Gelsenkirchen. Nach dem Abstieg haben mehr Spieler YEG Hassel verlassen als gedacht, dafür sind weitere Neue da. Mit wem Neu-Trainer Radke bisher planen kann.
Zehn Neuzugänge und zehn Abgänge: Der Umbruch bei Fußball-Landesligist YEG Hassel fällt doch größer aus als gedacht. Nach dem Abstieg aus der Westfalenliga haben zahlreiche Spieler den Klub verlassen, das bestätigt der Sportliche Leiter Sener Bükrü im Gespräch mit der WAZ.
Zu den schmerzhaftesten Abgängen zählen Ridvan Demircan und Salih Arabaci, die in der vergangenen Saison mit je sechs Treffern YEGs beste Torjäger waren, sowie die Verteidiger Onour Kara Ali und Musa Dilek, die bisher auch meist zur Startelf gehört hatten. Demircan und Kara Ali zieht es zum Landesligisten FSV Duisburg, genauso wie Emre Giourouk. Musa Dilek wechselt derweil zu YEGs Mit-Absteiger Westfalia Herne.
Große Zahl an Abgängen liegt auch an YEG Hassels Abstieg
Bei den weiteren Abgängen handelt es sich um Mahir Kaya (zur SSV Buer), Tarik Baydemir (Osmanlispor Mengede), Tugay Ayasli (RTW Herne), Ray Dompig und Shoma Nishino (beide Ziel unbekannt).
Die große Zahl an Abgängen kommt laut Bükrü auch wegen des Abstiegs zustande: „Bei den meisten stand schon fest, dass sie gehen. Zwei, drei andere Spieler hatten uns schon zugesagt, aber diese Vereinbarung war nur auf die Westfalenliga bezogen“, erklärt der Sportliche Leiter. Im Gegenzug hat YEG aber noch mal bei den Neuzugängen nachgelegt und drei junge Spieler verpflichtet: Umut Pulat kommt von Landesliga-Absteiger Firtinaspor Herne, Marlon Feldmann aus der U19 der Herner und Sinan Talas aus der U19 der SG Wattenscheid 09.
Viele Leistungsträger haben verlängert
Insbesondere vom 21-jährigen Pulat, der bereits bei Firtinaspor unter YEG-Trainer Marcel Radke spielte, erhoffen sich die Hasseler viel: „Umut ist ein junger, talentierter Verteidiger. Er ist groß, schnell und zweikampfstark und soll in die Fußstapfen von Musa Dilek treten“, sagt Coach Radke.
Zuvor hatten die Hasseler schon sieben weitere Spieler verpflichtet: German Prudetskiy, Malik Durmus (beide zuletzt Firtinaspor Herne), Can Kilic (Arminia Klosterhardt, Bruder von YEG-Spiel Mert Kilic), Enes Kaya (SSV Buer), Alkan Talas (SV Horst 08), Kadir Gökyar (Westfalia Langenbochum) und Torwart Jean Paul Temime (SSV Buer U19).
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Trotz der großen Zahl an Zu- und Abgängen spricht YEGs Sportlicher Leiter Bükrü aber nur von einem „halben Umbruch“ und verweist darauf, dass auch zahlreiche Leistungsträger ihre Verträge verlängert haben.
Einer davon ist Mesut Özkaya, der mit 39 Jahren immer noch das Herzstück im YEG-Mittelfeld ist. „Mesut übernimmt Verantwortung“, freut sich Bükrü. „Er möchte mithelfen, uns in der Landesliga zu stabilisieren. Er ist sehr, sehr wichtig für uns.“ Özkaya geht damit in seine neunte Saison bei den Hasselern.
Anfang August im Westfalenpokal gegen die SG Wattenscheid 09
Damit hat YEG nun einen Kader von 20 Mann, was für Radke aber nach wie vor zu wenig ist: „Darunter sind ja auch drei Torhüter, das ist zu dünn“, sagte er am Sonntag nach dem wegen des Gewitters abgebrochenen Testspiel gegen A-Kreisligist Sportfreunde Bulmke (4:1).
Ähnlich sieht es Bükrü: „Zwei, drei Spieler täten noch gut“, meint der Sportliche Leiter, der das Team in der Spitze aber bereits recht gut aufgestellt sieht: „Zwischen dem Kader aus der letzten Saison und dem jetzigen gibt es keinen Qualitätsverlust, damit sind wir schon zufrieden.“
Im Idealfall sollen die weiteren Neuzugänge bis zum ersten Pflichtspiel der neuen Saison am 2. August (Mittwoch) da sein. Dann steht am Lüttinghof das Westfalenpokalspiel gegen die große SG Wattenscheid 09 an, diesen Termin haben beide Vereine kürzlich vereinbart.