Essen. Bei Moskitos gibt es nach dem 1:5-Debakel in der Oberliga bei den Tilburg Trappers gleich mehrere Baustellen. Wir stellen sie vor: Daran muss Essen arbeiten.

Die Deutschland Cup-Pause kommt genau zur rechten Zeit für die Moskitos Essen: Nach drei Niederlagen in Top-Spielen in Folge sind die „Mücken“ ins Tabellenmittelfeld der Eishockey-Oberliga abgerutscht. Das jüngste 1:5 (1:0, 0:3, 0:2)-Debakel bei den Tilburg Trappers steht beispielhaft für mehrere Moskitos-Mängel.

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Moskitos-Baustelle eins: Schwache Form in Unter- und Überzahl

Die schwachen Leistungen in den Special Teams in den vergangenen Wochen gipfelten in Tilburg. Der Gegentreffer zum 1:1-Ausgleich war der fünfte in Unterzahl in den jüngsten drei Spielen bei den Scorpions (3:4 nach Verlängerung), gegen Hamm (2:5) und eben in Tilburg. Dabei war das Penalty Killing noch die große Stärke der Vorsaison, derzeit belegen die Essener aber nur Platz zehn in der Unterzahl-Tabelle.

In eigener Überzahl, die die Moskitos zwischenzeitlich in dieser Saison schon zu einem der Top-Teams machte, kassierten die Essener sogar einen Treffer. Nur ein Tor gelang im Powerplay in den vergangenen drei Spielen – in der Schlussphase gegen Hamm in doppelter Überzahl. „Wir müssen verantwortungsbewusster mit diesen Situationen umgehen“, erklärt Albrecht. „Wenn du zu riskante Spielsituationen kreierst – zum Beispiel in Überzahl in einen Konter läufst – geht es nicht gut.“

Moskitos-Baustelle zwei: Trainer Albrecht muss seine Reihen finden

In Tilburg stellte Albrecht seine Reihen im Vergleich zu den vergangenen Spielen radikal um. Der Trainer zog nicht nur den Letten Elvijs Biezais, der nach seinem Verletzungscomeback zuvor in Reihe zwei gestartet war, in den Paradeblock neben Landsmann Sandis Zolmanis und Ralf Rinke, sondern veränderte auch die hinteren Reihen und riss all seine Verteidigerpaare auseinander. Der Plan ging nicht auf.

Eishockey in Essen
Müssen ihren Torriecher wiederfinden: Die Moskitos-Letten Elvijs Biezais (links) und Sandis Zolmanis. © FUNKE Foto Services | Michael Gohl

„Ich muss ein paar Konstellationen ausprobieren, um zu sehen, was am Ende das beste Line-Up ist. Soll ich es im Januar, Februar oder März probieren, wenn die Playoffs beginnen?“, fragte Albrecht. Viele Experimente dieser Art darf sich der 39-Jährige aber nicht mehr erlauben, in der Pause muss Albrecht den richtigen Platz für Biezais und die passenden Reihen für das wichtige Heimspiel (Fr., 15.11., 20 Uhr) gegen die Icefighters Leipzig finden.

Moskitos-Baustelle drei: Letten müssen Torriecher wiederfinden

Die Offensive der „Mücken“ kreierte bereits bei der Niederlage gegen Hamm und im Schlussdrittel in Tilburg viele Möglichkeiten, scheiterte allerdings jeweils mehrfach - unter anderem durch Biezais und Zolmanis - am Gestänge oder am glänzend aufgelegten Torhüter des Gegners. In den drei Top-Spielen gelang den beiden Letten insgesamt nur ein Treffer, Biezais wurde das Führungstor in Hannover zugesprochen, das eigentlich ein Eigentor der Scorpions war.

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Wollen die Moskitos in die Erfolgsspur zurückkehren, müssen die Leistungsträger Zolmanis und Biezais nach seiner Verletzung ihren Torriecher aus der Vorsaison, in denen sie zu den Oberliga-Topscorern avancierten, wieder finden und die Spiele für Essen entscheiden. Gefordert sind allmählich aber auch die Stürmer aus den hinteren Reihen: DEL2-Neuzugang Lukas Valasek läuft bislang den Erwartungen hinterher, Maximilian Braun kann an seine Form aus der Vorbereitung nicht anknüpfen und auch bei Alexej Dmitriev und Alexander Komov ist Luft nach oben.

Moskitos-Baustelle vier: Wo ist die Konstanz in den Leistungen?

Last, but not least: Die Konstanz in den Moskitos-Leistungen. Schon in den vergangenen Wochen war die Wankelmütigkeit innerhalb der 60 Minuten ein großes Thema, nur selten schaffen die „Mücken“ es, ihre Top-Form über die volle Distanz und in mehreren Spielen hintereinander auf das Eis zu bringen. In Tilburg rissen sich die Essener ihre Leistung nach einem überzeugenden Start im katastrophalen Mitteldrittel ein. „Wir müssen daran arbeiten, dass wir ein bisschen mehr Konstanz reinbringen“, erklärt Kapitän Nicolas Cornett.

„Manchmal haben wir das im Training auch, dass wir einen Tag gut trainieren, den nächsten Tag nicht so gut. Wenn sich das im Spiel widerspiegelt, ist das natürlich nicht optimal.“ Albrecht trifft bei der Frage, was er nach der Pause von der Mannschaft erwartet, den gleichen Ton: „Dass wir konstant werden. Gute Mannschaften sind konstant. Wenn wir eine gute Mannschaft sein sollen, müssen wir konstant sein.“

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