Mülheim. Wo steht der HTC Uhlenhorst nach drei Bundesliga-Spieltagen? Darüber sprach Coach Thilo Stralkowski im Interview – und über eine Hiobsbotschaft.
Mit acht von möglichen neun Punkten sind die Hockeyspieler des HTC Uhlenhorst in die neue Bundesliga-Saison gestartet.
Wo steht der Rekordmeister vor dem Heimspiel am Samstag, 13 Uhr, gegen den Aufsteiger SC Frankfurt 80? Marcel Dronia sprach mit Trainer Thilo Stralkowski.
HTCU-Coach: Das waren die Gründe für den schwächeren Sonntag
Herr Stralkowski, blicken wir auf das letzte Wochenende: Ihre Mannschaft lieferte gegen den Mannheimer HC (5:2) ein Spitzenspiel ab und hatte einmal Glück, gegen TSV Mannheim im Penaltyschießen mit 4:3 zu gewinnen. Ist das der Bereich, in dem sich der HTCU aktuell bewegt?
Das würde ich so nicht sagen. Es hatte am Sonntag Gründe, die nichts mit unserem Leistungsvermögen an sich zu tun haben. Erstens waren die Jungs schon mental und körperlich platt nach dem intensiven Samstagspiel, zudem ist Timm Herzbruch schon nach vier, fünf Minuten verletzungsbedingt ausgefallen. Wir sind normalerweise schon eine Mannschaft, die den TSV Mannheim zu Hause schlagen muss. Aber das kennt jeder, der schonmal zwei Spiele in Folge gemacht hat: da rennst du dann auch schonmal an. Aber als wir aufgewacht sind, haben wir uns noch viele Chancen herausgespielt, viele Ecken und hätten nach regulärer Spielzeit eigentlich noch klar gewinnen müssen. Wo wir wirklich stehen, wird sich dann erst in den kommenden Wochen zeigen. Ich bin aber überzeugt: Wenn alle fit sind, dann können wir immer noch ganz oben mitspielen.
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Was tun Sie aktuell dafür, um eine Leistung wie am Samstag gegen den Mannheimer HC konstanter abrufen zu können?
Unsere Athletikvorbereitung läuft quasi immer noch. Wir haben das vom Spielplan her mit unserem Athletiktrainer Max Wagner so geplant, dass wir zum nächsten Hamburg-Wochenende in dem Bereich auf voller Höhe sein werden. Das wird schon noch einmal einen Ausschlag geben. Da haben wir in dieser Woche auch wieder hart gearbeitet. Daneben geht es natürlich um mehr Konstanz im eigenen Spiel. Ich habe das ja schon nach dem MHC-Spiel gesagt: Der Kopf muss stärker sein als das, was der Körper sagt. Das ist natürlich ein Prozess und oft leichter gesagt als getan. Es war aber schön zu sehen, dass wir am Sonntag den Schalter umlegen konnten. Außerdem arbeiten wir weiter extrem daran, dass die Eckenabläufe noch konstanter werden. Das war im ersten Spiel gut, am Wochenende nicht mehr so – die Quote wollen wir wieder hochschrauben.
Warum das Spiel gegen den TSV Mannheim eine Warnung war
Am Samstag kommt Frankfurt – ein Aufsteiger, den der HTCU bei allem nötigen Respekt schlagen muss. Sehen Sie die Gefahr, dass da mal beim ein oder anderen fünf Prozent auf der Strecke bleiben könnten?
Eigentlich nicht. Hätten wir gegen den TSV klar gewonnen, dann wäre es vielleicht schwieriger geworden. Jetzt sind wir gewarnt. Frankfurt ist ungefähr auf einem Level wie der TSV, vielleicht einen Ticken schwächer. Es stimmt: Die Mannschaft musst du mit unseren Ansprüchen zu Hause deutlich schlagen. Wir bereiten uns auch auf den Gegner gewissenhaft vor, haben Videos und ihre Standards studiert. Leider gab es in dieser Woche wieder eine mächtige Hiobsbotschaft…
Was ist passiert?
Max Godau hat am Dienstag im Training einen massiv abgefälschten Ball ins Gesicht bekommen und sich mehrere Frakturen zugezogen. Er war erst im evangelischen Krankenhaus hier in Mülheim, wurde dann aber nach Essen verlegt und am Freitag operiert, weil die dort auf Gesichtsverletzungen spezialisiert sind. Für die ganze Truppe war das ein richtiger Schock, vor allem für die, die es direkt mitbekommen haben.
So reagieren die Mülheimer auf den Godau-Ausfall
Was bedeutet das personell für Samstag?
Das Wichtigste ist, dass der Junge wieder richtig fit wird. Aber im Mittelfeld ist das schon eine große Schwächung, wo uns ja auch immer noch Jan Schiffer fehlt. Wir werden es über Jonas Seidemann, der reinrücken wird, mit Robert Duckscheer und Jannik Enaux auffangen.
Weil sie Jan Schiffer angesprochen haben: Wie ist beim ihm der Stand?
„Schiffi“ war auf einem guten Weg, hatte aber einen kleinen Dämpfer zuletzt, das Comeback wird sich etwas verschieben. Ob es in der Hinrunde noch klappt, wissen wir nicht. Aber selbst, wenn es erst zur Rückrunde klappt, ist das völlig okay nach der ganzen Leidensgeschichte, die er hatte.
Uhlenhorst Mülheim: Das ist der Stand bei Timm Herzbruch
Wird Timm Herzbruch wieder spielen können?
Timm hatte am Sonntag muskuläre Probleme, eine leichte Verhärtung, ist früh ausgestiegen und hat bisher auch noch nicht trainiert. Er wird jetzt nochmal intensiv behandelt, zur Sicherheit wird ein MRT gemacht aber im Normalfall ist es keine strukturelle Verletzung am Muskel. Ich habe also eine Resthoffnung.
Das wären aber auf jeden Fall zwei bittere Ausfälle ..
Drei. Julius Meyer wird berufsbedingt fehlen. Dafür kommen Pepe Steinau und Ben Schirrmacher, die regelmäßig bei uns mittrainiert aber zuletzt in der Regionalliga gespielt haben, in den Spieltagskader.