Mülheim. Der KFC Uerdingen setzt seinen Lauf in Mülheim fort. Welche Aspekte der MFC mitnimmt.
Die Fans des Mülheimer FC 97 hatten den Torschrei schon auf dem Lippen und schimpften dann über einen nicht gegebenen Elfmeter, als Robert Molango in letzter Sekunde noch gestört wurde. Es wäre das – ehrlicherweise schmeichelhafte – 2:2 im Oberliga-Spiel gegen den KFC Uerdingen gewesen, der am Ende vor knapp 800 Zuschauern im Styrumer Ruhrstadion als knapper aber verdienter 2:1-Sieger vom Platz ging.
„Am Anfang waren wir etwas hektisch und haben etwas gebraucht, bis wir wieder zueinander gefunden haben, aber dann war es ein Spiel auf Augenhöhe, würde ich behaupten“, meinte der neue Trainer Engin Tuncay nach seiner Premiere im Ruhrstadion.
Neuer MFC-Trainer: "Haben aus dem Spiel wenig zugelassen"
„Aus dem Spiel heraus haben wir wenig zugelassen, einmal waren wir nicht schnell genug und beim zweiten Tor etwas zu hektisch“, fasste der neue Coach zusammen. „Uerdingen hat viele erfahrene Spieler, die das eiskalt ausgenutzt haben“, so Tuncay, der aber das Positive mitnehmen wollte: „Ich bin als Trainer noch in der Findungsphase. Ich habe heute viele Erkenntnisse gewinnen können und weiß jetzt, woran wir noch stärker arbeiten müssen. Das wird uns nach vorne bringen.“
Seine Mannschaft begann durchaus mutig und hatte in Person von Justin Francis über die linke Seite die erste Offensivaktion. Mit zunehmender Zeit übernahmen aber die Gäste angefeuerten von ihren lautstarken Fans – immer mehr das Kommando.
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Es wurde sichtbar, dass die Elf von Trainer Marcus John zuletzt immer besser in Tritt gekommen ist. Die letzten vier Spiele wurden allesamt gewonnen, aus den letzten sieben Pflichtspielen gingen die Krefelder sechsmal als Gewinner vom Platz.
Besonders auffällig wurde der KFC über seine rechte Seite über den brandgefährlichen Japaner Hinata Gonda, der in Minute 23 dann auch für das Führungstor verantwortlich zeichnete. Nach einem Einwurf leitete Gianluca Rizzo den Ball per Hacke über die MFC-Abwehr weiter und Gonda schoss aus spitzem Winkel sofort aufs kurze Eck.
Uerdingen kontrolliert das Spiel ohne viele Chancen
Mit der Führung im Rücken kontrollierten die Uerdinger ein chancenarmes Spiel, ohne aber selbst große Möglichkeiten auf einen zweiten Treffer zu haben. Der MFC hingegen kam nur noch selten aus seiner Hälfte heraus. Bei Ballgewinnen war das Spielgerät meist zu schnell wieder weg.
Auch der Start in den zweiten Durchgang war für die Hausherren nicht sonderlich verheißungsvoll. Der KFC kam mit Druck aus der Pause und hätte in den ersten zehn Minuten der zweiten Hälfte gut und gerne erhöhen können.
Mülheimer FC meldet sich erst nach einer Stunde wieder an
Erst nach einer Stunde wagte sich der Aufsteiger wieder etwas mehr nach vorne. Doch der eingewechselte Kaan Terzi legte mit der Brust noch einmal ab, statt es aus aussichtsreicher Position selbst zu probieren.
Die Vorentscheidung fiel in der 75. Minute, als ein schnell ausgeführter Einwurf von Jesaja Maluze postwendend per Kopf zurückkam. Der eingewechselte Pascal Weber überlief Ahmet Aldemir und traf flach ins linke Eck – 0:2.
Mülheimer FC verdient sich in der Schlussphase noch den Anschlusstreffer
Doch der MFC probierte noch einmal alles und wurde mit dem späten Anschlusstor durch Anil Yildirim belohnt. „Das war auch unser Plan heute, den Einsatz und Kampf zu zeigen. Das Tor am Ende hat gezeigt, dass die Mannschaft alles gegeben hat“, meinte Trainer Engin Tuncay.
Mit dem Gegner habe er sich in den drei Einheiten seit seinem Antritt kaum beschäftigt. Das wird sich ab Montag ändern. Nächster Gegner seiner Mannschaft sind am kommenden Sonntag um 14.30 Uhr die Sportfreunde Hamborn 07.
So spielten sie: Namen & Daten zur Oberliga-Partie
Mülheimer FC 97 – KFC Uerdingen 05 1:2 (0:1)
Tore: 0:1 Gonda (23.), 0:2 Weber (71.), 1:2 Yildirim (90.)
MFC: T. Isik – Francis, Kayaoglu, Aldemir, Maluze – Y. Isik (67. Molango), Ihnacho (88. Toure) – Sat (59. Terzi), Uzun (81. Sabanci), Yeboah (46. Beira) – Yildirim
KFC: Udegbe – Blum (90. Shepard), Haar, Härtel, Schlösser – Kenia (85. Simoes Ribeiro), Abel – Touratzidis (65. Weber), Talarski, Gonda (89. Di Gaetano) – Rizzo (58. Lipinski)