Moers. In der 2. Volleyball-Bundesliga hat der Moerser SC mit dem Kieler TV die zweite Topmannschaft innerhalb von acht Tagen im Heimspiel besiegt.

Bei den Zweitliga-Volleyballern des Moerser SC strahlten am Sonntagabend gegen 18 Uhr die Gesichter. Mit dem verdienten 3:1 (25:21, 25:21, 22:25, 25:20) über den bis dahin ungeschlagenen Kieler TV brachten die MSC-Adler nicht nur das zweite Topteam der 2. Volleyball-Bundesliga binnen acht Tagen zur Strecke. Das Team von Trainer Hendrik Rieskamp ist damit auch zurück im Bundesliga-Aufstiegsrennen.

Nach dem Spitzenspiel mischten sich allerdings durchaus kritische Töne in die Leistungsbewertung. Die Ansprüche in dieser Saison sind beim MSC eben deutlich höher als in den Jahren seit dem freiwilligen Erstliga-Ausstieg im Frühjahr 2014. „Schön, dass wir gewonnen haben. Aber mir fehlt in der Mannschaft noch das gewisse Etwas“, merkte MSC-Chef Günter Krivec nach dem zweistündigen, zumeist gutklassigen, am Ende aber unverhofft noch spannenden Treiben an. Stets dabei im Hinterkopf, dass das Ziel ja sportliche Rückkehr in die Bundesliga heißt. Also Platz eins, nicht Rang drei oder vier.

Moerser SC wieder mit schwachem dritten Satz

Auch Trainer Rieskamp ließ sich trotz des Heimsiegs kein Lächeln entlocken, während seine Adler nach dem Matchball im Kreis tanzten. Grund zur punktuellen Fröhlichkeit hätte der Coach durchaus gehabt. Doch im Kopf dominierte eine gesunde Skepsis. „Im dritten Satz“, so steuerte Rieskamp in seiner Analyse zügig auf den großen Hänger im Moerser Match zu, „war bei uns zu wenig Bewegung drin. Eigentlich wollten wir ja nicht noch einmal einen solchen Durchgang wie beim 3:2 gegen Lindow-Gransee zeigen.“

Vor einer Woche lagen die Gastgeber im dritten Durchgang mit 9:22 hinten, am Sonntag gegen Kiel stand es zwischenzeitlich 10:18. Der Trainer hätte in dieser Phase gern auch mal Zuspieler Lukas Salimi eine Pause verschafft. Doch der zuletzt bänderverletzte Jonas Hoppe war noch nicht wirklich spielfähig. „Es kommen ja noch andere Aufgaben, da wollte ich einen zu frühen Einsatz nicht riskieren“, erklärte Rieskamp.

Zuspieler Jonas Hoppe noch nicht einsatzfähig

Der 18-jährige Salimi musste also mit den Kollegen durch das physische Tief. Und die Moerser fingen sich denn auch, holten im dritten Satz sogar bis auf 22:23 auf. Dann gaben die Referees einen Schmetterball von Lukas Schattenberg für Kiel gut, obwohl ein Blocker der Gäste mit den Fingern den Aus-Ball offenbar noch touchiert hatte. Direkt den ersten Satzball verwandelte der Tabellenzweite dann zum 1:2.

Die Partie, in den beiden ersten Sätzen vom MSC mit Selbstvertrauen und trotz erneut einiger Aufschlagfehler durchaus souverän gewonnen, kippte danach allerdings nicht. Marvin Prolingheuer erwies sich auch im vierten Durchgang, wo der MSC dann durchgängig führte, als Punktelieferant. Gerade in der Endphase. Hier brachte sich dann auch Mittelblocker Oskar Klingner verstärkt gut ein – der verwandelte Matchball zum 25:20 inklusive.

Leistungsträger des Moerser SC bei der Arbeit: Felix Orthmann (r.) punktet gegen den Kieler TV.
Leistungsträger des Moerser SC bei der Arbeit: Felix Orthmann (r.) punktet gegen den Kieler TV. © FUNKE Foto Services | Oleksandr Voskresenskyi

Der einzige Personalwechsel auf Moerser Seite außerhalb der Start-Sechs plus Libero André Illmer fruchtete dazu. Lukas Schattenberg löste Chris Carter Mitte des dritten Satzes als Außenangreifer ab und vermochte per Aufschlag und am Netz einige Akzente zu setzen. Der 25-jährige Außenangreifer scheint seine Oberschenkelverletzung und deren Folgen aus der Frühphase der Saison überwunden zu haben.

Lukas Schattenberg: „Eine geile Teamleistung“

„Das war am Ende eine geile Teamleistung von allen“, betonte Lukas Schattenberg nach dem verwandelten Matchball, „nach dem holprigen Saisonstart mit der Niederlage in Mondorf kommen wir nun immer besser in Fahrt.“

MSC-Start-6: Carter, Orthmann, Klingner, Prolingheuer, Salimi, Bils; Libero: Illmer – eingewechselt: Schattenberg.

Erst nach Bitterfeld, dann kommt Schüttorf

Zweimal müssen die Moerser Volleyballer in diesem Jahr noch ans Netz. Am kommenden Samstag steht ab 19 Uhr in der Sporthalle Krondorf beim Tabellenvierten VC Bitterfeld-Wolfen (zuletzt 3:2-Sieg in Warnemünde) erneut eine schwere Aufgabe ins Haus.

Kurz vor Weihnachten gibt es dann am 20. Dezember (16 Uhr, live bei sporttotal.tv) dann noch ein Heimspiel in Rheinkamp gegen den FC Schüttorf 09.