Mülheim. Nach einem guten Jahr 2022 wurde Leichtathletin Verena Meisl zu Mülheims Sportlerin des Jahres gewählt. Was in diesem Jahr ihr großes Ziel ist.

Wir erreichen Verena Meisl in Herxheim in der Pfalz. Im Höhentrainingslager bereitete sich die 21-jährige Leichtathletin gerade auf die weitere Saison vor. Eine, die ähnlich erfolgreich werden soll wie das Jahr 2022, das ihr letztlich die Auszeichnung als Mülheims Sportlerin des Jahres einbrachte.

„Ich habe mich auf jeden Fall riesig gefreut, als ich den Anruf bekommen habe. Das bedeutet mir schon echt sehr viel. Das ist eine große Auszeichnung, in einer so großen Stadt Sportlerin des Jahres zu sein“, sagt die Mittelstreckenläuferin aus Saarn.

Ehemaliges „Talent des Jahres“: Ehrung als Bestätigung für gute Leistungen

Zumal sie diese Ehrung als Bestätigung ihrer sportlichen Leistungen sieht. „Gerade, weil ich vor ein paar Jahren schon Talent des Jahres war“, so Meisl. Das war 2017. Fünf Jahre später hat sich dieses Talent mehr als bestätigt.

„Zurückblickend bin ich definitiv zufrieden, wie das Jahr verlaufen ist, weil ich relativ konstant über die Saison hinweg gute Leistungen bringen und neue Bestleistungen aufstellen konnte“, ordnet die Sportlerin ihr Jahr 2022 ein.

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Mit dem Deutschen Meistertitel in der U23-Klasse über 1500 Meter feierte die Mülheimerin ihren bis dato größten Erfolg. „Ich war in der Jugend schon einmal Deutsche Meisterin und es war auf jeden Fall schön, wieder einmal einen solchen Titel zu gewinnen“, so Verena Meisl.

Mit der 3x-800-Meter-Staffel wurde sie sogar ein weiteres Mal Deutsche Meisterin und schaffte es bei der Deutschen Hallenmeisterschaft der Aktiven als Dritte ein weiteres Mal aufs Podest.

1500 Meter ist die Hauptstrecke der Sportlerin des Jahres

Die 1500 Meter haben sich in den letzten Jahren als Hauptstrecke der 21-Jährigen herauskristallisiert. „Ich werde es aber weiterhin so machen, dass ich trotzdem als Vorbereitung auch die 800 Meter auf Wettkämpfen laufe“, erklärt die Leichtathletin.

Hier fing alles an: Verena Meisl auf der Anlage der Turnerschaft Saarn in Mülheim.
Hier fing alles an: Verena Meisl auf der Anlage der Turnerschaft Saarn in Mülheim. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

Laufen war schon immer ihre Spezialdisziplin. Als sie noch für die Turnerschaft Saarn startete, entschied sie sich bei Blockmehrkämpfen für den Laufbereich. „Da waren dann auch die 2000 Meter dabei und die liefen echt gut, obwohl ich vorher gar nicht laufspezifisch trainiert hatte“, erinnert sie sich.

Wieso Verena Meisl zum TV Wattenscheid 01 wechselte

Aus Saarn wechselte Verena Meisl zur Saison 2019 zur LG Olympia Dortmund. Seit dieser Saison trägt sie das Trikot des TV Wattenscheid 01. „Meine Trainingsgruppe in Dortmund hat sich praktisch aufgelöst und dann sind einige Teamkollegen und ich nach Wattenscheid gewechselt, das ist der nächstgrößere Verein und dort funktioniert auch bisher alles sehr gut“, lautet das erste Zwischenfazit.

Wenn in diesem Monat die ersten Meetings starten, ist das Saisonziel der 21-Jährigen klar abgesteckt: Sie will Mitte Juli bei der U23-Europameisterschaft im finnischen Espoo dabei sein. Zwei Wochen zuvor steigt die Deutsche U23-Meisterschaft, bei der Meisl erstmals als Titelverteidigerin an den Start gehen wird. „Natürlich wäre es schön, den Titel zu verteidigen.“

U23-EM ist das große Ziel in diesem Kalenderjahr

Noch wichtiger ist aber, dass sie bis dahin die 4:16 Minuten unterbietet. Das ist die Norm, um bei der U23-EM dabei sein zu dürfen. Große Sorgen macht sich die Mülheimerin, deren Bestleistung bei 4:13,86 Minuten steht, in der Hinsicht aber nicht. „Ich bin die Norm letztes Jahr vier- oder fünfmal gelaufen. Wenn alles gut läuft und ich gut durch den Sommer komme, dann sollte das schon klappen“, bleibt die Läuferin optimistisch.

Im kommenden Jahr wechselt Verena Meisl dann komplett zu den Aktiven und möchte sich mittelfristig in der deutschen Spitze festsetzen. Mit guten nationalen Leistungen möchte sie sich dann auch für internationale Wettkämpfe empfehlen.

Mülheimerin möchte bald für Deutschland starten

Schon bei der Medl-Nacht der Sieger, wo die Mülheimerin als Sportlerin des Jahres ausgezeichnet wurde, gab sie ihren großen Wunsch Preis: „Ich möchte für Deutschland an den Start gehen.“

Verena Meisl bei der Medl-Nacht der Sieger mit den ebenfalls geehrten Kevin Buckermann (li., Trainer des Jahres) und Phil Bieler (re., Talent des Jahres).
Verena Meisl bei der Medl-Nacht der Sieger mit den ebenfalls geehrten Kevin Buckermann (li., Trainer des Jahres) und Phil Bieler (re., Talent des Jahres). © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

Da sich mit der Leichtathletik in Deutschland kaum Geld verdienen lässt, arbeitet Verena Meisl parallel an ihrer beruflichen Zukunft. An der TU Dortmund studiert sie Maschinenbau. „Ich versuche schon, beides gut und gewissenhaft parallel zu machen, das war mir auch von Anfang an wichtig“, erklärt sie. Neben dem vielen Training sei das Studium auch ein willkommener Ausgleich. „Es tut mir auch häufig gut, dass man neben dem Sport auch auf andere Gedanken kommt.“

Verena Meisl: „Ich bin sehr viel und sehr gerne in Mülheim“

Eine konkrete berufliche Perspektive hat Verena Meisl noch nicht. Auf den Bachelor soll aber in jedem Fall noch der Master folgen.

Wohnt die 21-Jährige unter der Woche in einem Studentenwohnheim in Dortmund, verbringt sie noch fast jedes Wochenende bei ihren Eltern. „Ich bin sehr viel und sehr gerne in Mülheim“, betont die Leichtathletin.

Sie wäre nicht die erste, die mehrmals in den Genuss kommt, Mülheims Sportlerin des Jahres zu werden.