Mülheim. Keine Absteiger gibt es aus der Verbandsliga - aber welche Mannschaft kann wohin aufsteigen? Viele Mülheimer Team haben noch sehr gute Chancen.

Nach der Fusion der beiden Handballverbände Nordrhein und Mittelrhein greift zur Saison 2024/25 im neuen Verband die Ligenreform. Daran gab es im Vorfeld viel Kritik, unter anderem weil mit der Landesliga eine Klasse komplett wegfallen wird. Auch die Auf- und Abstiegsregelung stellt sich äußerst kompliziert dar.

Die Mülheimer Vereine werden allerdings von den neuen Regularien unterm Strich profitieren. So könnte es auf Verbandsebene gleich drei Aufsteiger geben. Hinzu kommen zwei Bezirksligisten, die als möglicher Meister, den Sprung in die Verbandsliga schaffen.

Aus der Verbandsliga steigen keine Mannschaften ab

Nach der Winterpause steht nach langwierigen Diskussionen und Spekulationen für die Handballer am Nordrhein nun die Auf- und Abstiegsregelung fest. Damit ist auch klar, dass es in dieser Spielzeit keine Absteiger aus der Verbandsliga geben wird. Abstiegsgefährdet wäre allerdings aktuell keine der Mülheimer Teams.

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Die Handballerinnen des HSV Dümpten hatten zwar zwischenzeitlich etwas Anlass zur Sorge gegeben, haben sich aber mittlerweile gefangen. Nach vier Spielen ohne Niederlage sind sie auf den zehnten Platz geklettert und haben sich auch punktetechnisch etwas vom Tabellenende abgesetzt. Nun kann das Team von Trainer Oliver Scholz eigentlich - vollkommen ohne Druck - befreit aufspielen. Geärgert hat den Coach das jüngste Remis und der „verlorene Punkt“ gegen das Tabellenschlusslicht, die HSG Alpen/Rheinberg, trotzdem.

HSV Dümpten hat sogar noch Aufstiegschancen

Und das hat Gründe: Denn der aktuelle Platz zehn und 13 Punkte auf dem Konto ist eben auch nur vier Zähler von der HSG Hiesfeld/Aldenrade II entfernt. Die sind nämlich Achter und würden in einem maximalen Aufstiegsszenario auch noch den Sprung in die Oberliga schaffen. Mindestens steigen aus der Verbandsliga der Frauen vier Mannschaften plus der Sieger eines Relegationsspiels der Tabellenfünften auf.

Auch diese Platzierungen liegen für die Dümptenerinnen durchaus noch im Bereich des Möglichen, denn der TV Biefang II auf dem zweiten Rang hat eben auch erst 18 Punkte auf der Habenseite. Allein der TV Borken hat sich an der Tabellenspitze ein Stück weit abgesetzt.

HSV Dümpten fast durch - Saarn hofft noch

Auch bei den Männern ist die Aufstiegsregelung großzügig: Aus der Verbandsliga steigen pro Staffel mindestens die ersten Vier auf, maximal die ersten Sechs und der Sieger eines Relegationsspiels zwischen den Tabellensiebten. Das lässt auch die DJK VfR Saarn (Platz 7) nach oben blicken, obwohl sich diese zuletzt eher schwach präsentierte und vier Mal in Folge unterlag. Tabellenplatz vier – als sicherer Aufstiegsrang – ist dadurch schon ein Stück weit in die Ferne gerückt. Zwischen den Saarnern und der dort platzierten MTG Horst Essen liegen fünf Punkte.

Können Lars Wortberg und die Handballer der DJK VfR Saarn noch ein
Können Lars Wortberg und die Handballer der DJK VfR Saarn noch ein © FUNKE Foto Services | Martin Möller

In der anderen Verbandsliga-Staffel steht der HSV Dümpten allein an der Tabellenspitze, sehr souverän ohne einen Punktverlust. Zwischen den „Rothosen“ und dem fünftplatzierten HC TV Rhede liegen schon zehn Punkte. Rechnerisch ist natürlich noch vieles möglich, aber es ist mehr als unwahrscheinlich, dass der HSV in der Rückrunde in dem Maße einbrechen wird. Deswegen hatte HSV-Geschäftsführer Kevin Michalski auch mit Abschluss der Hinrunde schon verlauten lassen, dass der Verein von nun an für die Oberliga plant.

Zwei Mannschaften stehen vor Sprung von der Bezirks- in die Verbandsliga

So viel Planungssicherheit hat die HSG Mülheim/Styrum in der Landesliga noch nicht. Aber auch die Spielgemeinschaft will von der erhöhten Aufstiegsregelung profitieren. Trotz einer bisweilen eher durchwachsenen Saison haben die Mülheimer auch immer noch gute Karten, zumal auch die direkte Konkurrenz, die DJK Grün-Weiß Werden und der Kettwiger SV, zuletzt Federn gelassen hat. Mit dem jüngsten Sieg über den TV Ratingen (35:25) ist die HSG wieder auf den vierten Platz gerutscht. Aus der Landesliga gehen die ersten Sieben pro Staffel hoch in die Verbandsliga und drei von vier der Tabellenachten (via Relegation). Alle Szenarien dazwischen sind möglich. Die Mindestzahl kommt zum Greifen, wenn es vier Drittliga-Absteiger gibt und alle fünf Regionalliga-Absteiger vom Niederrhein kommen.

Ein Blick lohnt sich aber auch in den Kreis, denn sowohl in der Bezirksliga der Herren als auch der Frauen kommt der Tabellenführer aus Mülheim. Bei den Handballerinnen steht die DJK Tura 05 Dümpten ganz oben, bei den Männern der HSV Dümpten II. Durch die neue Ligenstruktur würden beide Teams einen doppelten Aufstieg hinlegen und könnten in der Saison 2024/25 in der Verbandsliga an den Start gehen. Bei den Turanerinnen ist das durchaus gewollt und erstrebenswert, HSV-Trainer Thomas Lohr stimmt das bisweilen noch nachdenklich. Der Verein als Ganzes müsste sich dann ein Stück weit umstrukturieren, sagt er.

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