Kamp-Lintfort. Mit der Fußballfusion Ende Mai ist der 1. FC Lintfort medial präsenter denn je. Dann macht sich auch auf der Sponsorenseite bemerkbar.
Neulich beim Mittwochabend-Heimspiel gegen den ESC Rellinghausen stand Kevin Hippert direkt neben dem gegnerischen Tor. Der seit Ende Mai im Amt befindliche neue Vorsitzende des Fusionsklubs 1. FC Lintfort wollte allerdings keineswegs den Essener Torwart aus der Fassung bringen. Hippert schoss eifrig Fotos. Der Fußball-Landesligist geht seit einigen Wochen strikt mit der Zeit und präsentiert sich bildlich, bunt und breit auf populären Social-Media-Plattformen: Facebook, Instagram, TikTok. „Wir wollen neue Zuschauer und ein junges Publikum ansprechen und haben über unsere Aktivitäten mittlerweile 250.000 Nutzer erreicht“, betont Hippert.
Die eigene aufgepeppte Lintforter Internetpräsenz lässt dazu auch nicht mehr lange auf sich warten. Aus einem Digital-Fördertopf für Vereine des Landes NRW wurde die Fotokamera finanziert, die gute Bilder für alle Kanäle liefert. Das hat Kevin Hippert sogleich genutzt.
1. FC Lintfort: Aufbau eines kleinen Mediateams
Auf TikTok soll es demnächst auch Videos rund um den 1. FC Lintfort geben. Persönliche Eindrücke aus dem Verein stehen dabei im Vordergrund. „Dazu versuchen wir nun, ein kleines Mediateam aufzubauen“, sagt Klubchef Hippert.
Die ersten Ziele haben die Lintforter durch die Ende Mai vollzogene Fusion von TuS Fichte und DJK sowie die dadurch erfolgte Steigerung des Bekanntheitsgrades schon erreicht. „Wir haben uns im Sponsorenbereich auf eine fünfstellige Einnahme verbessert, in den vergangenen 30 Tagen gut 50 Meter Bande verkauft. Unser Netzwerk wächst, die lokalen Unternehmen sind an uns interessiert“, versichert Kevin Hippert, der in Moers selber eine kleine Medienagentur betreibt und mit Sozialen Medien allein aus beruflichen Gründen firm ist.
Lintforter VIP-Lounge für 2024 geplant
Angedacht ist beim Lintforter Fußball-Landesligisten auch eine Art Businessclub, der Anfang des kommenden Jahres aus der Taufe gehoben werden soll. „Wir sind zwar nicht Bundesliga, können aber von dort das eine oder andere adaptieren“, sagt Kevin Hippert. Der setzt zudem darauf, im nächsten Sommer zum Businessvorhaben dann eine Art VIP-Lounge anbieten zu können.
Rechts neben dem aktuellen Klubhaus mit Umkleidekabinen und Geschäftsräumen soll ein zweiter Anbau stehen. Der umfasst zwei zusätzliche Kabinen, einen Lagerraum und eben einen größeren Veranstaltungssaal, der als VIP-Lounge bei Heimspielen oder auch abendlichen Zusammenkünften unter der Woche dienen könnte.
1. FC Lintfort hat bald über 1000 Mitglieder
„Unsere Anlage hat großes Potenzial. Das müssen wir natürlich ausnutzen, um uns nach vorn zu entwickeln“, findet der Klubvorsitzende. Bald kratzt der Verein an der 1000-Mitglieder-Marke, für die Spiele der ersten und zweiten Mannschaft sind immerhin 60 Dauerkarten verkauft worden. Es soll demnächst eine Art Fanmitgliedschaft beim 1. FC möglich sein, um „den Verein unter die Leute zu bringen“, wie es der Klubchef formuliert. Die Fanmitgliedschaft soll nur fünf Euro im Monat kosten. „Das wollen wir auch so in der Vereinssatzung verankern“, betont Kevin Hippert.
1. FC Lintfort will auch Trikots und Schals anbieten
Die Aufwärtsspirale an der Franzstraße dürfte bei Heimspielen auch ein Merchandising-Stand ankurbeln. Dort gibt es künftig Fanartikel. Neben Schals auch das neue, blau-rote Heimdress, das in Kürze eintreffen soll. „Wir haben Anfragen von Interessierten, die gern unser Trikot erwerben möchten“, sagt Kevin Hippert. 50 zusätzliche Jerseys sind deshalb bestellt worden. Das Trikotunikat im Wirbelwind-Muster soll um die 50 Euro kosten.
Um das ambitionierte Fernziel Fußball-Oberliga als Teil der Lintforter Vorwärtsentwicklung realistisch anpeilen zu können, setzt der Fusionsklub stark auf den Nachwuchs. „Wenn wir es wirklich schaffen aufzusteigen, wollen wir nicht nur für ein Jahr in der Oberliga Gast sein“, versichert Kevin Hippert. Dazu braucht es unter anderem einen guten Unterbau.
Budberger Jugend als Vorbild für den 1. FC Lintfort
Insgesamt sind aktuell 34 Mannschaften auf der Lintforter Anlage aktiv. Das U23-Team, frisch in die Kreisliga A aufgestiegen, soll es auch mal bis in die Bezirksliga schaffen. Und ein A-Jugendteam sollte dazu auf einem qualitativ guten Level spielen.
Ein Vorbild für die Lintforter ist der SV Budberg. „Hier gibt es eine bemerkenswerte Vereinsbindung, die sehr wertvoll ist“, so Kevin Hippert. Der umtriebige Vorstandschef blickt gern über den Tellerrand hinaus. Ende September ist er beim Amateurfußball-Kongress des DFB in Frankfurt dabei. Und in drei Wochen unterstreicht der 1. FC Lintfort seine Auszeichnung, ein kinderfreundlicher Verein zu sein. Dann können junge Kicker des Kindergartens Wirbelwind vor Ort das DFB-Fußballabzeichen erwerben. Vielleicht ist ja auch ein großes Talent von morgen am Ball.