Hamburg. Über einige Phasen war Trainer Stralkowski mit dem HTC Uhlenhorst zufrieden. Was dennoch zu den ersten zwei Saisonniederlagen führte.
Eigentlich hatten Moritz Ludwig und Julius Meyer die linke Abwehrseite beim HTC Uhlenhorst Mülheim bereits dicht gemacht. Doch Paul Smith tankte sich wie ein Bulldozzer in den Kreis durch – eine Drehung, ein Schlag, mehrere Abpraller und plötzlich lag der Ball hinter der Linie. Es war der entscheidende Treffer für den Hamburger Polo Club im Feldhockey-Bundesligaspiel gegen den HTCU, der damit seine erste Saisonniederlage kassierte. Am Sonntag standen die Mülheimer im Duell gegen den UHC Hamburg kurz vor dem Sieg, mussten sich nach dem späten Ausgleich aber im Penaltyschießen geschlagen geben.
„Wir sind natürlich sehr enttäusch, dass wir nicht mehr mitnehmen konnten. Wir hatten uns doch noch einen oder zwei Punkte am Ende erhofft“, meinte Uhlenhorsts Trainer Thilo Stralkowski nach dem Spiel am Samstag. Dennoch wollte er auch etwas Positives aus der ersten Niederlage in dieser Spielzeit mitnehmen: „Die erste Halbzeit und das vierte Viertel waren ein echt guter nächster Schritt für unsere junge Truppe.“
Warum der Mülheimer Coach in der ersten Hälfte begeistert war
Denn im ersten Durchgang war der Coach von seiner Mannschaft ziemlich begeistert. „Wir haben extrem stark gespielt, waren total dominant und die klar bessere Mannschaft“, urteilte Stralkowski, der vor allem das Mittelfeld der Mülheimer lobte. „Robert Duckscheer, Jannik Enaux und Jonas Seidemann haben immer wieder die Halbfeld-Deckung von Polo ausgehebelt“, schilderte der Coach.
Doch eine schnelle kurze Ecke ging nicht rein, mehrere gefährliche Situationen führte ebenso wenig zum Erfolg. „Uns hat die finale Durschlagskraft gefehlt, um uns noch mehr sehr gute Chancen zu erspielen“, bemängelte der Trainer hinterher.
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Als die Hamburger nach der Pause auf Pressing umstellten, unterliefen den Mülheimern schon im Aufbau mehrere Fehler, was zu Chancen für Polo führte. „Die haben wir selbst eingeleitet“, haderte Stralkowski. Keeper Felix Damberger rettete gleich drei- bis viermal stark.
Aus dieser Drangphase hatten sich die Uhlenhorster eigentlich gut befreit, sogar wieder eine eigene Ecke gespielt. Dann führte ein langer Schlenzball auf Hamburgs rechte Seite zum goldenen Tor des Tages. „Ein unglückliches Gegentor, das zu dem Zeitpunkt nicht unverdient war“, kommentierte Stralkowski.
HTC Uhlenhorst rutscht auf Tabellenplatz drei ab
Im letzten Viertel traten die Mülheimer dann wieder deutlich strukturierter auf, aber erneut fehlte ganz vorne die Durchschlagskraft. „Auf beiden Seiten gab es nicht die ganz großen Kreisszenen aber ich denke, dass es für die Zuschauer trotzdem ein interessantes Spiel war“, meinte der unterlegene Coach.
Am Sonntag stand seine Mannschaft nach einem Eckentreffer von Lukas Windfeder kurz vor dem Ende des ersten Viertels unmittelbar vor dem nächsten Sieg, verpasste aber eine vorzeitige Entscheidung in Form eines zweiten Treffers. Drei Minuten vor dem Ende verwertete Koji Yamasaki einen Eckenabpraller zum 1:1. Die Entscheidung, wer den zweiten Punkt des Tages mitnimmt (der Verlierer erhält einen Zähler) musste also im Penaltyschießen fallen.
Uhlenhorstern versagen im Penaltyschießen die Nerven
Nachdem Moritz Ludwig für den HTCU gut vorgelegt hatte, schoss Robert Duckscheer rechts neben das Tor. Da auch Malte Hellwig verpasste, musste Henrik Mertgens im vierten Mülheimer Versuch schon treffen, da die Hamburger allesamt ihre Schüsse im Tor versenkt hatten - doch auch sein Penalty verfehlte den Weg über die Linie - 1:3 im Shoot-Out, 2:4 in Summe aus Uhlenhorster Sicht.
Somit mussten die Mülheimer nach zuvor vier Siegen diesmal mit nur einem Punkt aus den beiden Hamburg-Spielen die Rückreise ins Ruhrgebiet antreten. Am kommenden Wochenende steht für die Mülheimer nur ein einfacher Spieltag auf dem Programm: Sie gastieren am Samstag gastieren um 15 Uhr beim Crefelder HTC.
So spielten sie: Namen & Daten zur Bundesliga-Partie
Hamburger Polo Club - HTC Uhlenhorst Mülheim 1:0 (0:0)
Tor: 1:0 Smith (45.)
UHC Hamburg - HTC Uhlenhorst Mülheim 4:2 (0:1, 1:1) nach Penaltyschießen
Tore: 0:1 Windfeder (15., kurze Ecke), 1:1 Yamasaki (57., kurze Ecke)
Penaltyschießen: 1:2 Ludwig, 2:2 Sperling, 3:2 Hartkopf, 4:2 Martins
HTCU-Wochenendaufgebot: Damberger, Belzer – Holthaus, Kammann, Ludwig, Windfeder – Duckscheer, Meyer, Sanda, Schirrmacher, Seidemann, Stahmann, Steinau, Werner – Enaux, Hellwig, H. Mertgens, L. Mertgens