Essen. Der Gladbecker Julian Stöhr wird beim Oberligisten Schwarz-Weiß Essen vom Co- zum Cheftrainer. Erstmal. Was seine Pläne für jetzt und in Zukunft sind.
Nichts Neues, Julian Stöhr kennt die Situation bereits aus dem Frühling: Der Verein und sein Trainer gehen getrennte Wege, der 34-Jährige – bislang Co-Trainer – springt in die erste Reihe und steht auf einmal mehrere Monate hauptverantwortlich an der Seitenlinie. Diese Erfahrung hat Stöhr bereits bei Westfalia Rhynern gemacht, beim Westfalen-Oberligisten war der gebürtige Gladbecker drei Monate lang bis Ende Juni als Cheftrainer tätig.
Jetzt beim ETB Schwarz-Weiß Essen: Nach dem überraschenden Rücktritt von Damian Apfeld übernimmt Stöhr bis mindestens zum Jahresende die Cheftrainer-Rolle, gemeinsam mit Teammanager Fatih Özbayrak trägt er die Verantwortung für die Oberliga-Mannschaft.
ETB SW Essen: Stöhr übernimmt erstmal bis zur Winterpause
Zum Jahresende wird sich der neue Coach dann mit den Verantwortlichen zusammensetzen – und über die Frage beraten: Behält Stöhr seine neue Position? Er habe sich in der Co-Trainer-Rolle immer sehr wohl gefühlt, insbesondere in der Cheftrainer-Rolle in Rhynern aber auch „sehr, sehr wohlgefühlt“, erklärt Stöhr.
Eigentlich hatte der SV Westfalia im Sommer vor, die Zusammenarbeit mit dem Trainer zu verlängern – die Bestätigung für Stöhrs gute Arbeit. Der hatte damals allerdings bereits dem ETB zugesagt. „Es ist natürlich schon so, dass der Cheftrainer viel mehr Verantwortung hat und das ein Posten ist, der auf jeden Fall Spaß macht. In Zukunft sehe ich mich in der Rolle auch.“
ETB SW Essen: Auch Stöhr erfurt von Apfeld-Rücktritt kurzfristig
Dass es nun aber so schnell ging, hätte Stöhr natürlich nicht gedacht. Auch das Trainerteam erfuhr erst kurzfristig von Apfeld, dass er sein Amt zur Verfügung stellen wird – eine Entscheidung, die für den Ex-Trainer schon länger feststand, wie er im Gespräch mit dieser Redaktion erklärte.
„Es ist nicht so, dass wir schon Wochen vorher Bescheid wussten. Er hat ja mit dem Gedanken gespielt und uns das dann im Auto mitgeteilt, sodass wir es dann eigentlich auch erst vor dem Spiel in Meerbusch erfahren haben“, erklärt Apfelds Nachfolger. Der Ex-Trainer war der Grund für Stöhrs Wechsel nach Essen, er habe gerne mit Apfeld zusammengearbeitet. Zu den Beweggründen für den Rücktritt möchte sich Stöhr nicht äußern.
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„Da bin ich nicht der richtige Ansprechpartner“, sagt der Gladbecker, der als Spieler unter anderem für Rot-Weiss Essen, Westfalia Herne und TuS Hordel auf dem Rasen stand. Die Nachricht, dass er nun die Cheftrainer-Rolle übernehmen werde, sei von der Mannschaft positiv aufgenommen worden. Viele Spieler hätten gehofft, dass Stöhr jetzt vorerst übernehme, „weil sie mich ja kennen“, glaubt der neue Mann an der Seitenlinie.
ETB SW Essen: Stöhrs Cheftrainer-Einstand am Sonntag gegen Ratingen
Stöhr hat in den nächsten Wochen die Aufgabe, die Entwicklung aus den vergangenen zweieinhalb Jahren weiterzuführen. Priorität hat allerdings erst einmal, nach dem Knall am Sonntag durch seine Art Ruhe in die Mannschaft und den Verein zu bringen. Das beste Mittel: Ein Heimsieg bei seinem Cheftrainer-Einstand am Sonntag (14 Uhr, Uhlenkrug) gegen Germania Ratingen, das seinen Ansprüchen bislang in dieser Saison hinterherläuft.
Besonders in den drei Top-Spielen bei der SSVg Velbert (0:2), zu Hause gegen Hilden (1:2) und im Niederrheinpokal gegen Bocholt (1:4) habe es Phasen gegeben, „in denen wir nicht gut waren und keine Intensität mit und gegen den Ball hatten“, analysiert Stöhr. „Das muss jetzt der Ansatz sein, weil jetzt die Gegner kommen, die den Anspruch haben, oben mitzuspielen.“
Nächster Abgang: Torhüter Gutkowski verlässt ETB SW Essen
Nach dem Rücktritt von Trainer Damian Apfeld verlässt auch ein Spieler den ETB SW Essen, die Abgänge scheinen allerdings nicht unmittelbar im Zusammenhang zu stehen: Sommer-Neuzugang Philipp Gutkowski vom VfB Homberg hat sich nach nur zwei Spielen im ETB-Trikot (eins in der Oberliga, eins im Niederrheinpokal) schon wieder vom Uhlenkrug verabschiedet - aus beruflichen Gründen, erklärt der Torhüter. „Mit Familie und Vollzeitjob musste ich mich für diesen Schritt entscheiden.“
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