Essen. Die Stadt Essen möchte sich mit dem Stadion Hafenstraße als Austragungsort für die Europameisterschaft bewerben. Nun droht das Vorhaben zu scheitern.

Die Entscheidung steht noch aus, doch klar ist: Deutschland will die UEFA Frauen-Europameisterschaft 2029 ausrichten. Jüngst gab Die Stadt Düsseldorf möchte sich als Spielort bewerben. Und auch die Stadt Essen wäre gerne dabei, wenn die besten Fußballerinnen Europas um den Titel kämpfen. Dies beschloss die Stadt im Oktober.

Gespielt werden soll im Stadion an der Hafenstraße, doch es gibt ein Problem: Die Bewerbung der Stadt Essen hängt daran, dass der Ausbau des Stadions rechtzeitig abgeschlossen wird. Unter anderem geht es um die Mindestkapazität von 20.000 Sitzplätzen, die für due Europameisterschaft vonnöten sind. Die Ecken sollen im Stadion an der Hafenstraße geschlossen werden, die Gesamtkapazität auf mehr als 26.600 Zuschauende erhöht werden dank mobiler Sitzplätze. Zudem kommen 17 weitere Logen, ein größeres Eingangsfoyer an der Haupttribüne, mehr Stellplätze und eine bessere technische Infrastruktur.

Frauen-Europameisterschaft in Deutschland: Essens Bewerbung droht zu scheitern

Zwar ist die Europameisterschaft noch fünf Jahre hin, die Zeit drängt dennoch. Bis zum kommenden Mittwoch, den 27. November, müssen konkrete Aussagen „eines den UEFA-Regeln entsprechenden ausgebauten und funktionsbereiten Stadions getroffen werden“, sagt Maike Papenfuß, Pressereferentin der Stadt Essen, auf Anfrage dieser Redaktion. Aktuell seien diese Beschlüsse noch nicht getroffen. Eine Zusage kann daher auch noch nicht erfolgen.

Die aktuelle Beschlusslage zum Ausbau des Stadions bezieht sich auf eine Planung, welche im ersten Quartal des Jahres 2025 abgeschlossen werden soll. Erst danach würde der eigentliche Baubeschluss für das 27 Millionen Euro teure Projekt erfolgen. „Erst auf Basis dieser Pläne würde ein weiterer Beschluss zum Bau / Baubeginn gefasst werden können“, so Papenfuß. Das Problem: Die Bewerbungsfristen für das nationale Bewerbungsverfahren setzen eine Angebotsabgabe bis zum 22. Januar voraus.

Stadt Essen führt Gespräche mit dem DFB, ob eine Bewerbung für die Frauen-EM 2029 weiterhin möglich ist

Summa summarum: Es wird sehr eng. „Die Stadt Essen möchte sich unter Vorbehalt des Gremienbeschlusses des Rates der Stadt Essen zum Stadionausbau bewerben. Ein erforderlicher Gremienbeschluss zur Teilnahmeerklärung am nationalen Bewerbungsverfahren für die WEURO 2029 wird bis zum 27.11.2024 nicht vorliegen, sodass sowohl eine Teilnahmeerklärung, als auch die Bewerbung mit dem Stadion an der Hafenstraße unter dem Vorbehalt zweier Gremienbeschlüsse des Rates der Stadt Essen erfolgen würde“, erklärt Papenfuß.

Lea Schüller und Giulia Gwinn
Eine Szene, die Essen so ähnlich gerne 2029 im Stadion Hafenstraße sehen würde: jubelnde Nationalspielerinnen. © DPA Images | Laurent Cipriani

Ob unter diesen Voraussetzungen eine Bewerbung als Ausrichterstadt überhaupt möglich ist oder ob es das Aus für Essen bedeutet, wird sich nun in angekündigten Gesprächen der Stadt mit dem Deutschen Fußballbund zeigen.

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