Essen. Die Sporthalle Altfriedschule in Essen ist sanierungsbedürftig – und das schon lange. Der Turnerbund Frintrop ärgert sich, die Stadt reagiert.

Mittlerweile sind es bereits zehn Jahre: Seit dem Jahr 2015 bleiben die Duschen in der Sporthalle Altfriedschule in Essen kalt. Kurz danach musste die Halle sogar kurzfristig komplett geschlossen werden. Nachdem zunächst in einer Bochumer Sporthalle Teile der Decke herabgefallen waren, wurden auch an der Altfriedschule Mängel festgestellt. Zunächst war Ballsport unmöglich, später wurde die Decke ganz abgenommen. Die Gefahr des Herabstürzens ist somit seitdem gebannt, ein neues Problem allerdings geschaffen: die Geräuschkulisse aufgrund der fehlenden Schallisolierung.

Seit 2015 hoffen die Schülerinnen und Schüler an der Altfriedschule sowie der Turnerbund Frintrop, der mit den Abteilungen Badminton, Turnen und Gymnastik 30 Übungsstunden in der Woche in der Halle abhält, nun auf eine Renovierung. Die Stadt beschloss damals, die Halle nicht nur zu sanieren, sondern zudem noch zu erweitern. Die Mittel dafür sollten sich aus dem Programm „Gute Schule 2020“ ergeben.

Doch dann begannen die Probleme. Mal waren es krankheitsbedingte Ausfälle bei den Firmen, dann Lieferschwierigkeiten. Schlussendlich bleibt, dass die Schule und der Sportverein zwar ihren Sportbetrieb bis heute aufrecht erhalten können, der Lärmpegel allerdings äußerst unangenehm ist.

Turnerbund Frintrop: Ehrenvorsitzender ärgert sich über die Verschiebungen

„Ich habe ja Verständnis dafür, dass man alles in einem Abwasch macht, wenn sowieso eine Generalüberholung der Sporthalle in Planung ist“, sagt Rainer Seck, der Ehrenvorsitzende des Turnerbundes Frintrop. Was ihn allerdings ärgert, ist die sich immer wieder wiederholende Verschiebung des Ganzen.

„Seit 2016 werden wir immer wieder vertröstet, manchmal um drei Monate, manchmal um sechs Monate. Insgesamt schon acht bis zehn Mal. Wir bekommen Hallenschließungen mitgeteilt und bekommen dann gesagt, dass sie doch wieder verschoben werden müssen“, so Seck.

Rainer Seck (hier ein Bild aus dem Jahr 2018) war über 20 Jahre lang im Vorstand beim Turnerbund Frintrop. Heute ist er Ehrenvorsitzender.
Rainer Seck (hier ein Bild aus dem Jahr 2018) war über 20 Jahre lang im Vorstand beim Turnerbund Frintrop. Heute ist er Ehrenvorsitzender. © FUNKE Foto Services | Carsten Klein

Gerade erst, sei dies wieder passiert. Die Renovierung sollte um Ostern herum stattfinden, dieser Zeitrahmen kann nun allerdings nicht eingehalten werden. Jede Verschiebung habe einen enormen organisatorischen Aufwand zur Folge. Immerhin müssen stets Ausweichsporthallen organisiert werden. „Der Vorstand unseres Klubs muss sich stets auf die neuen Situationen einstellen. Das ist eine Sisyphos-Arbeit. Und das über Jahre. Das ist eine zusätzliche Belastung für die Ehrenamtsarbeit“, ärgert sich Seck.

Stadt Essen verweist auf die drei verschiedenen Bauabschnitte – und nennt das Jahr 2026 als Beginn der Sanierung

Maike Papenfuß, Pressereferentin der Stadt Essen, sagt, dass die Sanierung der Turnhalle der Altfriedschule der letzte Bauabschnitt im Gesamtkomplex der Schulerweiterung sei. Zunächst ging es um den Neubau als Anbau an das Bestandsgebäude, welcher mittlerweile abgeschlossen ist. Die neu gebauten Räume werden seit Beginn des Schuljahres genutzt und seien für den nächsten Bauabschnitt nötig gewesen, damit die Schülerinnen und Schüler in diesen Räumen während des zweiten Bauabschnitts keinem übermäßigen Lärm ausgesetzt sind. Nun gehe es darum, das Bestandsgebäude zu sanieren, erst danach erfolgt die Sanierung der Turnhalle im dritten Bauabschnitt. „Nach derzeitigem Stand wird damit im Jahr 2026 begonnen“, so Papenfuß.

Die Verzögerungen bei den ersten beiden Bauabschnitten seien „unter anderem aufgrund der aktuellen Marktlage, der bekannten Lieferschwierigkeiten in nahezu allen Gewerken sowie umfangreicher Schadstoffsanierungen“ zustande gekommen. „Grundsätzlich arbeiten alle Beteiligten engagiert daran, etwaige Zeitverzögerungen aufzuholen. Da bestimmte Gewerke wie ein Zahnrad miteinander verknüpft sind, ist das aber nur bedingt möglich.“

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