Hamburg. Zum ersten Mal gewinnt das Sprintteam Mülheim den Titel in der Ruder-Bundesliga. Warum der letzte Renntag spannender wurde als gedacht.
Nach drei Tagessiegen schien der erstmalige Gesamtsieg in der Ruder-Bundesliga für das Sprintteam Mülheim nur noch Formsache zu sein. Ein sechster Platz in Hamburg hätte gereicht. Es wurde der fünfte und dennoch war das Finale eine Achterbahnfahrt.
Auf der Binnenalster in Hamburg werden nur 280 Meter gefahren. Den Mülheimern liegen eigentlich die etwas längeren Strecken besser. Dennoch war Platz neun im Zeitfahren ein Schock. Das schlechteste Ergebnis der Saison.
Trotz zweitbester Zeit: Gastgeber Hamburg war nicht zu schlagen
Im Achtelfinale gegen Hameln fanden die Mülheimer aber besser ins Rennen und hielten den Traum von der Meisterschaft am Leben. Das Viertelfinale gegen Hamburg hätte dann schon die Entscheidung bringen können, doch gegen die Lokalmatadoren war an diesem Tag kein Kraut gewachsen. Obwohl die Mülheimer von allen Viertelfinalisten die zweitschnellste Zeit fuhren, wurde ihnen das K.o.-System zum Verhängnis. „Die Hamburger waren einfach bärenstark vor heimischer Kulisse“, musste Kapitän Henrik Stoepel neidlos anerkennen.
In der Mittagspause herrschte zunächst Nervosität. Weil aber Konkurrent Münster das Finale verpasste, fehlte den Mülheimern nur noch ein Sieg. Mit einer halben Länge Vorsprung fuhr das Sprintteam den Berlinern davon – Meister!
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„Super genial“, jubelte der Kapitän im Rückblick auf eine aus Mülheimer Sicht historische Saison. „Im letzten Winter waren wir super fleißig und das hat sich jetzt ausgezahlt“, meinte Stoepel.
Dabei hatte die Saison in Bad Segeberg mit einem Rückschlag und Platz fünf begonnen. „Wir mussten uns erst an das neue Leihboot gewöhnen und haben danach nochmal ein einigen Stellschrauben gedreht“, berichtet Stoepel rückblickend.
Erster Tagessieg gab den Mülheimern Sicherheit
Mit dem ersten Tagessieg in Kassel gab das Team von der Ruhr die perfekte Antwort. „Das hat eine Menge Selbstsicherheit gegeben“, so der Kapitän. Was wiederum zum starken Sieg bei der Heimspielpremiere in Mülheim führte. „Das hat etwas mit der Mannschaft gemacht“, so Stoepel.
Fortan fuhr das Team im Gelben Trikot und siegte beim direkten Konkurrenten in Münster erneut. „Den Münsteraner direkt die Butter vom Brot zu nehmen, das beflügelt natürlich zusätzlich.“
Wie es nach dem Bundesliga-Finale für das Sprintteam weitergeht
Bei der Landesmeisterschaft in Krefeld wollen die Mülheimer nun auch über 1000 Meter überzeugen, danach steht die Deutsche Sprintmeisterschaft an, die die Mülheimer als Titelverteidiger bestreiten. Ab Dezember startet dann das intensive Wintertraining. Größtenteils soll das Team zusammenbleiben und will gemeinsam einen zweiten Anlauf auf die Liga-Krone starten. „Jetzt sind wir die Gejagten“, weiß der Kapitän.