Moers. Vor dem Derby in der Fußball-Landesliga beim 1. FC Lintfort am Samstag hat sich der SV Scherpenberg personell breiter aufgestellt.

Zur dringlichen Frage, wer eigentlich am kommenden Samstag im Derby der Fußball-Landesliga beim 1. FC Lintfort den gesperrten Torjäger Tim Falkenreck ersetzen soll, kann Ralf Gemmer mittlerweile eine etwas geschmeidigere Haltung einnehmen. Dem Trainer des SV Scherpenberg stehen nämlich mindestens zwei frische Alternativen zur Verfügung. Rechnet man Defensivspieler Max Werner und den 19-jährigen ukrainischen Torhüter Farid Okhunov hinzu, so haben sich die Moerser für die restliche Rückrunde personell durchaus beachtlich breiter aufgestellt.

SV Scherpenberg: Vorn könnte Marcio Blank die erste Wahl sein

Vorn dürfte Marcio Blank die erste Scherpenberger Wahl in Lintfort sein. Der 19-jährige Angreifer, übrigens Sohnemann von Co-Trainer Deniz Günes, hatte schon im Sommer in Asberg mittrainiert, war dann aber zum Oberligisten SV Straelen gewechselt. „Das halbe Jahr dort hat ihm richtig gut getan. Marcio hat sich nach vorn entwickelt“, betont Coach Gemmer nach absolvierter Wintervorbereitung. Offensivspieler Blank hatte immerhin 15 Oberliga-Einsätze absolviert, bevor der SV Straelen wegen des Insolvenzantrags der Firma des langjährigen Klubchefs Hermann Tecklenburg das Team aus der fünfthöchsten deutschen Spielklasse zurückzog. So wurde Blank, der zuvor lange im Nachwuchs des KFC Uerdingen unterwegs war, für den SV Scherpenberg frei.

SV Scherpenbergs Winterzugang Marcio Blank (rechts), hier beim 2:1-Testsieg über Union Schafhausen, könnte am Samstag im Derby beim 1. FC Lintfort in der Startelf stehen.
SV Scherpenbergs Winterzugang Marcio Blank (rechts), hier beim 2:1-Testsieg über Union Schafhausen, könnte am Samstag im Derby beim 1. FC Lintfort in der Startelf stehen. © FUNKE Foto Services | Oleksandr Voskresenskyi

Zweite Alternative im Angriff ist der 21-jährige Marcel Kretschmer. Auch der Außenbahnspieler hat sich zunächst in Uerdingen durchgesetzt, stand vor zwei Jahren auch im Regionalliga-Aufgebot des KFC mit 20 Einsätzen und zwei erzielten Treffern. Nach einem halben Jahr beim VfB Homberg in der Oberliga, wo Kretzschmer bei nur zwei Starteinsätzen meist in der Jokerrolle feststeckte, will er sich nun in Scherpenberg zurückmelden. „Marcel ist gerade anderthalb Wochen bei uns und braucht natürlich noch mehr Bindung zur Mannschaft. Er ist aber fit und hat auch das Zeug dazu, uns weiterzuhelfen“, versichert Coach Gemmer. Auf Kretschmer und auch auf Marcio Blank setzt die Gemmer-Elf auch in der neuen Saison.

Ex-Sonsbecker Max Werner hat sich sehr gut eingefügt

In der Defensive hat sich Max Werner sehr gut eingefügt. Der ehemalige Sonsbecker konnte sich seit dem ersten Einsatz beim Moerser Hallenstadtpokal Anfang Januar schon ein gewisses Standing im Team erarbeiten. Der 23-Jährige ist eher im defensiven Mittelfeld zu Hause, dürfte aber bis auf Weiteres die Lücke in der Innenverteidigung schließen müssen, die der knieverletzte Kapitän Nico Frömmgen neben Nico Kuipers hinterlässt.

Trainer Ralf Gemmer vom SV Scherpenberg geht mit Zuversicht in die restlichen Rückrundenpartien der Fußball-Landesliga.
Trainer Ralf Gemmer vom SV Scherpenberg geht mit Zuversicht in die restlichen Rückrundenpartien der Fußball-Landesliga. © FUNKE Foto Services | Oleksandr Voskresenskyi

Inwieweit Farid Okhunov sich einbringen wird, bleibt abzuwarten. Der 19-jährige Ukraine-Flüchtling, der mit seiner Mutter und seiner Schwester derzeit in Duisburg-Neuenkamp lebt und meist per Bus und Bahn zu den Trainingseinheiten nach Asberg fährt, hat im Nachwuchs des Erstligisten FK Lwiw als Torhüter gespielt. Für Scherpenberg kam er vergangene Woche erstmals zum Einsatz. Es reichte beim 7:0-Testsieg über Bezirksliga-Schlusslicht MTV Union Hamborn aber nur zu einer Halbzeit.

SV Scherpenberg: Torhüter Farid Okhunov hat Knieprobleme

„Farid hat eine Reizung an der Patellasehne und ist nicht zu hundert Prozent belastbar“, sagt Trainer Ralf Gemmer. Immerhin sind seine ursprünglichen Stammtorhüter mittlerweile wieder einsatzbereit. Ob Martin Hauffe oder Tobias Prigge am Sonntag in Lintfort starten wird, hängt sicher auch an den letzten Trainingseindrücken. Beim 3:1-Heimsieg in der Hinrunde stand übrigens noch der 50-jährige Oldtimer Andreas Kossenjans zwischen den Pfosten.