Mülheim. Rot-Weiss Mülheims Personallage ist seit Monaten äußerst angespannt. Warum der Fußball-Bezirksligist dennoch einen Spieler rausgeworfen hat.
Die Personalsituation beim Fußball-Bezirksligisten Rot-Weiss Mülheim ist ohnehin schon dramatisch. Dennoch haben die Eppinghofer seit dieser Woche noch einen Spieler weniger im Kader, weil sie eine Rote Linie ziehen mussten.
Die Rote Karte im Spiel gegen den SuS Haarzopf am vergangenen Freitagabend (2:3) war die letzte Amtshandlung von Alie Mansaray im RWM-Trikot. Schon vorher hatte sich der 24-Jährige, der im Sommer vom Essener SC Preußen an die Bruchstraße gekommen war, die Gegner durch Gesten provoziert. In der 90. Minute ließ er sich dann selbst provozieren und zu einer Tätlichkeit hinreißen.
RW Mülheim: Aus nach „Masse an Undiszipliniertheiten“
„Wir haben dann am Montag das Gespräch mit ihm gesucht und ihm erklärt, dass diese Masse an Undiszipliniertheiten nicht geht“, so der Sportliche Leiter Thorsten Ketzer.
Schon im Spiel gegen Essen-West war der Mittelfeldspieler mit „Gelb-Rot“ vom Platz geflogen. „Das war noch unglücklich aber gegen Genc Osman und Duisburg 08 mussten wir ihn schon rotgefährdet vom Platz nehmen und in einem Testspiel war er auch schon Auslöser einer Rudelbildung“, zählt Ketzer auf.
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Das schade auf Dauer der Mannschaft. Am Freitag führte die Unterzahl zu zwei späten Gegentreffern in der Nachspielzeit, die den vom Abstieg gefährdeten Rot-Weissen am Ende jegliche Punkte kosteten. „Das kann man irgendwann gegenüber der Mannschaft nicht mehr vertreten“, so der Sportliche Leiter.
Auch Emre Parlakoglu und Jamal Braida, die in dieser Saison aus beruflichen Gründen noch nicht zum Einsatz kamen, hat RWM nun endgültig aus dem Kader gestrichen. „Emre kann nur maximal einmal die Woche trainieren und hat sich zuletzt auch nicht mehr viel blicken lassen, Jamal kommt gebürtig aus Aachen und ist wegen seines Studiums vor allem in der Heimat unterwegs“, erklärt Ketzer die Situation.
Nächste Hiobsbotschaft bei Sommer-Neuzugang Noah Rautzenberg
Drei Mann weniger, dazu die Kreuzbandrisse von Pierre Hirtz und Robin Wandel – und auch bei Noah Rautzenberg gab es die nächste Hiobsbotschaft. Beim Neuzugang des VfB Speldorf wurde erst jetzt ein Knöchelbruch diagnostiziert, der wohl eine Operation notwendig macht.
Wird RWM also im Winter noch einmal auf dem Transfermarkt tätig? „Liebend gern, wenn etwas auf dem Markt ist“, sagt Ketzer. Allerdings sind die Ablösesummen im Winter frei verhandelbar und wohl auch nur Spieler zu haben, die bei ihren Vereinen nicht wirklich glücklich sind.
Nächste Spiele werden für Rot-Weiss Mülheim entscheidend
„Entscheidend ist, was in den nächsten Spielen passiert“, stellt Ketzer klar. Am Sonntag, 13 Uhr, trifft RWM auf den Tabellen-15. SC Velbert II, danach auf den Duisburger SV 1900 (12.) und in drei Wochen den SuS Niederbonsfeld (16.). Dazu kommen vor Weihnachten noch Duelle gegen Vogelheim und Genc Osman.
„Sieben bis neun Punkte sind da absolute Pflicht“, sagt Ketzer, sonst werde es noch schwieriger, potenzielle Neuzugänge vom Wechsel nach Eppinghofen zu begeistern. Der Sportchef sagt: „Wir planen ja eh immer zweigleisig, ich hoffe, dass wir nicht irgendwann eingleisig planen müssen.“