Mülheim. Beim Derbysieg über den 1. FC Mülheim übergab das Trainerteam von Rot-Weiss Mülheim die Verantwortung. Was dahintersteckte.
Wer am Freitagabend im Bezirksliga-Derby gegen den 1. FC Mülheim ganz genau hinschaute, konnte beobachten, dass Trainer Thomas Cvetkovic schon längst draußen an der Bank stand, als sich das Team von Rot-Weiss Mülheim auf das Spiel vorbereitete. Auch während der 90 Minuten war an der Bank der Gastgeber besonders der Verletzte Robin Wandel zu hören. Eine spezielle Herangehensweise führte am Ende zum ersten Saisonsieg.
„Letzte Woche war ein sehr schlimmes Spiel von der Einstellung her“, erinnert sich der Coach nur ungern. „Wir haben dann im Kreis gesagt, dass sich das Trainerteam im nächsten Spiel raushält und die Mannschaft die Verantwortung hat“, erklärte Cvetkovic.
Verletzte Spieler übernahmen bei Rot-Weiss Mülheim die Verantwortung
Statt seiner übernahmen Robin Wandel, Steven Tonski und Can Hotoglu die Mannschaftsansprache. Auch während des Spiels gab insbesondere Wandel von Außen lautstarke Anweisungen. „Wir sind natürlich froh, dass das am Ende so gut geklappt hat“, meinte der Coach, fügte aber mit einem Schmunzeln hinzu: „Wenn das so gut funktioniert, wollen die Jungs das jetzt vielleicht immer so haben.“
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Jedenfalls scheint das verletzte Spieler-Trio die Hausherren heiß gemacht zu haben, denn die Rot-Weissen punkteten vor allem mit kämpferischen Tugenden. „Sie waren von Anfang an wesentlich bissiger“, musste auch FCM-Trainer Ergin Yeter eingestehen.
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Dass seine Mannschaft spielerisch einen Tick vorne war, dafür konnte sich der Aufsteiger wegen seiner fehlenden Effizienz vor dem gegnerischen Tor am Ende nichts kaufen. „Manchmal müssen wir nur rüber spielen und dann ist der Ball drin“, haderte Yeter. „Aber das ist leider jede Woche so.“ Torjäger Michael Siminenko fehlte aus beruflichen Gründen. „Ausgerechnet heute“, ärgerte sich sein Coach.
Er ärgerte sich insbesondere über den ersten Gegentreffer nach einer kurz ausgeführten Ecke. „Wir haben vorher noch auf diese Variante aufmerksam gemacht und kassieren dann genauso ein Tor“, schüttelte Yeter mit dem Kopf.
RW Mülheim: Trainer hatte Respekt vor den Styrumer Comeback-Qualitäten
Sein Kollege Thomas Cvetkovic konnte erst beim Abpfiff wirklich aufatmen, wenngleich nach dem 2:0 beim FCM in der Offensive ein Stück weit der Stecker gezogen war. „Styrum ist ein guter Gegner, der uns alles abverlangt hat. Sie wissen aber auch, dass sie Comeback-Qualitäten haben, es hätte nur mal ein Tor fallen müssen“, meinte Cvetkovic.
Der Sieg soll seiner Mannschaft nun den Rückenwind geben, der bislang fehlte. „Dass alles so gut aufgegangen ist, hat dann natürlich auch mal mit Glück zu tun“, so der RWM-Coach.