Mülheim. Am Samstag wird Mülheims neuer Hallenfußball-Stadtmeister ermittelt. Einige Gedanken zu den 26 Vorrundenspielen der 49. Ausgabe.

Aus 14 mach 8: Die Vorrunde der 49. Hallenfußball-Stadtmeisterschaft ist Geschichte, die finalen Kandidaten für den Gewinn des MWB-Cups in Mülheim gefunden. Zeit für eine erste Bilanz nach 26 Spielen unter dem Mülheimer Hallendach.

Echte Sensationen, das lässt sich festhalten, sind beim Mülheimer Budenzauber mittlerweile rar gesät. Im vergangenen Jahr waren die acht Mannschaften in der Endrunde, die auch in der Meisterschaft am besten platziert waren. Auch in diesem Jahr gibt es von dieser Regel nur eine Ausnahme. Neben den sechs Teams, die mindestens in der Bezirksliga unterwegs sind, qualifizierte sich mit dem Tabellendritten SC Croatia auch der bestplatzierte A-Ligist. Nur der TSV Heimaterde (5.) als nächster im Ranking schaffte es nicht, stattdessen der SV Heißen (8.). Da nur erste Mannschaften in der Halle spielberechtigt sind, bleibt die Reserve des MSV 07 als Tabellenvierter hier außen vor.

Einzige Überraschung: Der Vorjahresfinalist ist draußen

Eine Überraschung gab es aber dann doch: Die eben genannten Ergebnisse bedeuten auch, dass der Vorjahresfinalist draußen ist. Nach Rang drei beim vorletzten Mal und der Vizemeisterschaft vor zwölf Monaten ist Fatihspor Mülheim diesmal nicht in der Endrunde vertreten. Dafür sorgte vor allem B-Ligist Dümptener TV mit zwei Siegen für Aufsehen und auch sein Klassenrivale Union 09 schaffte in vier Spielen drei Unentschieden. Mehr als der TuS sich wohl selbst zugetraut hatte.

Dass der letztjährige Finalist nicht mehr dabei ist, lag vor allem auch an zwei Roten Karten. Insgesamt sechs Minuten Unterzahl im Spiel gegen Blau-Weiß Mintard kosteten dem Überraschungsteam der Vorjahre das Weiterkommen.

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Wenngleich beide Entscheidungen ebenso vertretbar waren wie der Neunmeter im Spiel gegen den VfB Speldorf, brachte das die Zuschauer im gelben Block E auf die Palme. Etliche von ihnen belagerten anschließend den Sprechertisch. Bis auf die beiden Platzverweise für Winter-Neuzugang Mete Kaan Yaris und Mustafa Des sowie zwei Strafstöße verliefen die insgesamt 26 Vorrundenpartien aber durchweg fair.

Wird beim MWB-Cup noch der richtige Modus gespielt?

Die Resultate der ersten Runde werfen aber auch einmal mehr Fragen danach auf, ob der Modus mit zwei Fünfer- und einer Vierergruppe letzten Endes der fairste ist. Denn: Obwohl der Dümptener TV zwei seiner drei Spiele gewann, schied der B-Kreisligist wegen der etwas schlechteren Tordifferenz gegenüber dem SV Heißen und dem 1. FC Mülheim aus.

Scheiterten nach zwei Siegen nur knapp am Einzug in die Endrunde: Die Kreisliga-B-Kicker des Dümptener TV.
Scheiterten nach zwei Siegen nur knapp am Einzug in die Endrunde: Die Kreisliga-B-Kicker des Dümptener TV. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Gleichzeitig stolperte der SV Rot-Weiß in der anderen Gruppe in die nächste Runde, obwohl er in vier Begegnungen nur vier Punkte erzielt hatte – und damit eben zwei weniger als dem DTV in nur drei Spielen gelungen waren. 2019 hatte sich schon der damals ähnlich ausgeschiedene 1. FC Mülheim darüber beschwert.

Veranstalter zufrieden: Zuschauerzahl an beiden Tagen vierstellig

„Der Antrag auf einen anderen Modus wurde schon einmal gestellt. Wir haben das dann diskutiert, sind aber letzten Endes beim bisherigen System geblieben“, sagte Fachschaftsleiter Peter Hein auf Nachfrage. Der ein oder andere hatte schon einmal die Möglichkeit zweier Siebenergruppen ins Gespräch gebracht. Es muss dabei aber auch immer die zur Verfügung stehende Zeit in Betracht gezogen werden. Beim MWB-Cup 24/25 könnten die Vorrunden an einem Samstag und einem Sonntag ausgetragen werden.

Chef-Veranstalter Peter Hein konnte insbesondere mit dem Zuspruch an den ersten beiden Spieltagen sehr zufrieden sein. 1002 Zuschauerinnen und Zuschauer besuchten die erste Runde am Freitag, am Samstag kamen sogar 1434 Fans. „Wir hoffen natürlich, dass wir nochmal eine vierstellige Zuschauerzahl haben werden und dass alles friedlich bleibt“, so Hein.

Warum sich der Stellenwert des Turniers verändert

Trotz der tollen Rahmenbedingungen scheint das Turnier nicht mehr für jeden den allergrößten Stellenwert zu haben. „Früher gab es Riesentheater, wenn einer nicht im Hallenkader war, heute sind die Prioritäten anders“, sagte ein Mannschaftsbetreuer speziell über die etwas älteren Spieler. Ein Vereinsvorsitzender blieb der Vorrunde sogar bewusst fern. „Ich hab‘ Urlaub.“

Anil Yildirim vom Mülheimer FC 97 hat die besten Karten auf den Gewinn der Torjägerkanone.
Anil Yildirim vom Mülheimer FC 97 hat die besten Karten auf den Gewinn der Torjägerkanone. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Favorit bleibt für viele der Mülheimer FC 97, wenngleich sich der Oberligist in der Vorrunde mit Rang zwei hinter dem MSV 07 begnügen musste. Ähnlich wie der 1. FC Mülheim im letzten Jahr haben die Styrumer auch die Chance, gleich zwei Titel abzuräumen. Denn mit Anil Yildirim liegt ihr treffsicherster Stürmer mit sechs Toren an der Spitze der Torjägerliste. Auch der zweitbeste Knipser ist stammt mit Yusuf Isik aus den Reihen des MFC.