Mülheim. Auf dem neuen Geläuf an der Saarner Straße verließ der VfB Speldorf als Verlierer den Platz. Was zum 1:3 gegen den 1. FC Lintfort führte.
Als Robin von Radecke einen mustergültigen Konter zum 3:1 für den 1. FC Lintfort vollendete, stand die erste Heimniederlage des VfB Speldorf fest. Die Rückkehr auf den sanierten Kunstrasenplatz hatte dem Mülheimer Fußball-Landesligisten kein Glück gebracht. Das besonders Bittere an der Niederlage aus grün-weißer Sicht: Sie wäre vermeidbar gewesen.
„Wir haben uns die Dinger selber reingelegt“, haderte Trainer Bartosz Maslon hinterher und meinte: „Es ist einfach super bitter, denn Lintfort war unterlegen“. Von der Spielweise des Kontrahenten wird der Coach kein Freund. „Sich alle paar Minuten hinzulegen, das ist natürlich Abgezocktheit aber das mag ich einfach nicht. Das würde ich bei meiner eigenen Mannschaft auch verbieten, selbst wenn wir führen würden“, meinte der VfB-Coach.
„Irgendwie träge“ – VfB Speldorf enttäuscht in der ersten Halbzeit
Doch seine Mannschaft musste sich auch an die eigene Nase fassen – für eine schwache erste Halbzeit. „Wir waren irgendwie träge, waren nicht in den Zweikämpfen und immer einen Schritt langsamer“, bemängelte Maslon.
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Beinahe wäre Lintfort schon früh durch einen spektakulären Fallrückzieher in Führung gegangen. Auf der anderen Seite segelte ein Schuss von Janis Timm knapp vorbei. Vor allem im zweiten Teil der ersten Halbzeit wurde Lintfort vorne auffälliger, hatte erst Pech bei einer knappen Abseitsentscheidung, dann hielt Speldorfs Torwart Leon Ossmann per starker Fußabwehr, ehe Lukas Mühlenfeld rechtzeitig zur Stelle war.
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Alles sah nach einem torlosen Unentschieden zur Pause aus, als in der zweiten Minute der Nachspielzeit Speldorfs Verteidiger Maxwell Bimpeh und Lintforts Mittelfeldspieler Kevin Bodden in den Zweikampf gingen – Elfmeter für die Gäste, Florian Ortstadt verwandelte zum 0:1.
Speldorfer Fans hatten den Torschrei schon auf den Lippen
„Wir haben dann in der zweiten Halbzeit alles revidiert, alles wieder wettgemacht“, lobte Bartosz Maslon eine sichtbare Leistungssteigerung bei seiner Mannschaft. Sieben Minuten nach dem Wiederanpfiff hatten viele der 200 Fans schon den Torschrei auf den Lippen, als Kevin Mouhamed einen Kopfball aus zentraler Position aber doch noch neben das Tor setzte.
„Stattdessen kriegst du so unnötige Dinger, wo wir den eigenen Mann anschießen“, bezog sich Maslon auf die Szene die zur Ecke in der 68. Minute führte, aus der das zweite Tor der Gäste resultierte. Der Schiedsrichter sah am Ende erneut Ortstadt zuletzt am Ball. „Für mich war das fast ein Eigentor“, meinte der VfB-Trainer.
Was dem VfB Speldorf in der Schlussphase zum 2:2 fehlte
Nachdem Leon Ossmann den frühen Knockout in Minute 71 verhinderte und Noah Andich acht Minuten vor dem Ende den Ball in den rechten oberen Knick schweißte, hatte der VfB genügend Chancen, um zumindest noch einen Punkt mitzunehmen. Oft aber wurden die falschen Entscheidungen getroffen oder es fehlten die Überzahlsituationen auf den Flügeln. „Wir haben uns da zu oft festgebissen, da müssen wir kaltschnäuziger sein“, bemängelte Maslon.
Auf der anderen Seite machte Lintfort per Konter in der 96. Minute alles klar. Am Ende fehlten Speldorfs Trainer bloß Kleinigkeiten. „Aber ich kann den Jungs keinen Vorwurf machen, unser Durchschnittsalter ist gerade mal 21. Aber alle haben den Anspruch zu spielen, dann müssen wir die Dinger auch nutzen, ganz klare Kiste.“
So spielten sie: Namen & Daten zur Landesliga-Partie
VfB Speldorf – 1. FC Lintfort 1:3 (0:1)
Tore: 0:1/0:2 Ortstadt (45.+2/68.), 1:2 Andich (82.), 1:3 Von Radecke (90.+6)
VfB: Ossmann – Licina, Bimpeh, Mühlenfeld – Andich – Hotoglu, Fritzsche, Ngangjoh (56. Schwarz), Özgen – Timm (75. Paul), Mouhamed (69. Manzelmann)