Duisburg. Trotz einer halbstündigen Unterzahl hat sich Landesligist Blau-Weiß Mintard beim FSV Duisburg einen 2:1-Sieg verdient.

Als nach fast 97 Minuten der Abpfiff ertönte, war der lautstarke Jubel bei Spielern und Verantwortlichen der DJK Blau-Weiß Mintard vor allem Erleichterung. Über eine halbe Stunde lang mussten die Mülheimer im Auftaktspiel der Fußball-Landesliga beim FSV Duisburg in Unterzahl überstehen – am Ende brachten sie einen 2:1 (2:0)-Sieg über die Zeit.

Der Platzverweis war nach dem Spiel an der Warbruckstraße noch immer das große Aufregerthema auf Seiten der Mintarder. „Ich habe gar nichts zur Schiedsrichterin gesagt“, beteuerte Mandel selbst. Doch die Spielleiterin fasste seine Äußerung als Meckern in ihre Richtung auf und schmiss den bereits verwarnten zweifachen Torschützen per Ampelkarte vom Platz.

Abseits und fragwürdiger Platzverweis? Mintard-Coach ist auf 180

„Beim Tor ist der Spieler drei Meter im Abseits, jeder sieht das, und dann fliegt Moreno runter für einen Satz, der gar nicht gegen die Schiedsrichterin gerichtet war“, war auch Trainer Guido Contrino nach dem Schlusspfiff noch auf 180.

Aber der Reihe nach: Die erste Halbzeit dominierten die Mintarder. Bis auf einen Schuss von Burak Bayram, den Blau-Weiß-Kapitän Dominic Haas im Tor aber wohl gehalten hätte, blieben die Hausherren offensiv harmlos.

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Die Gäste hingegen nutzten eine Standardsituation zur Führung. Eine Freistoßflanke von Niklas Nett segelte eigentlich scheinbar zu hoch an den zweiten Pfosten, wo ihn Henry Schäumer per Kopf wieder zum ersten Pfosten brachte – Moreno Mandel nickte zum 1:0 für die Mülheimer ein.

Zum Genießen war dann Mintards zweiter Treffer: Die Mülheimer ließen den FSV kommen, überspielten dann das Pressing, Reid Osei wurde auf der rechten Seite steil geschickt, drang in den Strafraum ein und bediente erneut Mandel – 2:0.

Traumtor zum 2:0 begeistert Mintarder Fans

„Das ist Fußball“, jubelte Trainer Guido Contrino, der hinter der Bande auf und ab hüpfte. Der Coach musste noch ein Spiel Sperre aus dem letzten Saisonspiel des Vorjahres absitzen. Auch später war er ob dieses Treffers noch immer begeistert: „So trainieren wir, um Dreiecke und Überzahl zu schaffen.“

"Wenn es 1:0 zur Pause steht, ist alles okay. Du darfst dir dann natürlich keinen zweiten Treffer fangen. Leider waren wir nach dem ersten Tor nicht mutig genug", meinte FSV-Coach Julien Schneider hinterher.

Duisburger kommen wesentlich stärker aus der Kabine

Doch seine Mannschaft kam wesentlich stärker aus der Kabine und verkürzte durch Luis Bukvasevic – aus zumindest abseitsverdächtiger Position. Allerdings hinderte auch kein Mintarder Verteidiger den Duisburger daran, mutterseelenallein aufs Tor zuzulaufen.

Dann kam der Platzverweis. „Natürlich kommst du dann in die Bredouille“, meinte Contrino. Die Mintarder Bank schaffte es aber in dieser Phase auch nicht, die nötige Ruhe reinzubringen. „Die Unruhe kommt aber doch rein, weil die Schiedsrichterin sie reinbringt“, ärgerte sich der BWM-Coach.

BW Mintard bringt am Ende wieder etwas Ruhe ins Spiel

Die Duisburger wurden in der Offensive nun naturgemäß gefährlicher. Erst rettete ein Abwehrfuß auf der Linie, dann war Keeper Haas in letzter Sekunde zur Stelle. „Wir haben dann aber auch wieder etwas Ruhe einkehren lassen“, lobte Contrino. Tatsächlich hatte seine Mannschaft sogar Möglichkeiten, um den Sack zuzumachen. Gleichzeitig hatte sie Glück, als sich Abwehrchef Max Haubus fünf Minuten vor dem Ende verschätzte. Ein Treffer gelang den Duisburgern aber nicht mehr.

„Wir haben insgesamt verdient gewonnen“, meinte Contrino abschließend, während sein Trainerkollege Julien Schneider ein Remis für seine Mannschaft naturgemäß ebenfalls verdient gefunden hätte.

Für die Mintarder geht es am Mittwoch, 20 Uhr, mit dem ersten Heimspiel gegen den SV Budberg weiter. Es winkt die Chance auf einen Sechs-Punkte-Start.

So spielten sie: Namen & Daten zur Auftaktpartie

FSV Duisburg – DJK Blau-Weiß Mintard 1:2 (0:2)

Tore: 1:0/2:0 Mandel (33./40.), 2:1 Bukvasevic (54.)

Mintard: Haas – Stemmer (90.+3 Slawinski), Schäumer, Haubus, Khan – Heppner, Eschen (85. Koru) – Nett, Osei (75. Igbionahmwia) – Conde (81. Kastor), Mandel

Gelb-Rote Karte: Mandel (58.)