Mülheim. Seit dieser Saison hat die DJK VfR Saarn wieder eine Frauenmannschaft. Der erste Punkt ist eingefahren, doch jetzt gibt es Hallenprobleme.
Während sich in anderen Vereinen aktuell die Handballabteilungen eher verkleinern, hat die DJK VfR Saarn Zuwachs bekommen. Seit Saisonbeginn stellt der Verein auch ein Damen-Team in der Kreisliga.
Die Mannschaft besteht größtenteils aus Handball-Neulingen, hat sich aber jüngst durch Julia Bittmann mit Erfahrung aus der Oberliga verstärkt. Dennoch blicken die Saarnerinnen ein Stück weit mit Sorge auf die sportliche Zukunft.
VfR Saarn: Erstes Probetraining im April – Mannschaftsmeldung folgte
Erst im April dieses Jahres waren die Saarner Frauen mit einem unverbindlichen Probetraining gestartet. Dann haben sie aber frühzeitig entschieden, auch am Meisterschaftsbetrieb teilzunehmen. „Ich war als Trainer tatsächlich etwas zurückhaltender, aber die Mädels haben direkt gebrannt“, erklärt Trainer Benedikt Linssen.
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Denn klar war, in der Saisonvorbereitung wird es erst einmal um die Handball-Basics gehen: Werfen, Fangen, Prellen und was gibt es eigentlich in Abwehr und Angriff so zu beachten? „Wir haben zuallererst eine kleine Regelkunde gemacht“, sagt Linssen, der an der Seitenlinie von Co-Trainer Jerome Hild unterstützt wird.
Spielerinnen hatte keine festen Positionen
Für Linssen, der selbst seit vielen Jahren in der ersten Herrenmannschaft des VfR Saarn spielt, war das eine neue Situation, quasi bei null anzufangen. Die meisten Spielerinnen hatten zum Beispiel noch keine feste Position, das musste sich alles noch finden. Bei den ersten Testspielen gab es zudem keine eigenen Trikots, die wurden kurzerhand von den Herren geliehen.
Beim Meisterschaftsauftakt im September durfte dann aber jede in ihr eigenes schlüpfen. Vor heimischem Publikum gab es bei der Premiere allerdings eine klare 9:36-Niederlage gegen die HSG Vennikel/Rumeln/Kaldenhausen II. Auch im zweiten Spiel unterlagen die Saarnerinnen mit 7:19 bei der TSG Kirchhellen deutlich, aber der Trend ging dennoch nach oben.
Erster Punktgewinn am dritten Spieltag gegen den HSC Osterfeld
Am dritten Spieltag war es dann endlich so weit, gegen den HSC Osterfeld haben die Mülheimerinnen den ersten Punkt eingesackt. Für den Ausgleich in letzter Sekunde sorgte Rückraumspielerin Barbara Winnesberg. Sie war mit zehn Treffern beste Werferin der Saarner. Die 42-Jährige ist eine von drei Spielerinnen, die schon Handballerfahrung hatte. Sie hatte zuvor unter anderem für die HSG Mülheim gespielt und hat nach einer längeren Kinderpause nun wieder angefangen.
Erstmals zum Einsatz kam gegen Osterfeld zudem Julia Bittmann, die ebenfalls im Rückraum zuhause ist und eine längere Handballauszeit hinter sich hat. Die 39-Jährige hat zuvor unter anderem für den damaligen RSV Mülheim (jetzt SV Heißen) in der Verbandsliga und den TV Aldenrade in der Oberliga gespielt.
Aktuell kann das Training nicht stattfinden
Eigentlich wäre diese positive Entwicklung ein Grund zur Freude, allerdings blicken die Saarner Frauen mit Sorge auf ihre sportliche Zukunft. „Unser Training kann aktuell nicht stattfinden“, erklärt VfR-Spielerin Rabea Götte. Das Problem ist, dass ihnen aktuell keine adäquate Hallenzeit zur Verfügung steht. Die Mittwochstrainingszeit wurde gestrichen, die Ersatzzeit wäre ab 21 Uhr am Dienstagabend.
„Mal davon abgesehen, dass unser Trainer nicht kann, ist das auch keine Zeit, wo es noch Spaß macht als Frau mit einer schweren Tasche auf der Straße unterwegs zu sein“, so Götte. Sie und ihre Mitspielerinnen hoffen, dass in Sachen Hallenzeitbelegung das letzte Wort noch nicht gesprochen ist.