Mülheim. Verena Meisl hat bei den Deutschen U23-Meisterschaften Bronze gewonnen, die EM-Norm aber verpasst. Dieses Ziel hat sie bei der offenen DM.
Ihr großes Ziel, die Norm für die U23-Europameisterschaften im finnischen Espoo noch zu knacken, hat Mülheims Mittelstreckenläuferin Verena Meisl bei den Deutschen U23-Meisterschaften in Göttingen verpasst.
Zumindest eine Medaille sprang bei schwierigen äußeren Bedingungen aber dann doch heraus. Schon am kommenden Wochenende steht zudem der nächste Höhepunkt an – dann mit den Deutschen Meisterschaften in Kassel in der offenen Klasse.
Mülheimerin läuft ohne Mühe ins Finale
Das erste Zwischenziel erreichte Verena Meisl mühelos – die Teilnahme am Endlauf über 1500 Meter. „Das Ziel war es, möglichst kräftesparend ins Finale einzuziehen“, sagte Meisl. In 4:29,20 Minuten gewann die 22-Jährige, die mittlerweile für den TV Wattenscheid 01 startet, ihren Vorlauf. Insgesamt war es die sechstschnellste Vorlaufzeit.
Das allerdings war kein Fingerzeig für das Finale. Denn für den Endlauf hatte sich Meisl eine schnellere Zeit vorgenommen, wollte unbedingt noch die EM-Norm knacken, die bei 4:16,00 Minuten lag. Nach einer Verletzung in der Sommervorbereitung war Meisl erst spät in den Wettkampfbetrieb eingestiegen, lief im Juni die ersten Rennen. „Ich hatte viele Wettkämpfe in kurzer Zeit, weil ich mehrere Möglichkeiten haben wollte, die Norm zu laufen“, erklärte sie.
Mülheimerin Verena Meisl brauchte ein schnelles Rennen
Das gelang ihr im Vorfeld der U23 DM nicht, sie reiste mit der drittschnellsten Zeit von 4:17,39 Minuten an. Da bereits am Sonntagabend Nominierungsschluss für die U23 EM war, stand im Vorfeld fest: Das Rennen in Göttingen war Meisls letzte Chance, noch auf den Zug nach Finnland aufzuspringen.
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Entsprechend couragiert ging sie dann auch das Finale an. „Ich habe von Beginn an versucht, das Tempo hochzuhalten“, sagte Meisl. Bei starkem Wind stellte sich dieses Unterfangen aber als sehr schwierig heraus, schnell war klar, dass der Plan nicht aufgehen würde. „Nach 800 Metern war es dann auch eigentlich schon vorbei“, sagte ihr Wattenscheider Trainer Markus Kubillus nach dem Rennen.
Konkurrentinnen wollten nicht in den Wind
Auch die Läuferin selbst erkannte früh, dass „ich durch den Wind schnell nicht mehr das Tempo anschlagen konnte, das ich gebraucht hätte.“ Von nun an ging es darum, eine Medaille zu gewinnen – und zumindest das gelang ihr. Nach 4:19,69 Minuten lief sie als Dritte hinter Olivia Gürth (Diezer TSK Oranien/4:17,38) und Fabiane Meyer (TV Westfalia Epe/4:17,92) uns Ziel.
„Die Medaille ist erst mal super, aber ich hatte was vor, bin mutig angegangen, wollte alles versuchen. Aber bei dem Wind wollten die anderen dann offensichtlich doch nicht vorn laufen“, analysierte sie anschließend das Rennen. Den Blick richtet sie nun bereits nach vorne.
In Kassel misst sich Meisl nun mit den besten Läuferinnen aus Deutschland
Denn nach den Deutschen U23-Meisterschaften ist vor den Deutschen Meisterschaften. Am kommenden Wochenende steigen diese in Kassel, auch dort wird Meisl über 1500 Meter an den Start gehen. Sie tritt als Fünfte der Meldeliste an, der Abstand zum Spitzenquartett beträgt aber beachtliche acht Sekunden. „Ich möchte noch einmal ein schönes Rennen zeigen und mich hoffentlich gut platzieren“, gibt sie sich entsprechend bescheiden.
Es sei schwer, in Richtung Podest zu laufen, sie wolle aber zumindest ihre Platzierung in der Jahresbestenliste behaupten. „Ich hoffe auf ein schönes, taktisches Rennen“, so Meisl, die im vergangenen Jahr die Bronzemedaille gewonnen hatte.
Neues Saisonziel: Die persönlichen Bestleistungen knacken
Die Saison ist nach dem Rennen in Kassel aber noch nicht beendet. Nach einem Trainingsblock stehen weitere Events an – mit dem klaren Ziel, die persönlichen Bestleistungen über 1500 Meter (4:13,86) und 800 Meter (2:04,96) zu attackieren.
„Nach meiner nicht so guten Vorbereitung hoffe ich, dass die Form noch einmal besser wird“, so die Mülheimerin. Das Kapitel U23 schließt sich dann Ende des Jahres endgültig, im kommenden Jahr darf Meisl nur noch in der offenen Klasse starten.
„Ich hoffe, dass ich im Winter eine verletzungsfreie Vorbereitung absolvieren kann. Es wird in der offenen Klasse natürlich nicht einfacher, aber auch dort möchte ich dann so gut wie möglich mitmischen, um langfristig international starten zu dürfen“, gibt Meisl Einblicke in ihre mittelfristige Planung. Zunächst einmal geht es aber nach Kassel – zum zweiten Höhepunkt binnen acht Tagen.