Kamp-Lintfort. In der 2. Handball-Bundesliga wollen sich die Frauen des TuS Lintfort gegen Erstliga-Absteiger VfL Waiblingen rehabilitieren.

Für den TuS Lintfort endet nun der ungewöhnliche „Heimspiel-Hattrick“: Doch zuvor gilt es noch einmal, die Rolle der Gastgeberinnen erfolgreich auszufüllen. Denn das bisherige Fazit nach zwei Spielen fällt ziemlich durchwachsen aus. Auf den dominanten Auftritt gegen die HSG Freiburg folgte jüngst gegen die TG Nürtingen ein krasser Leistungsabfall. Damit letztendlich aber die positiven Eindrücke überwiegen, haben es die Klosterstädterinnen nun erneut selbst in der Hand, am Samstag um 17.30 Uhr in der heimischen Eyller Sporthalle die passende Antwort zu geben.

Auch Routinier Prudence Kinlend enttäusch bei TuS Lintfort

Ob Fans, Trainerin Bettina Grenz-Klein und wahrscheinlich auch die Spielerinnen – alle waren wohl gemeinschaftlich darüber arg verwundert, wie weit weg die Mannschaft zuletzt gegen Nürtingen von ihrer Normalform war. Schlussendlich war es ein kollektiver Blackout. Das Team tauchte vor allem in Durchgang zwei komplett ab. Selbst Spielmacherin Maxime Drent fehlten die Ideen. Und auch die erfahrene Prudence Kinlend war auf dem Parkett irgendwie nur „anwesend“. Pia Kühn, Jule Samplonius oder Sophia Bücker agierten über ganz weite Strecken mutlos und ohne Antrieb. Zu allem Übel fehlte in der Deckung das gewohnte Feuer – der Auftritt war zu lieb, zu brav und zu passiv.

Beim TuS Lintfort erwischte auch Prudence Kinlend (am Ball) gegen die TG Nürtingen einen schwachen Handballabend.


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Beim TuS Lintfort erwischte auch Prudence Kinlend (am Ball) gegen die TG Nürtingen einen schwachen Handballabend. Foto: Rainer Hoheisel Funke Foto Services © Moers | Rainer Hoheisel

Doch bei aller Kritik: Die TuS-Spielerinnen haben aber auch ein ganz anderes, nettes und nicht zuletzt erfolgreiches Gesicht. Das Team hat in der laufenden Saison bereits mehrmals eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass es an Qualität nicht mangelt. Und eines ist auch klar: Nie ist es nur eine Spielerin, die den Erfolg bringt, sondern stets steht die mannschaftliche Geschlossenheit über allem.

VfL Waiblingen kommt mit einer robusten Deckung

Mit dem VfL Waiblingen (7:13 Punkte) gastiert nun ein Erstliga-Absteiger am linken Niederrhein. Der Verein hat sich vor der Saison ziemlich neu aufgestellt. Neuer Trainer und viele, neue Spielerinnen: Da läuft vieles noch nicht nach Wunsch. Waiblingen setzt jedoch in der Offensive gerade aus dem Rückraum die Akzente; in der zumeist defensiv ausgerichteten Deckung packen die VfL-Spielerinnen beherzt und, wenn es vonnöten ist, auch schon mal robust zu.

„Ich erwartet ein Kräftemessen auf Augenhöhe. Ich sehe auch, dass sich hier zwei Teams auf ähnlichem Niveau treffen“, betont TuS-Trainerin Bettina Grenz-Klein.

TuS Lintfort: Innenblock ist das Herzstück

Der TuS Lintfort muss sich von der ersten Minute an das nötiges Selbstvertrauen holen. Und dies wird der Mannschaft wohl am ehesten in der eigenen Deckung gelingen. Aggressivität, Engagement und ganz besonders die läuferischen Fähigkeiten sollten im Vordergrund stehen. Und Bettina Grenz-Klein ergänzt: „Insbesondere unser Innenblock ist das Herzstück. Somit müssen gerade Jana Willing und Prudence Kinlend unbedingt Verantwortung übernehmen und vorangehen.“

Im Angriff ist vor allem ein kluger Matchplan sowie Entschlossenheit gefragt. Maxime Drent muss wieder in gewohnter Souveränität den Taktstock schwingen: Die Niederländerin sollte Gelegenheiten erkennen und Torchancen kreieren, damit der TuS Lintfort am Ende gemeinsam jubeln darf.