Essen. Am Westbahnhof wird kein Feuerwerk mehr verkauft. Den Moskitos Essen fehlt damit ein fünfstelliger Betrag. Was der Verein dazu sagt.

Der größte Feuerwerksverkauf Nordrhein-Westfalens fällt in diesem Jahr aus. Bislang hatte der in der Eissporthalle am Westbahnhof stattgefunden, wurde an diesem Standort aber in diesem Jahr von der Stadt Essen untersagt. Einen Ausweichstandort hatte Veranstalter Thomas Schiemann bereits gefunden: Das Areal des Autokinos in Bergeborbeck. Nach einer wochenlangen Hängepartie aber fehlt die Genehmigung, die schon zweimal herausgezögerte Bestellfrist für das Feuerwerk ist inzwischen abgelaufen.

Unmittelbare Auswirkungen hat das auch auf die Moskitos Essen, den Eishockey-Oberligisten aus der Stadt. Mit seiner Firma war Schiemann im vergangenen Jahr drittgrößter Sponsor der Moskitos nach den Hauptsponsoren Wohnbau eG und Westenergie.

50.000 Euro: Moskitos Essen müssen auf erhoffte Summe verzichten

Nach Informationen dieser Redaktion unterstützte der Unternehmer und Ex-Präsident der Moskitos den Verein in der Vorsaison mit über 50.000 Euro - einer Summe im höheren fünfstelligen Bereich. Offiziell bestätigen wollten die Moskitos den Betrag nicht. Durch Schiemanns fehlende Einnahmen durch den Feuerwerksverkauf müssen die „Mücken“ in diesem Jahr allerdings auf die erhoffte Summe verzichten.

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„Ich werde versuchen, meine Unterstützung nicht auf Null herunterzufahren, weil wir ja auch andere Geschäftsfelder haben, aber der ganz große Kuchen kann natürlich nicht ausgezahlt werden“, erklärt Schiemann. Eine Sponsorenzahlung in der Größenordnung sei derzeit schlichtweg nicht möglich.

Moskitos-Geschäftsführer Thomas Böttcher bleibt im Vergleich zu anderen finanziellen Negativnachrichten – zum Beispiel, als der Verein nach der Saison 2022/23 mit einem Defizit von 50.000 Euro zu kämpfen hatte – gelassen. In seinem Haushaltsplan hat der Eishockey-Oberligist nicht die komplette Summe einkalkuliert, sondern nur einen Teil – allerdings trotzdem einen nennenswerten fünfstelligen Betrag, der dem Verein jetzt in der Planung fehlt. Panik bricht deswegen aber nicht aus unter den Verantwortlichen.

Gibt‘s in diesem Jahr nicht in der Eissporthalle am Westbahnhof zu kaufen: Silvesterfeuerwerk.
Gibt‘s in diesem Jahr nicht in der Eissporthalle am Westbahnhof zu kaufen: Silvesterfeuerwerk. © FUNKE Foto Services | Socrates Tassos

Moskitos-Geschäftsführer Böttcher: „Müssen eine Lösung finden“

„Wir müssen uns dann eben andere Möglichkeiten einfallen lassen. Dazu werden wir uns dann Gedanken machen. Die Nachricht, dass der Verkauf ausfällt, ist ja auch erst ein paar Tage alt“, erklärt Böttcher. „Wir müssen eine Lösung finden.“ Eine Möglichkeit: Die Zuschauereinnahmen, die höher ausfallen könnten als ursprünglich geplant.

Derzeit liegen die „Mücken“ nach sieben Heimspielen bei einem Schnitt von 1551 Zuschauern, kalkuliert hatten sie vor der Saison mit 1150. Mut macht außerdem, dass die Verantwortlichen auch im vergangenen Jahr die Insolvenzen und dadurch fehlende Zahlungen zweier großer Sponsoren kompensieren konnten.

Und dass er sich nicht zurückziehen werde, sei völlig klar, so Schiemann. An der neuen Moskitos-Verwaltungsgesellschaft ist er mit seiner Firma als zweitgrößter Gesellschafter nach dem Stammverein mit 25 Prozent (6.250 Euro) beteiligt. Außerdem ist der Ex-Präsident größter Kommanditist der GmbH und Co. KG mit einer Einlage von 7.500 Euro, unterstützt den Verein also mit seiner Beteiligung an der Verwaltungs- und der Kommanditgesellschaft, die allerdings nicht ansatzweise dem Volumen seines Sponsorings aus dem Vorjahr entspricht.

Feuerwerksverkauf: Schiemann nimmt Stadt in die Pflicht

Er wolle den Klub trotzdem zusätzlich unterstützen, sagt Schiemann. Er nimmt allerdings auch die Stadt, die in seinen Augen für den Ausfall des Feuerwerksverkaufs verantwortlich ist, in die Pflicht: „Vielleicht kann die Stadt auch darüber nachdenken, ob sie nicht auch dabei helfen will, das von ihr verschuldete Drama zu lindern.“ Der Verein betont, dass er in diesem Sachverhalt aber nicht direkt beteiligt sei.

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