Das Bezirksliga-Finale hätte deutlicher nicht ausgehen können. Mit 7:0 überfuhr der VfB Speldorf seinen Widersacher Duisburg 08.
Wenn’s einmal läuft, dann klappt eben alles. Kurz nachdem Robin Wandel den Ball aus 20 Metern Entfernung ins linke obere Eck gejagt hatte, stand der VfB Speldorf als Meister der Fußball-Bezirksliga fest. Mit sage und schreibe 7:0 (3:0) überfuhren die Mülheimer den Duisburger FV 08 und feierten die direkte Rückkehr in die Landesliga.
Vereinschef Kevin aus der Wieschen musste ein Tränchen verdrücken, als die Mannschaft gemeinsam mit ihren treuen jugendlichen Fans im Kreis tanzte. Das Risiko mit der vorzeitigen Entlassung von Julien Schneider und der Installation von Oliver Röder und Kai Timm für die letzten fünf Spiele war endgültig gut gegangen.
VfB Speldorf: Sportchef lobt nach dem Finale auch die Konkurrenz
„Wir sind in den letzten Woche mit guten bis sehr guten Leistungen durch die Spiele gegangen. Dabei haben wir nur ein Gegentor kassiert und das war ein direkter Freistoß“, meinte der Sportliche Leiter Patrick Dertwinkel am Rande der Aufstiegsfeierlichkeiten. Dieses Glück habe sich die Mannschaft „durch eine gewisse Positivität“ auch erarbeitet.
Dass es bis zum Finale spannend war, lag aber mit Sicherheit auch an der Konkurrenz. „Man muss vor Duisburg 08 und Mülheim 07 den Hut ziehen, was sie für eine Punktzahl in der Rückrunde erzielt haben. Das war schon echt sehr, sehr stark und sie haben uns das Leben bis heute schwer gemacht. Das war für den neutralen Zuschauer genau wie für den eigenen Fan eine aufregende Saison“, meinte Dertwinkel.
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Neben dem Dank für die beiden eingesprungenen Trainer Kai Timm und Oliver Röder vergaß Dertwinkel aber auch nicht Vorgänger Julien Schneider und dessen Co-Trainer Damian Opdenhövel, die nun beim künftigen Landesligisten FSV Duisburg anheuern werden. „Die beiden waren ja nunmal auch nach 25 Spieltagen Erster“, so der Sportliche Leiter.
Oliver Röder bezeichnet seinen Kurzeinsatz, bevor er sich noch auf dem Spielfeld wieder in den Fußball-Ruhestand verabschiedete, als „Hilfe zur Selbsthilfe“. „Ich finde den Spirit der Mannschaft einfach unfassbar gut. Es ist eine Mannschaft, die vielleicht etwas abgekommen war vom rechten Weg. Vielleicht mussten wir an ein oder zwei Stellschrauben drehen.“
Spiel gegen Rot-Weiss Mülheim machte dem Interimscoach Mut
Was sportlich möglich ist, hatte Röder schon beim Debüt freitagabends gegen Rot-Weiss Mülheim gesehen. „Da haben wir nur das Tor nicht gemacht, heute war es genau umgekehrt“, meinte der Coach.
Dass der Aufstieg nicht nur aufgrund des überraschend deutlichen Sieges am Sonntag verdient war, unterstrich auch noch einmal sein Kollege Kai Timm. „Wir haben nur ein Gegentor per direktem Freistoß kassiert. Das kompakte Spiel ist das, was wir erwartet haben, dass wir als Mannschaft verteidigen. Dass wir im Angriff stark sind, wussten wir vorher.
VfB Speldorf legt einen nervösen Start ins letzte Saisonspiel hin
Fast zwei Stunden früher war die Gefühlslage bei Fans und Verantwortlichen des VfB noch deutlich angespannter. Die Mülheimer legten einen nervösen Beginn hin. Zweimal musste Vincent Aretz im eigenen Strafraum per Grätsche retten.
„Ich habe aber immer gesagt: wenn ihr nervös seid, kommt zu mir, ich nehm‘ euch in den Arm“, meinte Röder. Seiner Meinung nach ging der Plan genau auf. „Wir wollten ihnen das Gefühl geben, dass sie ein bisschen mitspielen können und dann schlagen wir zu“, so Röder.
Fabian Schürings ist mit zwei Toren und einer Vorlage der Mann der ersten Hälfte
Vielleicht hatten die Duisburger ihre Rechnung aber auch ohne Fabian Schürings gemacht. Der Speldorfer Angreifer lief die Duisburger früh an und eroberte gleich dreimal den Ball. Beim ersten Mal umkurvte er Torwart Güner zum 1:0, beim zweiten Mal traf er das Außennetz, beim dritten Mal erzielte er das frühe 3:0. „Bei ,Schüre‘ wusste ich das die ganze Woche schon. Der hat so stark trainiert, seit er aus seiner Verletzung zurückgekommen ist“, meinte Oliver Röder.
Auch beim 3:0 hatte der Stürmer seinen Fuß im Spiel. Einen Zauberangriff leitete Johannes Büchner per starker Balleroberung ein, seine Hereingabe legte Schürings mit der Hacke für Deniz Hotoglu auf – 3:0 nach 28 Minuten.
Zweite Halbzeit wird zum Schaulaufen für den VfB Speldorf
Der zweite Durchgang wurde dann zunehmend zum Schaulaufen der Speldorfer, weil die Duisburger auch nie den Anschein einer wilden Aufholjagd machten. Spätestens als Janis Timm nach einer starken Ballrückeroberung von Johannes Büchner – vielleicht der zweite Spieler des Spiels neben Schürings – auf 4:0 stellte, war die Messe gelesen.
Kevin Mouhamed schraubte das Ergebnis per Doppelpack auf das halbe Dutzend, ehe Wandel in der Schlussminute den sehenswerten Schlusspunkt setzte.
So spielten sie: Namen & Daten zum Saisonfinale
VfB Speldorf – Duisburger FV 08 7:0 (3:0)
Tore: 1:0/2:0 Schürings (11./24.), 3:0 Hotoglu (28.), 4:0 (Timm (55.), 5:0/6:0 Mouhamed (74./83.), 7:0 Wandel (90.)
VfB: Schumacher – Büchner, Aretz, Bartmann, Gronemann – Fritzsche, Öztürk (66. Yolasan) – Hotoglu (72. Schwarz), Timm, Mouhamed (84. Wandel) – Schürings (78. Mühlenfeld)