Kamp-Lintfort. Nun ging die Trennung von Fußball-Landesligist Fichte Lintfort und Cheftrainer Volker Hohmann doch schneller als gedacht. Ein Kommentar.
Es ist passend, die 15 Fußballmonate von Fichte Lintfort mit Cheftrainer Volker Hohmann als ein Missverständnis zu bezeichnen. Das lag nicht unbedingt an Corona, daraus resultierend vielen spielfreien Wochen und nur wenigen Siegen, die es unter dem Oberhausener in der Fußball-Landesliga zu feiern gab. Es waren gerade einmal zwei Erfolge in saisonübergreifend nur neun Partien, um genau zu sein.
Vor allem gab es eine große Diskrepanz zwischen den Ansprüchen des Trainers und seinem schon vor einigen Wochen zu Oberligist Jahn Hiesfeld gewechselten Sportleiter Georg Mewes auf der einen, sowie Teilen der Spieler und der Verantwortlichen auf der anderen Seite.
Fichte Lintfort: Ein Kampf gegen Windmühlen
Hohmann und Mewes verfolgten mit ihren Amtsantritten das langfristige Ziel, die Rot-Weißen vielleicht eine sportliche Etage höher zu hieven. Ein reizvoller, aber auch ein mutiger Schritt, der entsprechenden Arbeitseinsatz, dazugehörige Talente und natürlich auch eine verbreiterte Sponsorenschaft benötigt. Es wäre sicher einen Versuch wert gewesen. Und gerade auch Dampfmacher Mewes war dazu bereit, für Fichte eine Lokomotive außerhalb des Platzes zu sein.
Unter den aktuellen sportlichen Voraussetzungen war und ist allerdings an einen Lintforter Start in der Fußball-Oberliga nicht zu denken – Corona und möglicherweise fehlendes Geld von Fichte-Gönnern einmal ausgeklammert. Im Team gab und gibt es offenbar Spieler, für die der Leistungsgedanke bei weitem nicht im Vordergrund steht – was man in einem Landesliga-Team mit Honorarfluss eigentlich erwarten dürfte.
Genau dies erkannte Hohmann recht spät. Die anfangs als reizvoll empfundene Herausforderung erwies sich zunehmend als Kampf gegen Windmühlen. Dass die Saison wegen der Pandemie kaum noch fortgeführt werden kann, erleichterte Hohmann den aktuellen Schritt, nun doch von selbst zu gehen.