Essen. Bittere 32:33-Niederlage: HSG Mülheim/Styrum vergibt beim Kettwiger SV einen Siebenmeter und kassiert im Gegenzug den entscheidenden Gegentreffer
Das war nichts: Die Handballer der HSG Mülheim/Styrum haben den ersten Härtetest in der Landesliga in den Sand gesetzt. Sie verloren beim Kettwiger SV durch ein Tor in den Schlusssekunden mit 32:33. Die Mülheimer sind nach der Niederlage enttäuscht, sie hatten sich mehr erhofft.
Aber die Gäste kamen in ihren neuen weißen Trikots zunächst gar nicht ins Spiel, lagen nach zehn Minuten in Kettwig mit 3:7 hinten. Die Spielgemeinschaft war vorne wie hinten nicht wach genug, machte einfache Fehler und lud die Hausherren damit zu Tempogegenstößen ein. „Die erste Viertelstunde war richtig unterirdisch, wir waren gar nicht auf dem Platz“, sagte HSG-Trainer Lukas Görgens.
Seine frühe Auszeit machte es zunächst nicht besser, die Kettwiger zogen weiter auf 12:5 weg, weil die HSG in der Abwehr zu passiv war und den beiden wurfstarken Halben der Essener, Marc Bing und Sebastian Engels, zu viele Räume ließ. Das eigene Angriffsspiel indes war druck- und ideenlos, Tempo nach vorne Fehlanzeige.
Wechsel bringen neues Tempo ins Spiel
Erst einige personelle Wechsel im Rückraum brachten ein Stück weit die Wende. Mit Phil Richter und Calvin Stattrop lief es nun etwas flotter vorne, aber auch in der Defensive nahmen die Mülheimer nun den Kampf an, zeigten mehr Moral und Einsatzwillen. „Für die zweite Viertelstunde muss ich meine Mannschaft dagegen loben. Da haben wir richtig geackert und Federn gelassen“, sagt auch Görgens. So schaffte die HSG noch kurz vor dem Pausenpfiff den 17:16-Anschluss.
Nach dem Seitenwechsel knüpften die Gäste daran an und glichen schnell aus (17:17). Die Partie war dann vollkommen offen. Zwar übernahm die Spielgemeinschaft nun zumeist die Führung, sie konnte sich aber nie mehr als mit einem oder zwei Toren absetzen. Denn die Mülheimer schafften es über die 60 Minuten nicht, ihre Schnelligkeit und konditionelle Überlegenheit auszuspielen. Und das, obwohl sie eigentlich mit voller Bank angetreten waren, während Kettwig seine Stammsieben nahezu durchspielen ließ.
So blieb die Partie bis in die Schlussphase knapp. Es stand 32:32 als die HSG 40 Sekunden vor dem Ende einen Strafwurf bekam. Allerdings scheiterte Marco Schroer, der tragischerweise vorher schon sieben Mal sicher verwandelt hatte, von der Siebenmeterlinie an seinem ehemaligen Teamkollegen Alexander Pütter, der mittlerweile das Tor der Kettwiger hütet.
Görgens: Ein Remis wäre gerechter gewesen
Die Gastgeber waren in ihrem letzten Angriff dagegen cleverer, sie sorgten zuerst über ein provoziertes Foulspiel für eine Zweiminutenstrafe und nutzen dann die Überzahl in den letzten Sekunden zum entscheidenden 33:32-Siegtreffer. In den noch verbliebenen drei Sekunden schafften es die HSG dann nicht mehr bis zum gegnerischen Tor.
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Während die Hausherren jubelten, war die Spielgemeinschaft sichtlich enttäuscht, darüber dass es nicht einmal zu einem einzigen Punkt gereicht hatte. „Das wäre für mich auch – trotz unserer nicht guten Leistung – das gerechtere Ergebnis gewesen. Aber so ist eben Handball. Kettwig hatte heute das glücklichere Ende“, meinte Görgens.
Für diese ärgerliche Niederlage wollen sich die Mülheimer „an die eigene Nase fassen“ und analysieren, warum es so lange gedauert hat, bis sie überhaupt im Spiel waren. „Es gibt also für uns noch eine ganze Menge zu tun, wenn wir oben mitreden wollen“, fasste Trainer Görgens zusammen.
Kettwiger SV – HSG Mülheim/Styrum 33:32 (17:16)
HSG: Teuffer, Justen – Stattrop (3/1), Peschers (3), Krusenbaum (1), Görgens (1), Roelver, Schroer (10/7), Bühne (3), Hillen (5), Hinz (3), Richter (2), Schöneich (1).
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