Mülheim. Das 0:5 gegen St. Tönis war auf vielen Ebenen ein Rückschlag für den MFC 97. Was beim Oberligisten auf und neben dem Platz besser werden muss.

Quo vadis, Mülheimer FC 97? Mit einem Gastspiel beim TVD Velbert schließen die Styrumer am kommenden Sonntag ihre erste Hinrunde in der Fußball-Oberliga ab und Vieles spricht aktuell dafür, dass die erste Saisonhälfte auf einem Abstiegsplatz beendet wird.

Dass ist erst einmal nicht dramatisch. Schließlich war es von Anfang an zu erwarten, dass die Mülheimer nicht durch die Liga stürmen, sondern eben um den Klassenerhalt kämpfen würden. Das zeigt auch ein Blick auf die Mitaufsteiger: Adler Union Frintrop steht nur knapp über dem Strich, der FC Büderich ist mittlerweile sogar Letzter.

Warum das Spiel gegen St. Tönis Sorgen bereitet

Und dennoch macht vor allem das letzte Spiel gegen den SC St. Tönis Sorge. Nicht nur, dass die Mülheimer bei der höchsten Saisonniederlage den Sprung auf einen Nicht-Abstiegsplatz verpassten und die Chance liegen ließen, einen direkten Konkurrenten um fünf Punkte hinter sich zu lassen. Nein, in erster Linie war der Auftritt erschreckend blutleer. Der MFC hatte eigentlich nie eine Chance, dieses Spiel für sich zu entscheiden.

Ein Rückfall. Schließlich war das eigentlich immer einer der Pluspunkte der Mülheimer Mannschaft. Ein unerbittlicher Kampfgeist, eine gewisse Aggressivität in den Zweikämpfen, wodurch der Funke auf das Publikum überspringt.

Fußball in Mülheim: Weitere Nachrichten

So wurde es vor allem im Ruhrstadion für jede Mannschaft unbequem, gegen den MFC zu spielen. So schmissen die Mülheimer im vergangenen Jahr zwei höherklassige Teams aus dem Niederrheinpokal und zwangen sogar den Regionalligisten Wuppertaler SV in die Verlängerung.

Eines der beiden Teams, die im Ruhrstadion scheiterten war der TVD Velbert, der letzte Hinrundengegner am Sonntag. Diesmal allerdings in Velbert Birth. Nur wenn die Mülheimer zu ihrem Kampfgeist zurückfinden und jeder Spieler über seine Grenze hinausgeht, ist beim Tabellenfünften eine Überraschung möglich. Eine Woche später kann der 1. FC Kleve dann zum Start der Rückrunde und gleichzeitig zum Finale des Kalenderjahres wieder mit in den Abstiegskampf gezogen werden.

Neu-Trainer Tuncay muss die Winterpause nutzen

Danach muss Trainer Engin Tuncay die Zeit nutzen, um auch auf taktischer Ebene seine Spielidee zu implementieren. In den zwei Wochen nach dem eigentlich ordentlichen Speil in Hamborn hat das offensichtlich noch nicht geklappt. Und auch die Zuschauer dürfen im kommenden Jahr wieder einen Zahn zulegen, um den MFC zu Heimsiegen zu tragen. Damit das Abenteuer Oberliga kein einmaliges bleibt.