Kamp-Lintfort. Fichte Lintfort und DJK Lintfort wollen zur Fußball-Saison 2023/24 fusionieren. Es gibt einen neuen Vereinsnamen und fast 1000 Mitglieder.

Vereinsfusionen, gerade im Fußball, gehen selten geräuschlos und harmonisch über die Bühne. In der Regel steht vor allem eine Menge Tradition auf dem Spiel, die mit einem neuen Klub verschwindet. Natürlich gibt es auch in diese Richtung von einigen Mitgliedern Bedenken, wenn es um die seit langem diskutierte Fusion der Lintforter Vereine TuS Fichte und DJK geht. Und doch war die Infoveranstaltung zum akuten Thema am Freitagabend im Vereinsheim an der Franzstraße von großer Sachlichkeit geprägt.

Lintforter Fusion: „Es gäbe für alle nur Vorteile“

„Positiv gut und produktiv“, so empfand der DJK-Vorsitzende Kevin Hippert jene zwei Stunden, in denen sich knapp 60 Mitglieder beider Klubs informierten. Dabei scheint die Fusion nur noch eine Frage der Zeit zu sein. „Auf Vorstandsebene sind wir uns einig“, betont Hippert, der in seiner aktiven Zeit für Fichte, DJK und Alemannia Kamp gespielt hat. Auch Fichte-Chef Gerd Wahle, der das Fusionsthema seit der Saison 2005/06 auf der persönlichen Agenda platziert hat, versichert: „Es gäbe für alle nur Vorteile.“

Die Ausgangslage: Fichte hat aktuell rund 600 Mitglieder, die DJK gut 300, dazu spielen rund 35 Mannschaften aus beiden Lagern auf einer Sportanlage, die Kevin Hippert mit zweieinhalb Kunstrasenplätzen und bald noch einem zusätzlichen Naturrasen als „wahnsinnig gut“ bezeichnet. Die Vorteile einer Fusion zählt Hippert prägnant auf: „Wir wollen ein großer Verein als Identifikation für Kamp-Lintfort sein. Dazu wollen wir in Zeiten schwindender Ehrenamtler die Kräfte bündeln, bei Sponsoren mit einer Stimme sprechen, sportlich gerade auch den Jugendbereich qualitativ verbessern. Wir sind aber auch eine Heimat für Talente und Hobbykicker – und ein Verein, der Menschen zusammenbringen will.“

Lintforter Vereinsfarben sind Blau und Rot

Ein Vertragsentwurf zur Fusion ist aufgesetzt und soll in den nächsten Wochen unterschriftsreif sein. Fest stehen die Vereinsfarben: Blau und Rot. Ein Stück DJK, ein Stück Fichte. „Oder wie der FC Barcelona“, wie Fichte-Chef Gerd Wahle schmunzelnd anmerkt. Ob es auch ein ähnlich prägnant gestreiftes Dress für alle Teams geben wird, entscheidet sich auch in Rücksprache mit Ausrüster Jako.

Arbeitet maßgeblich an der Lintforter Fußballfusion mit: der DJK-Vorsitzende Kevin Hippert.
Arbeitet maßgeblich an der Lintforter Fußballfusion mit: der DJK-Vorsitzende Kevin Hippert. © DJK Lintfort

Der neue Vereinsname ist noch nicht in Stein gemeißelt, wird aber natürlich Hauptbestandteil des Fusionsvertrags werden. „DJK Fichte“ scheint übrigens kein Thema zu sein. Eher schon „Glückauf“, „Union“ oder „Spielvereinigung“. Das neue Logo scheint indes zu stehen und knüpft mit dem alten Förderturm an die Lintforter Bergbau-Tradition an.

Fichte Lintfort und DJK Lintfort: Mitglieder müssen abstimmen

Steht der Fusionsvertrag, müssen sich beide Vereine Ende März oder Anfang April im Rahmen einer außerordentlichen Versammlung jeweils das Votum ihrer anwesenden Mitglieder holen. 75 Prozent Zustimmung sind hier laut Vereinssatzung nötig. „Unser Ziel ist es, zur neuen Fußball-Saison unter neuem Namen zu spielen. Der Fußballverband Niederrhein ist beim Vorhaben natürlich auch im Boot“, versichert der Fichte-Vorsitzende Gerd Wahle.