Essen. Oberligist möchte an die hervorragende Vorsaison anknüpfen. Jede Position analysiert. Wer kommt wo in Frage? So sieht es der Sportliche Leiter.

Gründe für Veränderungen? Gibt es kaum welche bei der Spvg. Schonnebeck. Der Oberligist hat seine hervorragende Saison mit der Vizemeisterschaft gekrönt und möchte auf dem Fundament, das er sich im vergangenen Sommer geschaffen hat, aufbauen. „Wir setzen auf eine eingespielte Mannschaft und haben deswegen bewusst nur wenige Veränderungen vorgenommen, weil wir auf der erfolgreichen Rückrunde, die wir als beste Oberliga-Mannschaft abgeschlossen haben, aufbauen wollen“, erklärt Christian Leben, Sportlicher Leiter am Schetters Busch.

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„Uns war wichtig, in der neuen Saison nur an Kleinigkeiten zu feilen und in der Vorbereitung nicht bei null anzufangen.“ Die Kaderplanungen? Abgeschlossen. Die „Schwalben“ haben zwar acht Spieler abgegeben, die allerdings ohnehin nur wenig Einsatzzeit verbuchen konnten. Die Stammspieler und ersten Joker bleiben, externe Zugänge gibt es nur zwei – allerdings mehrere interne: Wir geben den großen Überblick.

Zecevic kommt aus Velbert: Torhüter-Trio der Spvg. Schonnebeck komplett

Einer der externen Neuzugänge steht zwischen den Pfosten: Dejan Zecevic (23) kommt vom TVD Velbert nach Schonnebeck und bildet zusammen mit Stammtorhüter Lukas Lingk (23) und Youngster Julian Zelenkov (19), der aus der U19 in den Oberliga-Kader aufrückt, das Torhüter-Trio. Spannend dürfte vor allem das Duell zwischen Lingk und Zecevic werden. „Lukas Lingk hat eine sehr, sehr gute Saison gespielt, aber keinen Freifahrtschein, sondern in Dejan Zezevic jetzt auch einen ernsthaften Konkurrenten, mit dem er sich um die Position im Tor streiten muss“, erklärt Leben.

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Zelenkov hingegen hat erst ein paar Minuten Oberliga-Luft geschnuppert: Er stand im letzten Saisonspiel gegen Absteiger Sportfreunde Hamborn (4:1) zwischen den Pfosten und erledigte seinen Job souverän. „Julian Zelenkov ist noch sehr jung und in den vergangenen Jahren vom Verletzungspech gebeutelt gewesen, bringt aber ein riesiges Talent mit und muss einfach geduldig auf seine Chance warten. Er wird seinen Weg gehen“, meint Leben.

Spvg. Schonnebeck: Drei Plätze in der Innenverteidigung

In der Innenverteidigung ist die Situation klar: Kapitän Matthias Bloch (33), Vertreter Tim Winking (30), Winter-Neuzugang Dacain Baraza (24) und Thorben Kern (23/um zwei Jahre verlängert) bleiben alle am Schetters Busch und kämpfen um die drei Plätze in der Dreierkette, mit der Trainer Dirk Tönnies seine Mannschaft über weite Strecken der Rückrunde spielen ließ.

Im Normalfall hatten Bloch, Winking und Baraza in der Vorsaison die Nase vorn. Als jedoch im April alle drei auf einmal ausfielen, entwickelte sich Kern zum Leistungsträger. „Deswegen glaube ich nicht, dass er damit zufriedengeben würde, als Herausforderer anzutreten“, erklärt Leben. „Da hat er sich schon auch seinen Stellenwert erarbeitet. Wir müssen natürlich auf jeder Position auch einen gewissen Konkurrenzkampf haben.“

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Dacain Dacruz Baraza ist einer von vier Innenverteidigern mit Stammspieler-Anspruch bei der SpVg Schonnebeck. © FUNKE Foto Services | Michael Gohl

Neu in der Abwehrzentrale dabei: Kerron-Oteng Adjei (18), der den Sprung aus der U19 in den Oberliga-Kader geschafft, schon 102 Oberliga-Minuten gesammelt hat und auch auf der rechten Außenverteidiger-Position eingesetzt werden kann. Über weite Strecken der Rückrunde war Routinier Kevin Kehrmann (33) auf der rechten Seite gesetzt und ist auch für die neue Saison auf dieser Position eingeplant.

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Als weitere Option für diese Seite haben die „Schwalben“ Kevin Kourouma (19), der ebenfalls von den Jungschwalben aufrückt und bereits einen Pflichtspiel-Einsatz für die erste Mannschaft verbucht hat. Auf dem linken Flügel hat Schonnebeck noch mehr Optionen: Luca Pinke (20), der viele Spiele in der Rückrunde verletzungsbedingt verpasste, und Tim Kuhlmann (20), der sich im Laufe der Saison zum absoluten Stammspieler entwickelte, bleiben.

