Mülheim. Keine Woche nach dem 1:9-Debakel trennt sich Blau-Weiß Mintard von seinem Trainer. Das sind die Gründe und so geht es weiter.

Der Schritt kommt nicht überraschend: Fuball-Landesligist Blau-Weiß Mintard trennt sich nach sieben Saisonspielen von seinem Trainer Guido Contrino. Als Grund gibt der Verein "unüberbrückbare Differenzen" an. Die beiden Co-Trainer übernehmen vorerst.

„In Vereinen ist es nicht selten, dass unterschiedliche Philosophien aufeinandertreffen. Manchmal passt es einfach leider nicht. Wir wollen keine Unruhe innerhalb der Mannschaft und des Vereins riskieren", begründete Geschäftsführer Werner Gorgs die am Donnerstagabend getroffene Entscheidung.

Blau-Weiß Mintard: 1:9 gegen Biemenhorst war nicht der Grund

Der Vorstand betonte, dass die 1:9-Niederlage am Sonntag nicht der Grund für den Schritt war. "Passieren sollte das nicht, aber selbst das war nicht der Grund", meinte Gorgs.

Vielmehr störten sich die Verantwortlichen an manchen Entscheidungen des Trainers, etwa Spieler nach ihrem Urlaub in die zweite Mannschaft zu schicken. In mehreren Punkten sei nicht mit gleichem Maß gemessen worden.

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Tatsächlich gab es die Differenzen zwischen dem Trainer und der Mannschaft schon länger. Nach Informationen dieser Zeitung soll Contrino bereits nach dem 4:2-Sieg am zweiten Spieltag zu Hause gegen Budberg wegen Vorkommnissen beim Aufwärmen und in der Kabine beinahe die Brocken hingeschmissen haben. Vor dem Duell in Bedburg-Hau raufte man sich aber noch einmal zusammen.

Einige Wochen später nun doch die Trennung. "Die ganze Philosophie passt nicht zu unserem Verein. Wir sind familiär und mögen unsere Spieler, die jahrelang bei uns sind", betonte der Geschäftsführer, der ergänzte: "Wir waren jetzt auch unter Druck und konnten gar nicht mehr anders entscheiden."

Warum Contrino auch ein Stück weit erleichtert ist

Contrino selbst hatte sich am Sonntagabend nach der verheerenden Niederlage in Biemenhorst schon Gedanken über einen Rücktritt gemacht. Im Winter hätte er wohl ohnehin einen Schlussstrich gezogen. Nun kam ihm der Verein zuvor. "Ich muss leider sagen, dass ich jetzt auch ein Stück weit erleichtert bin", meinte der Coach. In den letzten Wochen passte einfach nicht mehr.

"Ich finde es schon schade, dass so ein kleiner Kreis an Spielern so eine Macht im Verein hat", sagt der scheidende Coach. "Wenn man sieht, wie viele Trainer in den letzten Jahren da waren, kann es nicht immer nur am Trainer gelegen haben", meint Contrino.

Co-Trainer übernehmen beim Mülheimer Landesligisten

Trotz allem habe er sich phasenweise sehr wohl in Mintard gefühlt - und mit der Mannschaft auch durchaus Erfolg gehabt. "Ich hinterlasse keinen Scherbenhaufen, die Mannschaft steht voll im Saft."

Seinem Co-Trainer Daniel Molitor und Torwarttrainer Klaus Böhs wünscht er viel Erfolg für das Heimspiel am Sonntag, 15.30 Uhr, gegen den SV Hönnepel-Niedermörmter. Beide werden dort vorerst die Mintarder Mannschaft betreuen.