Mülheim. Drei wichtige Punkte gewann der Mülheimer FC 97 im Oberliga-Abstiegskampf. Überschattet wurde das Spiel von einem Tumult am Spielfeldrand.
Als Tunahan Yardimci den Ball in der achten Minute der Nachspielzeit am zweiten Pfosten über die Linie drückte, fiel allen Spielern, Verantwortlichen und Fans des Mülheimer FC 97 ein Stein vom Herzen. Mit dem späten 4:2 (2:0) entschied der Neuzugang das Kellerduell gegen den FC Büderich. Grenzenlose Euphorie wollte anschließend im Ruhrstadion aber nicht aufkommen, zu genervt waren alle Beteiligten von den zwischenzeitlichen Tumulten am Spielfeldrand.
Zunächst waren es mehrere Ordner des MFC, die eigentlich für Ruhe und Ordnung im Stadion sorgen sollen, die sich ein Wortgefecht mit Büderichs Trainer Oliver Seibert lieferten. Der Sportliche Leiter Oguzcan Bahar versuchte zunächst zu schlichten, geriet dann aber selbst mit dem Gästecoach aneinander: Er ging Seibert mit der Hand an die Gurgel, dieser revanchierte sich mit einem Kopfstoß. Nach einem kurzen Tumult sahen beide zurecht die Rote Karte.
Mülheimer FC 97: Spieler lassen sich von Tumult nicht beeinflussen
Nachdem sich die Gemüter beruhigt hatten, setzte Schiedsrichter Lukas Dyck das Spiel fort. „Ich bin froh, dass meine Jungs sich davon nicht haben anstecken lassen. Wir als Mannschaft hatten damit nichts zu tun, wir haben unser Ding gemacht“, meinte Trainer Ahmet Inal hinterher.
Dennoch sind es leider diese Szenen, die im Nachhinein von dieser Partie in Erinnerung bleiben werden und weniger die beiden Tore in der ersten Halbzeit, die den MFC diesmal auf die Siegerstraße brachten. Erst versenkte Anil Yildirim einen Flachschuss im linken Eck, dann lief der Stürmer bei einer Freistoßflanke ein, als letzter war aber Büderichs Lukas van den Bergh am Ball – Eigentor, 2:0 für die Hausherren.
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„Ich kann nicht sagen, dass wir in der ersten Halbzeit unbedingt das schönste Spiel gemacht haben“, räumte Inal nach der Partie ein. In der Tat war seine Mannschaft diesmal effektiv, ohne das Spiel wirklich zu dominieren. Auch Büderich wurde immer wieder gefährlich, vor allem bei Standardsituationen. „Aber um ein schönes Spiel ging es hier heute gar nicht, das ist Abstiegskampf. „Wir haben oft richtig, richtig gute Spiele hinter uns, wo wir am Ende mit leeren Händen da standen“, konnte der Coach damit leben, dass es diesmal andersherum lief.
Das Spiel hätte aber noch einmal kippen können, als der Schiedsrichter kurz nach der Pause – anders als bei einer ganz ähnlichen Situation in der ersten Halbzeit – nach einem Foul von Serhat Sat auf den Punkt zeigte. Dennis Wegner verwandelte. Doch die prompte Antwort folgte, als der Ball stark auf Harding Beira durchgesteckt wurde. Seinen Querpass vollendete Aboubacar Toure mit dem 3:1.
MFC-Coach lobt Moral in der zweiten Halbzeit
„In der zweiten Halbzeit hat die Moral gestimmt, wir waren besser und härter in den Zweikämpfen“, lobte Ahmet Inal, vermisste aber den endgültigen Knockout. „Nach dem 3:1 hätten wir den Deckel draufmachen können. Da müssen wir lernen, gegen einen Gegner, der angeschlagen ist, dann auch noch mal einen drauf zu setzen.“
Tumult beim Spiel des MFC 97 im Ruhrstadion
Stattdessen machte es Jan Niklas Kühling noch einmal spannend. Ehe Yardimci in der langen Nachspielzeit dann doch alles klar machte. „Ich denke das geht aber auch so in Ordnung“, sagte Inal und ergänzte: „Kompliment an meine Jungs, die heute genau wussten, worum es heute geht.“
So haben sie gespielt
Mülheimer FC 97 – FC Büderich 02 4:2 (2:0)
Tore: 1:0 Yildirim (15.), 2:0 van den Bergh (43., Eigentor), 2:1 Wegner (48., Foulelfmeter), 3:1 Toure (49.), 3:2 Kühling (59.), 4:2 Yardimci (90.+8)
MFC: T. Isik – Anadol, Kayaoglu (51. Karakus/83. Sabanci), Kubina, Aldemir – Ihnacho, (73. Isik) Uzun, Beira (88. Maluze) – Sat, Yildirim, Toure (71. Yardimci)