Mülheim. Zum fünften Mal spielten Mülheims Fußballerinnen ihren Hallenstadtmeister auf. Am Ende gab es eine souveräne Titelverteidigung.
Den einzigen Schreckmoment für den neuen und alten Stadtmeister gab es nach der Siegerehrung, als sich eine Spielerin durch einen unglücklichen Zusammenprall erneut an der bereits vor Kurzem gebrochenen Nase verletzte.
Ansonsten marschierte die DJK Blau-Weiß Mintard aber absolut souverän durch das fünfte Stadtmeisterschaftsturnier der Fußballfrauen und sicherte sich souverän den SWB-Cup. Das Torverhältnis von 39:0 (!) spricht für sich.
Blau-Weiß Mintard ist im Turnierverlauf die überzeugendste Mannschaft
Dementsprechend wollte Trainer Torsten Eichholz auch erst gar nicht nach einem Haar in der Suppe suchen. „Es war schon überraschend, dass wir es doch geschafft haben“, meinte der Coach. Die Entscheidung zu Gunsten seiner Elf fiel diesmal früh, weil das Duell gegen den Niederrheinliga-Konkurrenten SV Heißen schon in der zweiten Spielrunde des SWB-Cups auf dem Programm stand.
„Das Spiel gegen Heißen war ausgeglichen mit Chancen für beide, aber wir haben ein Traumtor geschossen“, so Eichholz über das entscheidende 1:0 durch Ikram Buick. Nur bei einem Unentschieden wäre der weitere Verlauf noch richtig spannend geworden. „Ja, man weiß nicht, wie es dann gewesen wäre“, meinte auch der Mintarder Coach.
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Unter dem Strich war seine Mannschaft aber einen ganzen Tick überzeugender als der SVH. Deswegen wollte Eichholz auch nicht von einem glücklichen Titelgewinn sprechen: „Im ganzen Turnier waren wir überzeugender mit den Abschlüssen.“ Gleich zweimal machte es sein Team zweistellig und stellte daher mit Carolin Mai (9) und Neuzugang Marie Heupel (8) die beiden besten Torschützinnen.
SV Heißen kassiert nur im Duell gegen Mintard einen Gegentreffer
Nimmt man den knappen Ausgang im direkten Vergleich fehlten dem SV Heißen am Ende zwei Tore, um sich den Titel zurückzuholen. Alle anderen vier Spiele gewannen die Mülheimerinnen mit einem Gesamttorverhältnis von 23:0. Im letzten Spiel gegen den Mülheimer SV 07 sicherte sich der SVH zumindest erneut den zweiten Rang.
Trainer Hasan Gören wollte hinterher dann auch nicht groß hadern. „Es hat nicht viel gefehlt, so ist das halt manchmal im Fußball. Ich bin trotzdem zufrieden mit Auftritt“, so der Coach, der seine Mannschaft am 22. Januar wieder auf dem Platz zum Training bitten wird.
MSV 07 wird Dritter und tankt Selbstvertrauen fürs Aufstiegsrennen
Die einzige Mannschaft, die den beiden Top-Favoriten annähernd das Wasser reichen konnte, war der Mülheimer SV 07, der sich mit drei Zu-Null-Siegen gegen den MFC (8:0), den SV Raadt (1:0) und den TSV Heimaterde (3:0) Rang drei sicherte.
„Wir haben fünf gute Spiele gemacht, haben Heißen und Mintard die Stirn geboten. Das war gut und darauf können wir stolz sein“, meinte Trainer Giuseppe Altomonte. Die Leistungen unter dem Hallendach waren vielleicht auch ein Fingerzeig für die großen Ziele des Spielvereins draußen auf dem Feld.
Trio um Raadt kann nicht wirklich mithalten
„Wir gehen jetzt unseren Weg weiter und konzentrieren uns voll auf die Mission Aufstieg“, machte der Coach aus der Zielsetzung keinen Hehl. Bisher ist seine Mannschaft in der Kreisliga ungeschlagen und steht nur deshalb auf Rang zwei, weil Kontrahent Glück-Auf Sterkrade bereits ein Spiel mehr absolviert hat.
Die anderen drei Teams waren zum Teil sehr weit weg. Bezirksligist SV Raadt konnte seinem Status als nominelle Nummer drei nicht gerecht werden. Er gewann nur die Partien gegen Heimaterde (2:1) und den MFC 97 (4:0) und kam als Vierter ins Ziel. Die anderen beiden Teams holten ihren jeweils einzigen Sieg lediglich beim torlosen Unentschieden im direkten Duell.
Wie es für die Frauenmannschaften jetzt weitergeht
Stadtmeister Blau-Weiß Mintard startet am 10. März als Tabellenzweiter in die Restrunde der Niederrheinliga. „Unser Ziel ist es jetzt erst einmal, in der oberen Region zu bleiben. Wenn wir Fünfter werden, ist alles gut. Das ist immer noch mehr als wir jemals erwartet hätten“, so Trainer Torsten Eichholz.
Vorne marschiert die zweite Mannschaft von Borussia Mönchengladbach davon, aber dahinter ist alles möglich. „Hinter uns sind aber auch viele nah dran, mit einer Niederlage kann man schnell abrutschen“, warnt der Coach. Umgekehrt ist das ein gutes Zeichen für den SV Heißen, der sich nach einer auch durch Verletzungen verkorksten Hinrunde von den Abstiegsplätzen verabschieden und in die obere Tabellenhälfte klettern will.