Mülheim. Im Derby boten beide Teams alles auf, was sie hatten. 44 Spieler standen im Spielbericht. Für Speldorf war der Sieg auch einer der Kaderbreite.

Als die Zeit fürs Warmmachen der Ersatzspieler gekommen war, sorgte das beim Fußball-Lokalderby zwischen dem VfB Speldorf und Blau-Weiß Mintard durchaus für Aufsehen. Denn da machten sich zwei zusätzliche Teams für ihren Einsatz bereit. Beide hätten – wäre es denn erlaubt – einmal komplett durchwechseln können. Die Breite des Kaders war dann letztlich auch ein Thema beim 4:1-Derbysieg der Speldorfer.

Denn Trainer Bartosz Maslon bewies mit der Aufstellung im Landesliga-Lokalduell durchaus Mut, schließlich ließ er mit Anil Özgen, Kevin Mouhamed und Kian Licina drei Stammspieler auf der Bank, zudem musste er Janis Timm ersetzen.

VfB Speldorf: Debütant verstärkt den Konkurrenzkampf im Angriff

Am Ende gab ihm der Erfolg recht, auch weil vor allem die beiden Verteidiger Mika Pollmann und Carl Paul ein starkes Spiel machten. Auch Simon Schwarz konnte seinen Einsatz mit einer Torvorlage durchaus rechtfertigen. „Das sind alles Jungs, die ihre Chance bekommen haben“, sagte der Coach, der später auch noch den A-Jugendlichen Max Manzelmann ins Spiel brachte. Zudem wird Debütant Arman Corbo, der nach langer Verletzung erstmals reinkam, den Konkurrenzkampf in der Offensive anheben.

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„Das bedeutet für andere, dass sie sich wieder ins Zeug legen müssen, weil jeder spielen kann“, meinte Maslon und ergänzte mit Blick auf sich und sein Trainerteam: „Das bereitet uns jetzt mehr Kopfschmerzen.“ Ein typischer Fall von Qual der Wahl.

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Auch Kapitän Maximilian Fritzsche sah in der hohen Zahl der Alternativen einen der Gründe für den Sieg im Derby über die Mintarder. „Ehrlich: Das hatte ich noch nie in meinem Leben, dass wir so einen breiten Kader hatten. Wir hatten noch gefühlt zehn Jungs draußen, die sind auch ungefähr auf einem Niveau. Du kannst eigentlich spielen lassen, wen du möchtest, die haben alle ungefähr ein Niveau und geben Gas“, freute sich der Spielführer.

Auch Blau-Weiß Mintard kann auf viele Alternativen zurückgreifen

Nicht falsch verstehen: Wenngleich die Mintarder am Ende als Verlierer den Platz verlassen mussten, deuteten die Wechsel ab der 64. Minute an, dass auch bei Blau-Weiß durchaus noch Qualität auf der Bank sitzt. Viele Teams würden sich freuen, beispielsweise einen technisch starken Spieler wie Nick Heppner noch bringen zu können, Fatih Koru bildet eine eher offensive Alternative für das zentrale Mittelfeld, ist Murat Yildiz die defensivere Variante und auf den Flügeln kann die DJK mit Etinosa Igbionawhmia (links) und Reid Osei (rechts) ebenfalls eins zu eins tauschen.

Vorne sind die beiden Mittelstürmer Moreno Mandel und Timo Conde zwar nur schwer zu ersetzen, doch selbst Gabriel Sapesi ist in dieser Saison bereits mit zwei Toren in vier Spielen in die Bresche gesprungen, als Mandel fehlte.