Essen. Oberligist ETB SW Essen bastelt eifrig am Kader. Viele Positionen sind besetzt, an manchen Stellen gibt es aber auch noch Platz für Verstärkung.
- Während die Europameisterschaft in Deutschland stattfindet, bereitet sich ETB Schwarz-Weiß Essen auf die neue Oberliga-Saison vor. Die Mannschaftsplanung unter Trainer Damian Apfeld ist nahezu abgeschlossen, mit acht Neuzugängen und drei U19-Spielern im Team.
- Die Torhüterposition ist mit einem Trio aus Philipp Gutkowski, Ryan Valentine und Alexander Golz besetzt, wobei die Rangfolge noch offen ist.
- In der Verteidigung plant Apfeld flexibel, besonders mit jungen Talenten und Neuzugängen für die Außenpositionen, während im Mittelfeld und Angriff noch Nachbesserungen möglich sind.
- Apfeld zeigt sich insgesamt zufrieden mit der Kaderqualität, aber weitere Verstärkungen, insbesondere im Sturm, werden nicht ausgeschlossen.
Während bei der Europameisterschaft in Deutschland die Nationen um ein Ticket für das Achtelfinale kämpfen, gehen die Umbauarbeiten am Uhlenkrug in die finale Phase. Am Montag, 1. Juli, soll der ETB Schwarz-Weiß hier in die Vorbereitung auf die neue Oberliga-Saison starten. Die Kaderplanung der Mannschaft von Trainer Damian Apfeld ist weitestgehend abgeschlossen: Acht Neuzugänge haben die Schwarz-Weißen bislang präsentiert, drei Youngster rücken aus der eigenen U19 auf. Welcher Spieler welche Rolle einnehmen soll und auf welchen Positionen der ETB noch nachlegen will: Wir geben den Überblick.
Gutkowski, Golz und Valentine - im Tor ist der ETB SW Essen gut aufgestellt
Im Tor wird nichts mehr passieren bei den Essenern, das Trio ist komplett: Philipp Gutkowski (29) wechselt vom VfB Homberg an den Uhlenkrug, Torwart-Talent Ryan Valentine (20) bleibt beim ETB, Alexander Golz (28) wird sich in seinem dritten Jahr am Uhlenkrug wohl erst einmal hintenanstellen müssen. Oder? „Erst einmal gehen alle drei in einen offenen Kampf. Es gibt noch keine Rangfolge“, erklärt Damian Apfeld. „Das wird sich dann im Laufe der Vorbereitung herauskristallisieren.“
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Zumal Gutkowski aus einer längeren Verletzung kommt und zuletzt in Homberg schon gar nicht mehr trainiert hatte, um kein Risiko einzugehen. Der Ex-Regionalliga-Keeper soll zum Vorbereitungsstart wieder ins Mannschaftstraining einsteigen – genauso wie Valentine, der seine Reha nach seinem Syndesmoseband-Anriss in den USA absolviert. Golz hingegen ist verletzungsfrei in die Sommerpause gegangen. „So ein Trio ist schon ungewöhnlich für einen Oberligisten“, freut sich Apfeld. „Da können wir stolz drauf sein.“
ETB-Kaderanalyse: Die Außenverteidiger-Positionen
In der Abwehr ist der Trainer flexibel: Auf der linken Außenverteidiger-Position plant Apfeld mit Florian Usein (22) und Neuzugang Jan Bachmann (23) vom SV Schermbeck. Auch der beidfüßige Abwehrallrounder Kamil Poznanski (24), der im Saisonendspurt in vielen Spielen links hinten verteidigte, kann diese Position bekleiden. In erster Linie ist er mit Elmin Mujezinovic (18), der aus der U19 als Herausforderer aufrückt, aber für die rechte Außenverteidiger-Position vorgesehen.
Auf der rechten Seite hat Apfeld allerdings noch zwei Joker, die auf dem Papier für diese Position eigentlich nicht sofort ins Auge springen: Collin Weihmann (19), der in dieser Saison zumeist auf der rechten Außenbahn stürmte, soll zum Rechtsverteidiger entwickelt werden. In der A-Jugend spielte er bereits als Sechser und Innenverteidiger. Gibt es jetzt das nächste Upgrade? „Er bringt viele Fähigkeiten mit, die ihn mittelfristig zu einem richtig, richtig guten Oberliga-Verteidiger machen könnten, weil er sehr, sehr schnell und definitiv sehr kopfballstark ist“, analysiert Apfeld.
Außerdem eine Alternative für die Außenverteidiger-Positionen: Neuzugang Denzel Oteng Adjei (23) vom TVD Velbert, der ebenfalls eigentlich auf der Außenbahn aufläuft. In Velbert verteidigte er allerdings in der vergangenen Saison in vielen Spielen auf außen – auch gegen den ETB Anfang Februar (1:1). „Da hat er es sehr, sehr ordentlich gemacht“, meint Apfeld. „Denzel hat ein extremes Tempo, ist einer der schnellsten Spieler der Oberliga.“
ETB-Kaderanalyse: Die Innenverteidigung
In der Innenverteidigung gibt es hingegen keine großen Überraschungen: Kapitän Frederik Lach (27) – der „Anker“, laut Apfeld – hat noch einen gültigen Vertrag bis 2025, in Christopher Stöhr (27/Westfalia Rhynern) haben die Schwarz-Weißen einen erfahrenen Defensivmann aus der Oberliga Westfalen verpflichtet, Almedin Gusic (21) entwickelte sich in seinem ersten ETB-Jahr in der Rückrunde zum Stammspieler. Stöhr, der schon in der Jugend für Schwarz-Weiß auflief und eine Führungsrolle einnehmen soll, kann auch im defensiven Mittelfeld spielen, ist aber erstmal in der Abwehrzentrale eingeplant.
