und ihn in den Stutzen stecken“, sagt Damberger mit einem Schmunzeln.
Schützen sind im Shoot-Out im Vorteil
Aber natürlich hat er sich akribisch auf die möglichen Schützen vorbereitet. Genau wie auch Finja Starck. „Wir haben in der gesamten Saison viele Penaltys trainiert, sie spielen für uns ja immer eine Rolle“, sagt die 20-Jährige. Trainer Phil Neuheuser setzt im Falle des Falles aber auch auf das Bauchgefühl seiner Torhüterin. „Ich baue auf ihre Intuition. Die Schützinnen haben sicher auch einen Plan B“, so der Übungsleiter.
Thilo Stralkowski ist sich übrigens sicher, dass der Torhüter im Duell Eins-gegen-Eins immer den schwereren Job hat. „Wenn es so eine Situation aus dem Spiel heraus gibt, sagt man immer, dass es ein Tor sein muss“, so der Olympiasieger von 2012. Er würde als Schütze viel mehr ins Dribbling gehen und sieht es kritisch, dass sich immer mehr Spieler vor dem Schuss eindrehen. „Als Keeper muss man dagegen so lange wie möglich im Zweikampf bleiben. Felix muss viel ausstrahlen, den Schützen zum Nachdenken zwingen“, so der Trainer.
Herren fahren mit breiter Brust zum Club an der Alster
Im besten Fall kommt es für die Uhlenhorster gar nicht so weit, und die Entscheidung fällt in der regulären Spielzeit. „Wir gehen selbstbewusst ins Spiel, ich möchte das Wort Favorit aber vermeiden. Wenn wir es morgen nicht auf die Kette kriegen, war das alles nichts wert“, so Felix Damberger.
Sein Trainer ist da etwas forscher: „Auf dem Papier ist Alster für uns ein machbarer Gegner. Wir wollen ihnen kein gutes Gefühl geben, frühzeitig unsere Chancen nutzen und voll auf Sieg spielen.“ Mit 36 Gegentoren stellen die Hamburger nach dem Harvestehuder HTC (39) die zweitschlechteste Defensive der Liga. Das wollen die Mülheimer ausnutzen.
Uhlenhorster-Frauen kennen den Abstiegskampf
Ganz anders verteilt sind die Rollen bei den Damen. „Ich glaube nicht, dass wir der Favorit sind, aber ich glaube, dass es eine enge Kiste wird“, sagt Phil Neuheuser. Und Finja Starck setzt auf die Erfahrung der vergangenen beiden Jahre. „München hat da im Viertelfinale gespielt, wir dagegen kennen die Abstiegsserien“, so die Torhüterin, die auch die gute Entwicklung in der eigenen Mannschaft hervorhebt.
Geht es an diesem Wochenende schief, gibt es in den Best-of-three-Serien am 11. und 12. Mai die Chance, das Ruder herumzureiße. Viel lieber würden die Mülheimer die Serien dann aber schon für sich entscheiden. Ist der Druck entsprechend groß? „Wenn ich keine Lust auf Druck hätte, müsste ich mir was neues suchen“, sagt Felix Damberger, der unter der Woche festgestellt hat, dass „noch mal mehr Zug drin war im Training“. Das soll sich am Samstag dann in positive Ergebnisse übertragen lassen. Mit einer Torhüterin und einem Torhüter, die entscheidende Rollen einnehmen können.
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