Mülheim. Zum ersten Mal gastierte die Ruder-Bundesliga am Samstag in Mülheim: Warum der Renntag für die Gastgeber kaum besser hätte laufen können.

Plötzlich wird es richtig laut an der Ruhr, als bei der Premiere der Ruder-Bundesliga in Mülheim ausgerechnet der heimische Achter nach dem Tagessieg greift. Richtig zittern müssen die Fans nicht, zu stark ist das Sprintteam Mülheim an diesem Tag. Dafür gibt es gleich die doppelte Belohnung.

„Was für ein geiler Tag“, ruft Kapitän Henrik Stoepel, als er erschöpft, aber glücklich aus dem Boot steigt. Tatsächlich hätte der erste Renntag des Bundesliga-Formats auf der Ruhr bis auf eine halbstündige Regenunterbrechung aus Mülheimer Sicht kaum besser laufen können.

Organisator freut sich über „rundum gelungenen Renntag“

„Es war ein rundum gelungener Renntag“, meinte auch Tim Apeltrath, der sich wegen eines Bandscheibenvorfalls ganz auf seine Rolle als Organisator konzentrieren konnte. „Es ist schon eine Herausforderung aber wir haben es als Verein gut gestemmt“, verteilte er auch gleich ein Lob an die vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer.

„Beim ersten Mal muss sich ja erst einmal alles einspielen und dann etablieren“, ergänzte Hans-Jürgen Terjung, Vorsitzender des Wassersportvereins. Klingt nach einer Wiederholung. „Man macht so eine aufwendige Planung natürlich nicht nur für einmal“, sagte auch Apeltrath. Die Mülheimer können sich einen zweiten Renntag in der kommenden Saison durchaus vorstellen.

Sport in Mülheim: Weitere Nachrichten

Auch vom Deutschen Ruderverband habe es dahingehend schon deutliche Signale gegeben, dass der Veranstalter auch in Zukunft auf Mülheim als Ausrichter setzen möchte. Sollte sich das Event etablieren, wird möglicherweise auch der Zuschauerzuspruch noch steigen. Aber gerade in den entscheidenden Rennen guckte schon der ein oder andere Schaulustige von der Schloßbrücke und von der Seite am Stadthafen zu. Am Müga-Ufer standen die Ruder-Fans ohnehin dicht gedrängt und teilweise auf Bänken, um gut sehen zu können.

Strömung auf der Ruhr: Achter-Mannschaften mussten am Start umdenken

Die größte Herausforderung war die durchaus starke Strömung auf der Ruhr, die am Ende auch für Zeiten von nur etwas mehr als 42 Sekunden für die 300 Meter sorgte. „Wir mussten gucken, dass die Startbojen auch liegen bleiben“, erklärt Apeltrath.

Die Bedingungen auf der Ruhr waren für die Bundesliga-Achter durchaus eine Herausforderung.
Die Bedingungen auf der Ruhr waren für die Bundesliga-Achter durchaus eine Herausforderung. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Auch die Ruderer selbst mussten umdenken. „Eigentlich haben wir die Blätter schon senkrecht im Wasser, jetzt mussten wir sie erst spät aufdrehen“, erklärte Mülheims Kapitän Henrik Stoepel. Weil die Ampel teilweise sehr schnell von rot auf grün schaltete, kam es zu durchaus hektischen Starts. „Deswegen setzen sich die Mannschaften durch, die trotzdem Ruhe bewahren“, so Stoepel. Die Ruhe auf der Ruhr ist auf der Sprintdistanz ohnehin gefragt. Denn ein Fehler innerhalb von 40 Sekunden kann über Weiterkommen oder Ausscheiden entscheiden.

Was die Mülheimer Ruderer über einen möglichen Heimvorteil sagen

Wirklich trainieren konnten das auch die Mülheimer im Vorfeld nicht, denn in der sogenannten Ruhrarena funktioniert der Einstieg nur über einen am Renntag eingebauten Steg, zwischen dem Trainings- und dem Rennbereich befindet sich die Schleuse. „Es ist immer noch die Ruhr mit ihrer Strömung, das können wir auch bei uns oben trainieren. Aber es macht schon einen enormen Unterschied“, sagte der Kapitän über einen möglichen Heimvorteil.

