Mülheim. Zum dritten Mal in Folge ist der HTC Uhlenhorst im Viertelfinale der Hallenhockey Bundesliga ausgeschieden. Die Gründe für die Niederlage.
Nach Stuttgart 2020 hatten sich die Herren des HTC Uhlenhorst fest vorgenommen, beim FinalFour 2024 in Frankfurt wieder dabei zu sein. Daraus wird nichts - nach der 7:10 (2:4)-Niederlage im Heimspiel gegen den Mannheimer HC steht nach 2022 und 2023 das dritte Viertelfinal-Aus in Serie. 2021 war die Hallensaison wegen der Corona-Pandemie ausgefallen.
Besonders bitter war dieses Aus deshalb, weil die Uhlenhorster in der ausverkauften Sporthalle an der Lehnerstraße genügend Möglichkeiten hatten, das Spiel zu ihren Gunsten zu entscheiden.
HTC Uhlenhorst nach wilder Phase zurück im Spiel
Drei Minuten waren in der zweiten Halbzeit gespielt, da bebte die Halle das erste Mal so richtig. Henrik Mertgens hatte gerade das 4:4 geschossen, die Mülheimer hatten binnen Sekunden den 2:4-Pausenrückstand egalisiert, Michel Kammann hatte in Minute 32 auf 3:4 verkürzt. Es schien, als sollte die Partie eine günstige Wendung für die Uhlenhorster nehmen, auch wenn Mannheim im direkten Gegenzug auf 5:4 stellte. Erneut Henrik Mertgens glich in Minute 35 aus - spätestens das sollte doch nun die ersehnte Initialzündung sein. „Beim 5:5 dachte ich, wir haben die Mannheimer geknackt“, so HTCU-Trainer Thilo Stralkowski.
Aber: Zwei unnötige Zeitstrafen wegen nicht einhalten des Abstandes und Ballwegschießens sorgten dafür, dass es nach 44 Minuten 7:5 für Mannheim stand „Die Tore dürfen so nicht fallen, da waren wir etwas zu grün hinter den Ohren“, so Stralkowski. Und jetzt, als die Uhlenhorster die Unterstützung der „grünen Wand“ am meisten gebraucht hätten, war es ruhigt auf den Rängen. Einzig die Trommler hielten tapfer durch - ansonsten: Stille.
Weitere Berichte zum Feldhockey in Mülheim
- 35 Fotos! Uhlenhorst verliert Play-Down gegen Münchner SC
- Play-off-Fehlstart: Uhlenhorst Mülheim verliert in Hamburg
- Torhüter im Fokus: Uhlenhorst startet in die K.o.-Spiele
- 8:5-Sieg für KHTC: Junge Unterstützung zum Rückrundenstart
HTC Uhlenhorst: Hellwig hat kein Glück im Abschluss
Die Mannschaft versuchte auf dem Parkett alles, erspielte sich auch im Schlussviertel viele Chancen, scheiterte aber immer wieder im Abschluss. Malte Hellwig hätte das Spiel im Alleingang für die Mülheimer entscheiden können - dem Stürmer fehlte an diesem Nachmittag das Quäntchen Glück vor dem Tor. „In der Effizienz war Mannheim uns heute überlegen“, musste HTCU-Trainer Thilo Stralkowski dann auch anerkennen, der die Niederlage ansonsten nicht an der Offensivleistung festmachen wollte. „Mich hat eher unser Defensivverhalten geärgert. Wenn du am Anfang ständig die Bälle aus dem Tor holen musst, trägt das auch für die Offensive nichts bei“, so der Übungsleiter mit Blick auf das 0:1 in der ersten und das 1:2 in der dritten Minute. Zumal Mannheim defensiv auch nicht glänzte - die zahlreichen (ungenutzten) Mülheimer Chancen untermauerten das.
Etwas mehr als fünf Minuten vor dem Ende nahm Stralkowski dann Torhüter Felix Damberger aus dem Tor - mehr als eine optische Überlegenheit brachte das aber nicht. Uhlenhorst spielte in der entscheidenden Phase zu zögerlich im Angriff, ging nicht ins nötige Risiko. Es wurde eher quer statt vertikal gespielt. Anders machten es die Mannheimer, die hoch pressten, den HTCU teilweise binnen Sekunden fünf bis zehn Meter nach hinten drängten und bei Ballgewinnen schnell umschalteten.
Mannheim macht den Deckel binnen drei Minuten drauf
Drei Mannheimer Tore innerhalb von drei Minuten sorgten dann für die endgültige Entscheidung, als es um nichts mehr ging, betrieben Malte Hellwig und Robert Duckscheer noch etwas Ergebniskosmetik. „Es passt zum Spiel, dass die Tore dann gefallen sind“, Thilo Stralkowski, der das Aus im Viertelfinale zwar als Enttäuschung verbuchte, aber den Lernprozess der jungen Mannschaft in den Vordergrund stellte.
Fotos vom Viertelfinale HTCU - Mannheimer HC
„Die Jungs sind natürlich enttäuscht, aber die Entwicklung bleibt alles in allem positiv“, sagte der Trainer. Während das FinalFour also zum dritten Mal in Folge ohne Uhlenhorster Beteiligung stattfindet, greift der Mannheimer HC am kommenden Wochenende in Frankfurt nach dem Titel. Ebenfalls für Frankfurt qualifiziert sind Titelverteidiger Harvestehuder HTC, der TSV Mannheim und der Club an der Alster.
So haben sie gespielt
HTC Uhlenhorst - Mannheimer HC 7:10 (2:4)
Tore: 0:1 Fischer (1.), 1:1 L. Mertgens (2.), 1:2 Schachner (5.), 2:2 H. Mertgens (15.), 2:3 Holste (20.), 2:4 Schachner (26.), 3:4 Kammann (32.), 4:4 H. Mertgens (33.), 4:5 Reichert (33.), 5:5 H. Mergens (35.), 5:6 Anzender (40.), 5:7, 5:8 Reichert (44., 57.), 5:9 Anzender (58.), 5:10 Seagon (59.), 6:10 Hellwig (60.), 7:10 Duckscheer (60.).
HTCU: Damberger, Belzer - Holthaus, H. Mertgens, Enaux, Duckscheer, L. Mertgens, Sanda, Werner, Kammann, Hellwig, Stahmann.
Grüne Karten: Kammann, Duckscheer, H. Mertgens - Holste
Schiedsrichter: Adrien, Ingwersen, Siebrecht
Weitere Berichte aus dem Lokalsport in Mülheim lesen Sie hier!