Oberhausen. Lange führt Blau-Weiß Mintard in Unterzahl in Sterkrade, kassiert aber am Ende noch drei Tore und verliert am Freitagabend mit 1:3.
„Keine Sorge, ihr habt noch 14 Minuten Zeit, um zwei Tore zu schießen.“ Mancher bei Blau-Weiß Mintard wunderte sich über diesen Ruf aus den Fan-Reihen der SpVgg Sterkrade-Nord, hatten doch die Oberhausener im Landesligaspiel gegen die DJK aus Mülheim bis dahin trotz Überzahl gerade einmal das 1:1 zustande bekommen. Sieben Minuten später guckten die Mintarder doof aus der Wäsche, als die „Nordler“ tatsächlich mit 3:1 führten.
Entsprechend genervt war Blau-Weiß-Trainer Daniel Molitor dann auch nach dem Schlusspfiff. „Ich bin mega enttäuscht, denn so hätten wir es heute nicht aus der Hand geben sollen“, sagte Molitor, wenngleich auch für ihn das Endergebnis aufgrund des Chancenverhältnisses in Ordnung ging.
BW Mintard konnte schon vor der Pause in Rückstand geraten
„Ich weiß auch nicht, was ich dazu sagen soll. Jetzt stehen wir hier wieder mit leeren Händen“, haderte der Coach.
Schon in Hälfte eins hatte sein Team Glück, nicht in Rückstand zu geraten. Torwart Dominic Haas bügelte einen eigenen Fehlpass mit einer starken Fußabwehr gegen Sterkrades Kapitän David Gehle wieder aus.
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Zwei Minuten später führte Mintard dann plötzlich, als ein Ball auf die rechte Offensivseite zum freistehenden Nils Slawinski durchkam und der das Spielgerät flach im langen Eck versenkte. Beim anschließenden Salto landete er auf dem Hosenboden und auch zwei Minuten später sah er nicht gut aus, als er als letzter Mann in den Zweikampf ging – Rote Karte für den Torschützen keine zwei Minuten nach seinem Treffer.
Sterkrade kann lange keinen Profit aus der Überzahl schlagen
„Wenn du dann zwei Drittel des Spiels in Unterzahl bist, bei zwei Grad und Regen, dann wird es auch irgendwann schwer“, meinte Trainer Molitor. Die SpVgg kam zwar mit einer Riesenchance aus der Pause, konnte danach aber lange wenig Profit aus der Überzahl schlagen. Auf der anderen Seite dauerte es aber bis zur 71. Minute, ehe sich Mintard offensiv mit einem Weitschuss von Reid Osei wieder anmeldete.
Die Mülheimer konnten nicht mehr für Entlastung sorgen. „Wir waren viel zu passiv. Wir wollten in der zweiten Halbzeit schon etwas tiefer stehen und dann über Außen kontern, das ist uns leider gar nicht gelungen“, so der Coach.
Blau-Weiß Mintard: Gingen die Köpfe zu schnell runter
Zwischenzeitlich hatte er die Überlegung, auf eine Fünferkette umzustellen. „Aber die Gegentore fielen ja unabhängig davon“, so Molitor. In Minute 77 segelte im Anschluss an eine Ecke eine zweite Hereingabe von Baran Özcan an Freund und Feind vorbei ins lange Eck. Drei Minuten später wurde Sterkrades „Zehner“ zum Doppeltorschützen, ehe David Pop alles klarmachte.
„Nach dem 1:1 sind die Köpfe zu schnell runtergegangen, nachdem wir so lange dagegengehalten haben. Und dann kriegst du in sieben Minuten drei solche Tore“, schüttelte der Coach nach der Partie mit dem Kopf.
So spielten sie: Namen & Daten zur Landesliga-Partie
SpVgg Sterkrade-Nord – DJK Blau-Weiß Mintard 3:1 (0:1)
Tore: 0:1 Slawinski (21.), 1:1/2:1 Özcan (77./80.), 3:1 Pop (83.)
BWM: Haas – Watari, Haubus, Kolb, Khan – Kanatsu, Eschen (85. Meister) – Mbonbo (80. Nett), Koru (29. Osei), Slawinski – Mandel
Gelb-Rote Karte: Ansumana (86., wiederholtes Foul)
Rote Karte: Slawinski (23., Notbremse)