Dazu kommt Nils Grigoleit (19) aus der A-Jugend für die linke Seite, der ebenfalls gegen Hamborn seine Oberliga-Premiere feierte und sich den Sprung zur ersten Mannschaft absolut verdient habe. Der Vorteil sei, so Leben, „dass alle drei auch andere Positionen spielen können.“ Pinke und Kuhlmann sind auch bereits als Teil der Innenverteidigung aufgelaufen, können auch offensiv links eingesetzt werden – und Pinke auch auf der Sechs. „Die beiden bringen schon eine gewisse Flexibilität mit.“

Spvg. Schonnebeck: Viele Optionen in der Mittelfeldzentrale

Und damit ins Mittelfeld: Hier hat die Spielvereinigung sich die Dienste eines prominenten Neuzugangs gesichert. Ex-RWE-Publikumsliebling Timo Brauer (34/TVD Velbert) verstärkt die „Schwalben“ in der Mittelfeldzentrale. „Timos Mentalität und Flexibilität wird unsere Möglichkeiten im Mittelfeld erweitern und unser Niveau nochmal steigern“, erklärt Leben. Mit Simon Skuppin (25), Yannick Geisler (29), Calvin Minewitsch (22) und Frederik Brünen (20) darf sich Brauer um einen der beiden Plätze im zentralen Mittelfeld streiten.

In vielen Spielen der vergangenen Saison bildeten Skuppin und Geisler die Mittelfeldzentrale – und überzeugten. „Die beiden ergänzen sich auch prima, weil Geisler mehr für das spielerische Element zuständig ist und Simon eher die langen Wege geht, aber auch mittlerweile spielerisch seine Akzente setzt“, erklärt Leben. „Intern in der Mannschaft ist er nicht umsonst als der neue Busquets gefeiert worden. Er hat eine überragende Saison gespielt.“

Unermüdlicher Läufer: Schonnebecks Simon Skuppin.
Unermüdlicher Läufer: Schonnebecks Simon Skuppin. © FUNKE Foto Services | Thorsten Tillmann

Aber auch Minewitsch dürfte nach seinem Verletzungspech sicherlich seine Ansprüche stellen und Brauer den Konkurrenzkampf noch einmal weiter anheizen. Zu Beginn der Vorbereitung wird der 34-Jährige allerdings noch nicht mittrainieren können: Er kuriert noch seine Innenbandverletzung aus. „Sobald er dann auch einsteigt, geht es aber in den Kampf um die Plätze“, sagt Leben.

Spvg. Schonnebeck: Hohe Qualität im Angriff, Tönnies und Wessels bleiben

Auf der Position davor – im zentralen offensiven Mittelfeld – verteilte Artur Golubytskij (19) über weite Strecken der vergangenen Saison die Bälle, blühte in der Rückrunde auf und ist weiterhin auf der Zehn eingeplant. Auf den drei Offensivpositionen – Zehn und die beiden Sturmspitzen – wollen sich allerdings auch die Angreifer Calvin Küper (23), Robin Brandner (22), Conor Tönnies (18), Arne Wessels (18) und Thomas Denker (33) durchsetzen. Allein Denker ist klarer Stoßstürmer, die anderen vier flexibel einsetzbar.

„Ob hinter der Spitze oder ganz vorne: Da haben wir sehr viel rotiert in der vergangenen Saison, die Positionen sind offen“, meint Leben. Torschützenkönig Küper (21 Tore) und Brandner (elf Tore) überragten in diesem Jahr, aber die Talente Tönnies und Wessels drängen sich allmählich auf. Dass sie zum Kader für die neue Saison zählen würden, schien im vergangenen Winter noch fraglich. Damals stand ein Wechsel der U19-Überflieger im Sommer im Raum, mehrere Anfragen lagen vor, Tönnies‘ und Wessels sind erst ab dem 1. Juli vertraglich für zwei Jahre an die Spielvereinigung gebunden.

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Conor Tönnies soll ni der kommenden Saison noch mehr Einsatzzeit in Schonnebeck bekommen. © FUNKE Foto Services | Michael Gohl

Einen Abgang kann Leben in diesem Sommer aber ausschließen: „Das stand in diesem Sommer für mich nicht zur Debatte“, stellt der Sportliche Leiter klar. „Wenn die beiden so weitermachen wie bisher, kann man sicherlich darüber sprechen, ob wir auf eine Vertragserfüllung pochen oder ihnen den nächsten Schritt ermöglichen. Dann erhalten wir im Gegenzug aber auch eine Ablöse.“ Wessels sammelte bislang 427 Oberliga-Minuten, Tönnies bereits knapp 1300 – in der neuen Saison sollen die beiden noch mehr Einsatzzeiten erhalten. Leben zählt die Talente trotzdem als Neuzugänge, weil sie zur neuen Saison dann auch offiziell dem Oberliga-Kader angehören.

Keine Zugänge mehr geplant: Spvg. Schonnebeck hat Kader leicht ausgedünnt

Damit rücken insgesamt sechs Eigengewächse zur ersten Mannschaft auf: „Die Jungs aus der U19 trainieren jetzt auch schon über einen sehr langen Zeitraum mit. Wir nehmen sie nicht einfach so dazu. Alle sechs, die es am Ende des Tages geschafft haben, hatten ja auch schon ihre Einsätze in der abgelaufenen Saison.“ Nettes Beiwerk seien sie jedenfalls nicht, stellt der Sportliche Leiter klar, der den Kader schon im Winter leicht ausgedünnt hat.

„Jetzt wollten wir ihn auch nicht wieder unnötig vergrößern. Das war uns schon wichtig, weil wir gesehen haben, dass viele nicht zum Einsatz gekommen sind.“ Neuzugänge plant der Verein keine mehr. Wenn, dann müsste es mit einem glücklichen Umstand zusammenkommen, meint Leben. „Grundsätzlich sind wir aber mit der Mannschaft, die wir zusammen haben, sehr zufrieden.“