Moers. Lukas Salimi und Veit Bils haben großen Anteil am 3:2-Heimsieg des Moerser SC im Volleyball-Zweitliga-Spitzenspiel gegen den SV Lindow-Gransee.
Das Kompliment nach dem strahlenden 3:2 (22:25, 28:26, 12:25, 26:24, 15:10) über den SV Lindow-Gransee, bis dahin in immerhin sieben Partien ungeschlagener Tabellenführer der 2. Volleyball-Bundesliga, kam aus berufenem Munde. „Ich muss Lukas Salimi ein großes Kompliment aussprechen“, erklärte Marvin Prolingheuer, einer der schmetterstarken Leistungsträger im schwarz-roten Dress des Moerser SC, „er hat die Bälle gut verteilt und seine Sache als Zuspieler ausgezeichnet gemacht.“
MSC-Trainer Hendrik Rieskamp bezog den zweiten 18-Jährigen in der Start-Sechs der Adler am Samstagabend mit in die berechtigte Lobeshymne ein: „Wir haben mit zwei Youngstern gewonnen. Veit Bils hat uns einige schöne Punkte beschert. Was wir an Lukas Salimi haben, wissen wir. Er braucht noch zwei, drei, vier Spiele, um sich zu etablieren. Grundsätzlich hat er aber die Zweite Liga drauf.“
Tom Weber aus dem Hut gezaubert
Gegen die Gäste aus dem nördlichen Berliner Umland hatte Rieskamp auch aus der Not heraus auf Salimi als Zuspieler setzen müssen. Jonas Hoppe meldete sich verletzungsbedingt als nicht spielfähig. Als Ersatz wurde der mittlerweile 31-jährige ehemalige MSC-Bundesligaspieler Tom Weber aus dem Hut gezaubert. Der frühere Junioren-Nationalspieler kam dann auch im zügig verlorenen dritten Satz zum Zug, um Salimi eine nötige Atempause zu verschaffen.
In dieser Phase sah es allerdings ganz und gar nicht nach einem Moerser Ausrufezeichen im Kampf um den Aufstieg aus. Die Gäste zerlegten den MSC phasenweise und besaßen nach dem 25:12 im dritten Satz alle psychologischen Vorteile. „Da haben wir richtig auf den Sack bekommen“, stellte Angriffs-Ass Prolingheuer fest, „Volleyball ist allerdings nicht Fußball, sondern eher Tennis. Und irgendwann lässt man auch laufen, wenn es nichts mehr zu gewinnen gibt. Im vierten Satz ging es ja noch einmal bei 0:0 los. Im Kopf hat es bei uns dann wieder gestimmt.“
Vorteil MSC: Die Punkteausbeute blieb nicht strikt an den Leistungsträgern Prolingheuer und Felix Orthmann hängen. Alle Kollegen beteiligten sich. Auch das zog den spürbar müder werdenden Gästen, die die Hin- und Rücktour nach Moers ohne Übernachtung per Bus zu bewältigen hatten, durchaus den Nerv. Zuspieler Lukas Salimi, mit 1,83 Meter Körpergröße der kleinste MSC-Akteur im Kader, verteilte die Bälle präzise und auch variabel. Dazu profilierte sich der 18-Jährige mit zwei erfolgreichen Blocks. Veit Bils finalisierte dann per Block den Satzball zum verdienten 26:24.
Nächstes Spitzenspiel gegen Kieler TV
Im Entscheidungssatz waren die Gastgeber nicht mehr zu bremsen. Einzig beim Stand von 6:5 hatten sich die Lindower einmal bis auf einen Punkt herangerobbt. Danach dominierte der MSC. Dreimal Orthmann, ein Bils-Block und zwei Aufschläge der Gäste ins Netz sorgten letztlich für ein verdientes 15:10.
Das nächste Spitzenspiel wartet auf Moerser SC schon: Kommenden Sonntag (16 Uhr) kommt der Kieler TV nach Rheinkamp. „Kiel hat viele Spieler im Kader, die sich kaum Fehler erlauben. Wir werden mental voll auf der Höhe sein müssen“, prophezeit Marvin Prolingheuer. Ob die Partie, im Gegensatz zum Gastspiel des Spitzenreiters Lindow-Gransee, live im Internet übertragen wird, ist noch nicht raus. Am Samstagabend jedenfalls war es ein Jammer, dass der Moerser Triumph wegen Corona vor leeren Rängen gefeiert werden musste.
MSC-Start-6: Orthmann, Klingner, Prolingheuer, Salimi, Bils, Schattenberg; Libero: Illmer – eingewechselt: Carter, Ihde, Weber.