Moers. Mit Verspätung ist Fußball-Landesligist SV Scherpenberg ins Training eingestiegen. 30 Spieler stehen derzeit im Aufgebot von Trainer Ralf Gemmer.

Wer den SV Scherpenberg auf eine Saison vorbereitet, der muss flexibel sein. Der Aschenplatz im Moerser Wäldchen mag bekanntlich keinen Regen. Und so sorgte ein Unwetterguss am Sonntag dafür, dass der Trainingsstart des Fußball-Landesligisten kurzerhand ins Wasser fiel. Trainer Ralf Gemmer begrüßte sein Team mit Verspätung und besorgte für Dienstagabend kurzerhand eine Trainingszeit auf Kunstrasen in der Sportschule Wedau.

Auch wenn es bei der ersten Einheit auf Asche im Wäldchen aufgrund vieler abwesender Urlauber nicht so aussah: Coach Gemmer hat bei 27 Feldspielern und drei Torhütern – kürzlich stieß als dritter Keeper Toni Wilczok (29) vom Duisburger B-Kreisligisten BSV Beeck 05 hinzu – erst einmal die Qual der Wahl. Was dazu führen könnte, dass sich der eine oder andere Kicker im Aufgebot der Kreisliga-A-Reserve wiederfinden könnte – oder sich eben ganz anders orientieren dürfte. So weit ist es aber noch nicht.

Freitagabend (19.30 Uhr, Esmarchstraße) startet beim Duisburger A-Kreisligisten SV Duissern der Testspielreigen. Am Sonntag (15 Uhr) geht es beim Bezirksligisten SV 08/29 Friedrichsfeld weiter. Alle Scherpenberger Kaderanwärter werden in den nächsten Wochen wohl ihre Chance erhalten, sich auch im Spiel zu zeigen.

Das Saisonziel formuliert Ralf Gemmer, der seit Januar 2020 bei den Scherpenbergern verantwortlich ist, aber wegen Corona noch keine Saison sportlich zu Ende bringen konnte, durchaus forsch: „Druck ist bei uns nicht – aber der Anspruch, unter die besten Vier der Liga zu kommen.“

Der Ex-Schalker Salih Altin bürgt für Qualität

Für gute Qualität im Kader bürgen unter anderem zwei ehemalige Profis: Der frühere MSV-Zweitligaspieler Nico Klotz (34) kann offensiv wie defensiv auf beiden Außenbahnseiten agieren. Der beim FC Schalke 04 ausgebildete Salih Altin (33) ist als Sechser gesetzt.

Will mit dem SV Scherpenberg in der neuen Saison vorn mitmischen: Cheftrainer Ralf Gemmer.
Will mit dem SV Scherpenberg in der neuen Saison vorn mitmischen: Cheftrainer Ralf Gemmer. © FUNKE Foto Services | Arnulf Stoffel

Im defensiven Mittelfeld ist das Angebot an ambitionierten Akteuren übrigens besonders üppig. Der spiel- und laufstarke Ibrahim Üzüm zählt dazu, auch Yunus Kocaoglu, die ehemaligen Repelener Ozan Sengül und Yasin Duman, der vom Duisburger SV 1900 geholte, überaus drahtige Jannik Schürmann – und natürlich Daniel Agostino.

Kapitän Nico Frömmgen in der Innenverteidigung gesetzt

Der 33-Jährige hatte sich zu Beginn der vergangenen Saison einen Kreuzbandriss im Knie zugezogen, meldet sich nach monatelanger Rehabilitation nun konditionell voll auf der Höhe zurück. Ob es für ein Comeback in der Landesliga reicht, wird sich zeigen.

In der Scherpenberger Innenverteidigung dürfte der noch im Urlaub weilende Kapitän Nico Frömmgen gesetzt sein. Daneben tun sich für Trainer Gemmer viele Alternativen auf. Raffael Schütz hat seinen Bänderriss nebst Fußbruch auskuriert und gilt ebenso als Anwärter für die Startelf wie Yunus Kocaoglu, Marcel Gesemann, der von einem Bandscheibenvorfall zuletzt gepeinigte Damian Raczka oder auch Neuzugang Oguzhan Alemdar vom Bezirksligisten VfL Repelen.

Spannend dürfte es ebenso sein, wie sich Tim Ramroth als Mittelstürmer so macht. Für Viktoria Buchholz traf der 25-Jährige in der Bezirksliga verlässlich stark, in der Landesliga ein wenig schwächer. Auch Ramroths Knie scheint anderthalb Jahre nach einer schweren Verletzung wieder intakt.