Mülheim. Im fünften Anlauf hat es für den MFC mit dem ersten “Dreier“ geklappt. Welche Punkte im Duell gegen Sonsbeck ausschlaggebend waren.
Die Erleichterung war Spielern und Verantwortlichen des Mülheimer FC 97 beim Schlusspfiff der Partie gegen den SV Sonsbeck anzumerken. Im fünften Anlauf hatte es endlich geklappt mit dem ersten Sieg nach dem Aufstieg in die Fußball-Oberliga Niederrhein. Ahmet-Malik Uzun schoss den Neuling zum verdienten 1:0 (1:0)-Sieg. Sein Tor war aber nur eine von zwei entscheidenden Szenen.
„Es sind endlich die drei Punkte, auf die wir eigentlich schon seit Wochen warten“, meinte ein erleichterter Trainer Ahmet Inal nach dem Spiel. „Wir wollten heute über eine kompakte Defensive kommen, denn in den ersten Spielen wollten wir vielleicht auch zu viel, waren vielleicht zu gierig“, schilderte der Coach seine Überlegungen.
Mülheimer FC schlägt nach torlosen 30 Minuten eiskalt zu
Torlos und aufgrund der hochsommerlichen Temperaturen auch wenig temporeich war die erste halbe Stunde vor deutlich über 300 Zuschauern (davon 220 zahlende) vorübergegangen. Der MFC war bis dahin die bessere Mannschaft, die mehr den Ball hatte, zwingend war es bis dahin aber nicht.
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Doch dann ging es Schlag auf Schlag. Als Sonsbecks Verteidiger Servet Furkan Aydin ein folgenschwerer Fehler unterlief, ließ sich Ahmet-Malik Uzun nicht lange bitten und verwandelte diese Vorlage mit einem Schuss ins linke obere Eck. „Wir wollten auf Fehler lauern und dann zubeißen“, meinte Inal hinterher.
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Zwei Minuten später wäre Harding Beira von Jannis Pütz von den Beinen geholt. Schiedsrichter Szewczyk zögerte nicht lange und zückte die Rote Karte – eine sehr harte Entscheidung.
Platzverweis spielt dem MFC in die Karten
Eine, die dem MFC aber freilich in die Karten spielte. Ein ums andere Mal setzte Keeper Tolunay Isik zwar noch auf den langen Ball, ansonsten ließen die Hausherren die Kugel aber gut laufen. „Wir wollten es spielerisch lösen, haben es insgesamt auch souverän gemacht und nichts anbrennen lassen“, lobte der Coach seine Mannschaft.
Im zweiten Durchgang brachte MFC-Coach Inal mit Robert Molango noch eine Anspielstation in der Offensive und nahm den vorbelasteten Janberk Anadol vom Platz. Von einem Aufbäumen der Gäste war auch mit zunehmender Spielzeit nichts zu sehen. Der MFC kontrollierte das Spiel und hatte einige gute Szenen, um auf 2:0 zu stellen.
Aufsteiger hatte genug Chancen für ein zweites Tor
Erst zwang Serhat Sat Sonsbecks Keeper Holzum zu einer guten Parade (54.), dann fischte dieser den Ball erst vor Molango weg und hatte dann Glück, dass der Nachschuss des auffälligen Harding Beira knapp drüber strich (57.). Ein Schuss von Molango wurde abgeblockt (59.), ein Kopfball des eingewechselten Mittelstürmers ging knapp drüber (61.).
Auch nach einem Sonsbecker Doppelwechsel änderte sich daran wenig – im Gegenteil: der eingewechselte Cem Sabanci wurde zweimal erst im letzten Moment gestoppt (70./73.).
Neun Minuten Nachspielzeit: MFC-Fans zittern bis zum Schluss
Erst in den letzten zehn Minuten bekamen die Gäste bei immer noch knappen Zwischenstand ihre zweite Luft. Fast neun Minuten Nachspielzeit strapazierten die Nerven aller MFC-Anhänger noch einmal bis aufs Äußerste. „Ein zweites Tor wäre natürlich beruhigender gewesen, bei 1:0 kann immer nochmal ein Weitschuss reingehen oder ein Elfmeter“, meinte Inal, konnte am Ende aber durchatmen.
Den Blick richtete er gleich nach vorne: „Wir freuen uns total aber es sind dann auch nur drei Punkte.“ Am nächsten Wochenende trifft seine Mannschaft auswärts auf den TSV Meerbusch.
So spielten sie: Namen & Daten zur Oberliga-Partie
Mülheimer FC 97 – SV Sonsbeck 1:0 (1:0)
Tore: 1:0 Uzun (30.)
MFC: T. Isik – Sat, Kayaoglu, Kubina, Maluze – Ihnacho (74. Aldemir) – Beira (87. Ergin), Anadol (46. Molango), Uzun, Yeboah – Yildirim
SVS: Holzum – Meier, Elspaß, Aydin (87. Bongers), Leurs – Pütz – Binn (68. Geisler), Terfloth (61. van Schyndel), Vrebac (87. van de Loo), Massold (61. Baek) – Keisers
Rote Karte: Pütz (32., Notbremse)