Bilder vom Bundesliga-Renntag auf der Ruhr in Mülheim

file7rl3vdrqrk51mj1m5jmi
file7rl3vaug5qb1b72a4f3b
file7rl3v912eftg9svemkk
file7rl3vcgkmnova9og5mn
file7rl3vh8yaci17rosh8lx
file7rl3vhwuwip1hxc0uggx
file7rl3vilnpncvhlpf8r
file7rl3vji4o6h123ckbggx
file7rl3vk6koo6ty0d1oot
file7rl3vkvj8wg1j4szznhh
file7rl3vmg3cwp152gfrn81
file7rl3vnfp868xgugynhh
file7rl3vobzqhj14sxc62l3
file7rl3voypxpx1fekavl6f
file7rl3vpln0eh1hkrlcp82
file7rl3vqa1hnk1hawz6f8r
file7rl3vr2pdy91837rtkho
file7rl3vs9482gop7ixf8r
file7rl3vsu6i04z9c4ujrq
file7rl3vuf3tav9oee0f8r
file7rl3vvd3h9f1fpdh0jrq
file7rl3vw7jpm91rqrbjrq
file7rl3vxxfanc1dlftvn81
file7rl3vyikowpixh2mmkk
file7rl3vzijmb7n8igtggx
file7rl3w09pih2ci2fknr4
file7rl3w0rq2q1t6fbckp
file7rl3w1ng6ja3zu1fn81
file7rl3w2re7z7k7u5hhn8
file7rl3w2re7z7k7u5hhn8
file7rl3w3j8khg6wvp08o6
file7rl3w4g4q601esbgsggx
file7rl3w4t54yu1gokqvp82
file7rl3w5gz2yg1m1eg6ckp
file7rl3w61byb8fmgbclj1
file7rl3w7rdu5wwpiz4jmi
file7rl3w8fb6ldm5nk4nr4
file7rl3w9aeyao2fihmnr4
file7rl3w6y67lthm3r340i
file7rl3wa2oeh1d5lx840i
file7rl3wanstbmul9z2p82
file7rl3wby1miwixcduomx
file7rl3wcm3gcjgba9ukho
file7rl3wedgwqokmdzx8lx
file7rl3wfaetxyqiawon3t
file7rl3wgqebf81fg33q40i
file7rl3wde4npib6s5dkho
file7rl3whyuy4n1529r3p82
file7rl3wmz67d0aarnyggx
file7rl3wkcex9k4x3x98lx
file7rl3velpy8216kbd28o6
file7rl3vg53u2civnou8o6
1/52

Wie es laufen kann, musste dann auch der bisherige Tabellenerste erfahren. Der Münster-Achter musste sich im Viertelfinale dem Crefelder Ruderclub geschlagen geben. Der frühere Seriensieger aus Krefeld spielte zuletzt keine bedeutende Rolle mehr in der Achter-Bundesliga, trat in Mülheim aber mit drei Veteranen an. Offenbar mit Erfolg. Platz drei in der Tageswertung.

Jetzt oder nie: Mülheim ist nach Münsters Ausscheiden am Zug

Für den Tabellenzweiten und letzten Renntagssieger aus Mülheim bedeutete das aber auch: jetzt oder nie, wenngleich der Kapitän zwischendurch betont vorsichtig blieb. „In den Top vier ist alles möglich.“ Doch nach dem Sieg über den Maschseeachter aus Hannover standen die Mülheimer im Finale und hatten schon zu diesem Zeitpunkt die Tabellenführung in der Gesamtwertung übernommen. Im Endlauf wurde der Melitta-Achter aus Minden um fast eine Sekunde distanziert.

Jubel über den Tagessieg und die Übernahme der Tabellenführung: Das Sprintteam Mülheim nutzte seinen Heimvorteil bei der Ruder-Bundesliga.
Jubel über den Tagessieg und die Übernahme der Tabellenführung: Das Sprintteam Mülheim nutzte seinen Heimvorteil bei der Ruder-Bundesliga. © Marcel DroniA

Damit ist das „Autosen Buderus Sprintteam Mülheim“, so der vollständige Name, ganz vorne angekommen. Beim nächsten Renntag am 2. September in Münster wird nicht mehr die Heimmannschaft, sondern die Crew von der Ruhr mit den gelben Trikots an den Start gehen.