Essen. Die Handballer der DJK VfR Saarn kommen in Essen einfach nicht ins Rollen. Folge ist eine schmerzhafte Niederlage. Horsts Trumpf sticht 14 Mal.
Mal wieder war die Verbandsliga-Partie zwischen der MTG Horst Essen und der DJK VfR Saarn eine klare Sache. Dieses Mal aber mit umgekehrten Vorzeichen. Denn die MTG-Handballer gewannen das vorverlegte Rückrundenspiel mit 34:21. Den Unterschied machte dabei aufseiten der Essener Rückraumspieler Paul Griese. Die Gäste aus Mülheim hatten gegen ihn keine Mittel. Er warf 14 Tore, trotz längerer Auszeiten, die er von seinem Trainer Dominik Schuster bekam.
Im Hinspiel in Mülheim zum Saisonauftakt hatte Griese gefehlt, das hatten die Saarner damals mit zehn Toren gewonnen (34:24). Damals gab es bei der MTG neben personellen Problemen auch noch einige Nebenschauplätze und Unruhe rund um den dann freigestellten Trainer Andre Fuhr. Mittlerweile haben sich die Essener aber gefunden, seit Ende September hat Schuster nun die Verantwortung an der Seitenlinie. Mit nur sechs Verlustpunkten stehen sie unter dem neuen Coach auf Platz drei in der Tabelle.
Dass die Neuauflage eine ganz andere Partie wird, damit hatte auch VfR-Trainer Carsten Quass gerechnet. „Aber sicher nicht, dass es so deutlich wird“, fehlen dem Saarner nach Abpfiff noch ein Stück weit die Worte. Denn seine Schützlinge kamen von Beginn an am Sonntagabend in der Wolfskuhle nicht gut rein und lagen schnell hinten.
Die MTG Horst diktiert von Beginn an das Tempo
Nach acht Minuten stand es bereits 7:2 für die Hausherren. Das sonst so gefährliche Tempospiel des VfR kam gar nicht ins Rollen. Im Positionsangriff taten sie sich gegen die starke Horster Abwehr schwer. Zudem machte sich in der Saarner Offensive bemerkbar, dass sie auf Leistungsträger Benedikt Linssen verzichten mussten. Der Rückraumwerfer hatte sich beim Aufwärmen verletzt und konnte deswegen gar nicht erst mit auflaufen.
Die MTG dagegen konnte im Vergleich zur Vorwoche gegen den Solinger TB wieder aus dem Vollen schöpfen. „Da mussten wir wirklich viel kompensieren, so ein Spiel wollten wir nicht noch einmal erleben“, blickte MTG-Trainer Schuster auf die 20:27-Niederlage zurück. In der gewohnten Konstellation waren die Essener vor allem in der Abwehr von Beginn an fokussiert und traten frühzeitig auf die Saarner Rückraumschützen raus, um ihnen den Wind aus den Segeln zu nehmen. „Die haben da eigentlich gute Leute, die deutlich besser werfen können als wir es heute gesehen haben“, so Schuster weiter.
In Essen kam der VfR-Rückraum aber nur selten zum Zug. Denn die Horster provozierten immer wieder unvorbereitete und unplatzierte Abschlüsse des Gegners. So blitzte bei den Mülheimern eigentlich nur einmal kurz die Hoffnung auf, dem Spiel noch einmal eine andere Wendung geben zu können. Das war in der 20. Minute, da stand es nur 11:8 für den Gastgeber. Allerdings setzten sich diese schon zur Halbzeit wieder deutlich auf 18:12 ab. Denn das Quass-Team machte zu viele Fehler auf dem Weg nach vorne oder ließ gute Torchancen, etwa von der Rechtsaußenposition, liegen.
Auch der direkte Vergleich geht an die Essener
Und nach dem Seitenwechsel wurde es noch deutlicher, in der 48. Minute lagen die Hausherren mit zehn Toren vorne (27:17) und holten sich am Ende mit 13 Toren Differenz (34:21) sogar noch den direkten Vergleich. Das ärgerte den Saarner Trainer besonders. Ihm hat es bei seiner Mannschaft durchweg am wichtigen Siegeswillen und der dafür notwendigen Physis gefehlt.
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„Wir waren nicht wach genug und immer einen Schritt zu langsam. Das war überhaupt nicht unser Spiel“, kritisiert Quass. So gab es viel Frust auf der einen und große Zufriedenheit auf der anderen Seite. „Wir haben eine gute Reaktion auf die Vorwoche gezeigt. Die Abwehr war sehr agil und vorn haben wir klare Entscheidungen getroffen“, lobt MTG-Trainer Schuster. Trotz des deutlichen Erfolgs über den Tabellenfünften aus Mülheim sieht der Coach sogar noch Luft nach oben: „In der zweiten Welle müssen wir noch etwas cleverer werden und einen bessern Blick für den freien Mann bekommen“, so Schuster.
MTG Horst Essen – DJK VfR Saarn 34:21 (18:12)
Essen: Valentin - Kurowski (2) Anhalt (4), L. Klingenberger (3), Griese (14/4), Neumann (3), Koschel (1), Pauksch, Heiming (2), Syperek (4), Reimann, M. Klingenberger. Saarn: Klausing, Wortberg – Krusenbaum (2), Cordes (3), Kilgast , M. Neukirch (5), Stegemann, Kaiser, T. Neukirch (7/1), Rotthäuser, Butenberg, Förster, Minten (2), Kamp (2).
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