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Möglich ist, dass die Essener noch einen weiteren Innenverteidiger verpflichten, um in der Breite besser aufgestellt zu sein. Gerade dann dürfte es für Gusic, der in der Defensive flexibel einsetzbar ist, eng werden und er den Konkurrenzkampf auf der Sechs erhöhen. „Vielleicht als ‚holding six‘, die ja in den vergangenen zwölf Monaten modern geworden ist“, erklärt Apfeld.
ETB-Kaderanalyse: Defensives und offensives Mittelfeld
Im defensiven Mittelfeld könnte sich Gusic dann mit Armen Shavershyan (23), der seinen Vertrag verlängert hat, um den Platz auf der tieferen Position streiten. Auf der etwas offensiveren Achter-Position dürfte Nico Lucas (26), der im Winter einen Vertrag bis 2025 unterschrieben hatte, gesetzt sein. Sein Herausforderer ist ein weiterer Spieler, der aus der eigenen A-Jugend aufrückt: Nils Verwold (19).
Im zentralen offensiven Mittelfeld plant Apfeld mit Spielmacher Guiliano Zimmerling (21), der am Uhlenkrug bleibt, und Neuzugang Jan Bugenhagen (21) vom Cronenberger SC, aber auch Niko Bosnjak (21), der in der Offensive flexibel einsetzbar ist, kann auf der Zehn spielen. Collin Weihmann, nominell rechter Mittelfeldspieler, soll – wie beschrieben - zum Verteidiger umgeformt werden. Die Personalplanungen im Mittelfeld? Abgeschlossen.
ETB-Kaderanalyse: Lücke im Angriff muss geschlossen werden
Im Angriff sieht es allerdings anders aus, hier müssen die Schwarz-Weißen nach dem Abgang von Linksaußen Samuel Owusu Addai in die Regionalliga zu den Sportfreunden Lotten noch eine Lücke schließen. „Das hat auf jeden Fall Priorität. Da wird noch etwas folgen“, erklärt Apfeld. „Wir sind da auch sehr, sehr weit, aber es geht noch um ein paar Details. Ich hoffe, dass wir in den kommenden Tagen eine Zusage erhalten.“
Darüber hinaus ist auf den Außenbahnen Mohamed Cissé (26) eingeplant, der mit einer halbjährigen Unterbrechung seit drei Jahren für den ETB auf dem Platz steht. Er kann sowohl links als auch rechts spielen, aber auch als Stürmer oder hängende Spitze agieren. Dasselbe gilt für Bosnjak, der in der Offensive alle Positionen einnehmen kann. Fest für die rechte Seite eingeplant, auf der auch Oteng Adjei stürmen kann, ist hingegen Prince Kimbakidila (25). Neuzugang Nabil El-Hany (20) von der SG Schönebeck soll als hängende Spitze auflaufen.
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Als reine Strafraum-Stürmer plant Apfeld mit den Neuzugängen Felix Geisler (20/SV Sonsbeck) und Lukas Korytowski (20/Spvg. Schonnebeck). Hintenanstellen müssen wird sich wohl erst einmal Mittelstürmer Issa Allouche (19), der als dritter Youngster aus der eigenen U19 in den Oberliga-Kader aufrückt. Geisler sei einer der spannendsten Strafraum-Stürmer der Oberliga Niederrhein, meint Apfeld. „Mich freut es insgesamt, dass sich Felix entgegen der Angebote anderer Top-Klubs aus der Liga für uns entschieden hat.“
In den vergangenen Jahren entwickelte sich der ETB zum Sprungbrett für Angreifer in höhere Ligen – wohl auch ein ausschlaggebendes Argument für Geisler. Korytowski, der in der Jugend von Schalke 04 und Borussia Mönchengladbach ausgebildet wurde, deutete nach seiner schweren Verletzung erst im Saisonendspurt in Schonnebeck so richtig sein Potenzial an. „Er ist auch ein sehr, sehr spannender Spieler. Ich glaube, dass er jetzt erst überhaupt nach seinen Verletzungen bereit ist, wieder leistungsorientiert Fußball zu spielen.“
ETB-Kaderanalyse: Wer wird der neue Knipser der Schwarz-Weißen?
In der Saison 2022/23 hatten die Schwarz-Weißen Noel Futkeu in ihren Reihen, der mit 30 Treffern überragte und in diesem Sommer von der U21 von Eintracht Frankfurt in die zweite Bundesliga zu Greuther Fürth wechselt. In der vergangenen Saison war Timur Mehmet Kesim mit 13 Buden der Leistungsträger im Angriff, er stürmt künftig für Regionalligist Rot-Weiß Oberhausen. Wer wird der neue ETB-Knipser? „Wir werden sehen, wer sich durchsetzt, eine gute Vorbereitung spielt und das Momentum auf seine Seite ziehen kann“, erklärt Apfeld.
Der Trainer ist flexibel, hat viele Optionen in der Offensive. Ausgeschlossen ist aber nicht, dass die Schwarz-Weißen ganz vorne noch einmal nachlegen. Wenn es die Möglichkeit gibt, einen Stürmer zu verpflichten, der eventuell auf einen Regionalliga-Wechsel geschielt hat, aber auf der Suche nach einem Klub nicht fündig geworden ist, könnte der Oberligist noch einmal zuschlagen. „Da müssen wir jetzt einfach mal abwarten“, sagt Damian Apfeld. „Ich glaube, wir sind zum jetzigen Stand qualitativ sehr, sehr gut aufgestellt.“
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